- Silicon Valley Bank, Silvergate Bank, Signature Bank - die Pleiten im Bankensektor häufen sich.
- Auch andere Banken sehen ihre Aktienkurse nach unten stürzen. Die Charles Schwab Aktie wurde z.B. gestern vom Handel ausgesetzt.
- Währenddessen sehen wir im Kryptomarkt eine zweistellige Rally gen Himmel.
- Damit bewegen sich Bitcoin und Co. gegen die traditionellen Märkte und profitieren zum ersten Mal richtig in einem Risk-Off-Enviroment.
Bitcoin wurde für diesen Moment geschaffen
Das Bitcoin-Netzwerk wurde als direkte Reaktion auf die große Finanzkrise im Jahr 2008 geschaffen. Damals hatten viele hart arbeitende Menschen das Gefühl, sowohl die Regierung als auch das Finanzsystem arbeite gegen sie.
Tatsächlich hatte der allererste Bitcoin-Block folgende Inschrift im Code:
The Times 03/Jan/2009 Kanzler am Rande der zweiten Rettungsaktion für Banken.
Gerade jetzt, wo sich die US-Regierung darauf vorbereiten, ein weiteres zentralisiertes Finanzinstitut zu retten, ist die Nachricht von Satoshi Nakamoto wieder aktueller denn je.
Vielleicht ist es Zeit für einen Great Reset, bei dem Bitcoin als großer Profiteur und ultimativer Wertspeicher hervorgehen kann. Das Konzept ermutigt zurSelbstverantwortung und plädiert dafür, zentralisierten Institutionen nicht mehr so viel Macht über die wichtigsten Dinge zu geben.
Schließlich werden diese Institutionen von Menschen geführt, die nicht unbedingt besser oder klüger sind als wir. Trotzdem treffen sie alle Entscheidungen und wir müssen mit den Konsequenzen leben.
Das bestehende Finanzsystem ist zum Scheitern verurteilt
Wenn wir uns die Ereignisse der letzten Woche einmal anschauen, wird schnell deutlich, wie zu viel Zentralisierung uns schadet.
Am vergangenen Mittwoch skizzierte Powell, Vorsitzender der US-Notenbank, dass die Zinsen möglicherweise noch weiter angehoben werden, und für einen längeren Zeitraum hoch bleiben könnten.
Diese neuen Erwartungen sorgten dafür, dass der Anleihenmarkt eingebrochen ist, da sich Kurse der Anleihen gegenläufig zu den Zinsen bewegen.
Zur selben Zeit musste die Silicon Valley Bank 10-jährige Anleihen zu einem Verlust von 20 bis 30 Prozent verkaufen, um auf erhöhte Auszahlungen durch Kunden zu reagieren.
Als dann erste Gerüchte einer Bargeld-Knappheit aufkamen, verstärkte sich das Problem nur noch weiter und immer mehr Kunden versuchten ihr Geld abzuziehen.
Es kann doch nicht sein, dass unser System so auf Kante genäht ist, dass die Aussage eines einzigen Mannes (Jerome Powell), gleich mehrere Banken in die Pleite zwingt und normalen Bürgern, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen, den Zugriff auf ihr Geld verwehrt.
Stablecoin USDC direkt durch Pleite der Silicon Valley Bank betroffen
USDC wird von Circle betrieben und ist der zweitgrößte Stablecoin nach USDT. Das Geschäftsmodell ist einfach. Circle nimmt Geld von Kunden an und gibt ihnen dafür einen digitalen Gutschein namens USDC. Dann investiert Circle die Kundengelder in superliquide US-Staatsanleihen mit dreimonatiger Laufzeit (Rendite derzeit 4,87 Prozent).
Aufgrund der Pleite der SVB gingen der USDC-Reserve also 3,3 Milliarden US-Dollar verloren. Daraufhin geriet USDC unter Druck und viel zwischenzeitlich auf 0,87 US-Dollar, da nicht klar war, ob und wie viel der verlorenen Gelder ihren Weg wieder zu Circle finden.
Mittlerweile ist die Preisanbindung von USDC zum Dollar wiederhergestellt, nachdem die US-Regierung den Geschädigten der SVB Bank zugesichert hatte, dass sie ihre Assets zurückerhalten werden.
Circle hat sich also absolut nichts verkehrt gemacht, außer vielleicht ihr Geld einer Bank anzuvertrauen und ist Opfer vom Missmanagement der Banken geworden. Charles Hoskinson kommentiert etwas zynisch, aber durchaus treffend auf Twitter:
Circle/Paxos/Tether: “we’re going to hold collateral mostly in cash and T-bills.”
— Charles Hoskinson (@IOHK_Charles) March 13, 2023
Nothing happens.
Government: “CRYPTO IS SUPER RISKY.”
Banks: “we’re going to hold collateral mostly in longer-dated TradFi bonds.”
Banks fail.
Government: “SEE, CRYPTO IS SUPER RISKY.”
Der Zwischenfall bei USDC hat einmal mehr gezeigt, dass der Spruch "Not your keys, not your Coins" nicht nur für kleine Krypto-Investoren gilt. Vielmehr gilt er bei jeglicher Zusammenarbeit mit zentralen Entitäten und sogar für unsere Stablecoin-Betreiber gegenüber der Banken.
Die Anleger scheinen sich das zu Herzen nehmen, sodass ein vermehrter Kapitalabfluss raus aus USDT, USDC und auch FIAT-Geld, hinein in dezentrale Anlagen wie BTC, ETH, ADA und andere Kryptos zu sehen sind.
Allen voran marschiert Bitcoin. Der Bitcoin Kurs steigt in den letzten 24 Stunden um über 20 Prozent. Damit knackt BTC die 25.000er-Marke deutlich, an der wir Mitte Februar noch mehrfach abgeprallt sind:
Fazit für Bitcoin und den Kryptomarkt
Kann Bitcoin endlich seine ursprünglich geplante Rolle, als sicherer Hafen vorm Finanzsystem und digitales Gold einnehmen? Bisher wurde BTC eher als normales Risiko-Asset gehandelt, und hat sich relativ gleichförmig mit z.B. Techaktien mitbewegt.
Nun bricht Bitcoin jedoch aus diesem Muster aus! Wir befinden uns derzeit in einer Risk-Off Umgebung. Mit den ganzen Unsicherheiten bezüglich der Banken und der Zinspolitik der USA im Allgemeinen ziehen sich Investoren normalerweise aus risikoreichen Anlagen zurück.
Generell zeigen die Ereignisse der letzten Tage und Wochen sehr deutlich die Probleme des derzeitig stark zentralisierten Systems auf. Das Loslösen von zentral kontrolliertem Geld zugunsten dezentraler Alternativen scheint derweil immer weniger utopisch.
Der Kryptomarkt im Ganzen rückt wieder mehr in den Fokus der Medien und eine gute Performance vom BTC wirkt sich auch positiv auf andere digitale Assets aus.
Wir wären trotzdem vorsichtig damit, jetzt bereits den neuen Bullenmarkt auszurufen. Es gibt nach wie vor große Unsicherheiten im Markt und es ist unklar, wie lange die Wirtschaft die hohen Zinsen der FED noch aushält.
Im Bankensektor gibt es bereits große Risse, die Liquidität und Planbarkeit im Markt beeinträchtigen, und damit weitere Unternehmen in Probleme bringen können.