coin-update.de
Der Bitcoin- und Kryptomarkt steht vor der vielleicht bisher wichtigsten Woche des Jahres 2023. Während alle Augen auf die Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) am Mittwoch gerichtet sind, ist diese Woche wieder einmal vollgepackt mit wichtigen Makrodaten. Hinzu kommt die immer noch ungelöste Situation um die First Republic Bank.
Außerdem befindet sich der Bitcoin Kurs wieder an einem entscheidenden Punkt. Nachdem BTC am Sonntag zunächst auf 29.975 $ gestiegen war, starteten die Bären kurz vor Monatsende einen weiteren Angriff und drängten BTC in Richtung 28.500 $.
Wichtige Ereignisse für Bitcoin und Kryptowährungen diese Woche
Am Dienstag, den 2. Mai, um 10:00 Uhr EST (4:00 Uhr MEZ), wird das U.S. Bureau of Labor Statistics den JOLT Job Openings Report veröffentlichen. Im März ist die Zahl der offenen Stellen zum ersten Mal seit Mai 2021 unter 10 Millionen gefallen. Für den 04. April wurden insgesamt 9,93 Millionen offene Stellen gemeldet.
Prognosen gehen davon aus, dass im April 9,683 Millionen Arbeitsplätze zur Verfügung standen, was auf eine weitere Verlangsamung des US-Arbeitsmarktes hindeutet. Sollten die Arbeitsmarktdaten besser ausfallen als erwartet und sich die US-Wirtschaft als widerstandsfähig erweisen, ist zu erwarten, dass sich die US-Aktienkurse weiterhin gut entwickeln werden. In ähnlicher Weise dürfte auch der Kryptomarkt von guten Arbeitsmarktdaten profitieren.
Am Mittwoch, den 3. Mai 2023 um 14:00 Uhr EST (20:00 Uhr MEZ), steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) im Mittelpunkt. Nach den neuesten Daten des CME FedWatch-Tools erwarten 84,5% eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 5,25%.
Allerdings dürfte diese Entscheidung bereits eingepreist sein. Wichtiger ist die FOMC-Pressekonferenz um 14:30 Uhr EST, auf der der Fed-Vorsitzende Jerome Powell seine Ausführungen für die kommenden Monate machen wird. Es wird erwartet, dass die Volatilität an den Bitcoin- und Kryptomärkten während der Pressekonferenz stark ansteigen wird.
Der Markt wird auf einen Kommentar von Powell hoffen, dass dies die letzte Zinserhöhung war und dass es später in diesem Jahr zu ersten Zinssenkungen kommen wird. Letzteres scheint jedoch sehr unwahrscheinlich. Es wird auch interessant sein zu sehen, wie der Fed-Vorsitzende Powell auf die Notfallintervention der FDIC bei der First Republic Bank reagieren wird.
Powell steht angesichts der anhaltenden Probleme im US-Bankensektor und der sich weiter verschärfenden Kreditklemme weiterhin unter Druck. Goldman Sachs ist daher der Ansicht:
Wir gehen davon aus, dass das FOMC signalisieren wird, dass es im Juni eine Pause einlegen wird, aber eine hawkishe Ausrichtung beibehält und früher als ursprünglich geplant aufhört, weil der Bankenstress wahrscheinlich zu einer Verknappung der Kredite führen wird.
Am Freitag, den 5. Mai 2023, wird der Fokus erneut auf dem US-Arbeitsmarkt liegen. Um 8:15 Uhr EST (14:15 Uhr MEZ) wird das Bureau of Labor Statistics (BAT) die Beschäftigungszahlen für den April vorlegen. Zuletzt hatten sich die Zahlen leicht verschlechtert.
Die Prognose von 180.000 neu geschaffenen Stellen für April liegt deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Handelsmonate. Noch zu Beginn des Jahres waren 517.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Eine Bestätigung dieser Prognose würde das Risiko einer Rezession in den Vereinigten Staaten in den kommenden Monaten wahrscheinlicher machen und eine entsprechend negative Reaktion an den Finanzmärkten ist wahrscheinlich. Andererseits könnte eine positive Überraschung ein Katalysator für eine Rallye auf dem Kryptomarkt sein.
Ebenfalls um 8:30 Uhr EST wird die US-Arbeitslosenquote für April bekannt gegeben. Die Schätzung liegt bei 3,6 %. Im März war die Arbeitslosenquote von 3,6 % auf 3,5 % gesunken. Der Fed-Vorsitzende Powell hat mehrfach betont, dass eine mögliche Rezession in den USA die Arbeitslosenquote auch in Richtung 4,5 % führen könnte. Eine unveränderte Arbeitslosenquote dürfte daher vom Markt positiv aufgenommen werden.
Andere Ereignisse in dieser Woche
Ein positiver Impuls könnte wie in der vergangenen Woche auch in dieser Woche vom Aktienmarkt ausgehen. 25 % der Unternehmen des S&P 500 berichten über ihre Gewinne. Nach starken Quartalszahlen der Internetgiganten Microsoft, Alphabet und Amazon hat der US-Aktienmarkt die letzte Handelswoche mit einem Plus abgeschlossen.
Auch die Krise der First Republic Bank könnte von Bedeutung sein. Nach Berichten aus verschiedenen Quellen hat der Verkauf der First Republic Bank bereits stattgefunden. Zwei der vielversprechendsten Bieter sind angeblich JP Morgan und Bank of America.