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Chainalysis: – ISIS hat keine 300 Millionen USD in Bitcoin (BTC)

source-logo  blockchain-hero.com 24 Mai 2020 11:30, UTC

Immer wieder werden Terrororganisationen in Verbindung mit Kryptowährungen gebracht, da diese ihre Gelder in der Blockchain verstecken. Das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis meint allerdings, dass das für sie sehr schwierig sei.

Nutzt die ISIS Kryptos zur Terrorismusfinanzierung?

Laut einem aktuellen Bericht von Chainalaysis ist es für die ISIS aufgrund der hohen Transparenz der Blockchain beinahe unmöglich, Gelder in Kryptos zu halten. Im Bericht wird erwähnt, dass Krypto-Assets für terroristische Organisationen ziemlich unbrauchbar sind, womit die jüngsten Aussagen widerlegt werden, dass die ISIS möglicherweise 300 Millionen Dollar in Bitcoin besitzt.

Der Director des Think Tanks Counter Extremism Projects, Hans-Jakob Schindler hat gesagt, dass die Behörden seit 2017 nach der Kriegskasse der ISIS suchen, und er fragt sich, ob man diese 300 Millionen US-Dollar deswegen nicht findet, da sie eventuell in Kryptowährungen angelegt sind.

Wie Schindler vermutet, könnte dies die perfekte Aufbewahrungsmöglichkeit für solche Gelder sein, bis sie benötigt werden. Nur so könnten diese schwer ausfindig gemacht und beschlagnahmt werden.

Chainalysis weist darauf hin, dass die Theorie der Terrorismusfinanzierung unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich, aber in unterschiedlichem Maßstab ist.Laut dem Bericht:

“Wir wissen, dass die meisten Terrorismusfinanzierungskampagnen weniger als 10.000 US-Dollar gesammelt haben, was auf eine begrenzte Akzeptanz hinweist. Wenn ISIS Ölerlöse in Bitcoin geleitet hätte, hätte das Handelsvolumen der regionalen Börsen und Gelddienstleister diesen Geldfluss widergespiegelt.”

Weiters:

“Kryptowährungen sind nicht unbedingt der ideale Speichermechanismus für illegale Gelder. Im Gegensatz zu Bargeld und anderen traditionellen Formen der Wertübertragung sind Kryptowährungen von Natur aus transparent. Jede Transaktion wird in einem öffentlich sichtbaren Hauptbuch erfasst. Mit den richtigen Instrumenten können wir verhindern, dass schlechte Akteure das System zur Terrorismusfinanzierung und für andere Verbrechen missbrauchen.”

Im Bericht wird auch auf die Bombenanschläge am Ostersonntag in Sri Lanka eingegangen, die sich im April 2019 ereignet haben. Diese sollen von der ISIS durchgeführt worden sein und mit Hilfe von CoinPayments wurden Gelder dafür eingesammelt.

Diese Vermutung wurde von einem Blockchain-Geheimdienst in die Welt gesetzt. Es wird auch behauptet, dass die Guthaben in den Wallets von CoinPayments nur einen Tag vor den Osterangriffen von 500.000 USD auf 4,5 Millionen USD gestiegen seien, aber unmittelbar danach wieder auf 500.000 USD gefallen sind.

Chainalysis meint allerdings, dass diese Ergebnisse wahrscheinlich falsch sind und dass solche Transaktionen mit höheren Beträgen lediglich interne Transaktionen für einen Zahlungsabwickler wie CoinPayments Standard sind.

Experten der Firma betonen auch, dass sie regelmäßig eng mit Anwendern in den Bereichen Strafverfolgung und Nachrichtendienste zusammenarbeiten, um noch mehr Informationen darüber zu erhalten, wie es Terrororganisationen gelingt, ihre Aktivitäten über Kryptowährungen zu finanzieren.

©Bild via Pixabay / Lizenz

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