- Dragonfly-Venture-Partner Tom Hadick vergleicht Solana und Ethereum mit „zwei Facebooks“ und widerspricht der These, eine der Chains werde zwangsläufig zum MySpace der Branche.
- Er argumentiert, dass bei wachsender Tokenisierung und steigender Onchain-Aktivität ein einziges Netzwerk strukturell nicht ausreicht und mehrere große Protokolle koexistieren müssen.
Gefragt, ob Ethereum oder Solana am Ende so dominierend sein wird wie Facebook – während der andere wie MySpace verschwindet –, wählte Tom Hadick ein ungewohntes Bild: „Sie sind beide Facebook.“
Der Dragonfly-Partner macht damit klar, dass er im Bereich Smart-Contract-Infrastruktur nicht an ein klassisches Plattform-Monopol glaubt. Mit zunehmendem Interesse an Tokenisierung von Wertpapieren, Fonds, Immobilien und anderen Real-World-Assets wachse das Volumen an wirtschaftlicher Aktivität auf der Chain. Diese Last könne weder technisch noch regulatorisch nachhaltig von einer einzigen Blockchain getragen werden.
Tokenisierung braucht Skalierung – und Skalierung braucht Vielfalt
Hadick verweist auf die Annahme, dass „die meisten Assets tokenisiert werden“ und sich „ein signifikanter Teil der ökonomischen Aktivität onchain“ abspielen wird. Unter dieser Prämisse sei es schlicht unrealistisch, dass ein einziges Protokoll alle Anforderungen an Durchsatz, Latenz, Sicherheit, Compliance-Varianten und regionale Präferenzen abdeckt.
Ethereum bringe mit seinem Ökosystem, seiner DeFi-Tiefe und institutionellen Akzeptanz klare Vorteile mit. Solana punkte mit hoher Performance und günstigen Transaktionen – Eigenschaften, die besonders für Retail-Anwendungen, Payments und hochfrequente Tokenisierungskonzepte attraktiv seien.
Hadicks Fazit: In einem Weltbild, in dem Tokenisierung wirklich in der Breite stattfindet, besteht kein Zwang zur Entweder-oder-Entscheidung. Vielmehr sei ein Nebeneinander mehrerer großer Chains – mit unterschiedlichen Stärken und Spezialisierungen – die wahrscheinlichere Marktrealität.