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Gold überzeugt 2025 mehr junge Investoren als Bitcoin

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Immer mehr neue Anleger setzen auf Gold und Silber statt auf Krypto. Der Grund sind die steigenden wirtschaftlichen Unsicherheiten.

Dieser Trend zeigt eine wachsende Vorliebe für klassische sichere Anlagen, obwohl sich Bitcoin (BTC) gerne als „digitales Gold“ und als Wertaufbewahrungsmittel darstellt.

Junge Anleger setzen verstärkt auf Gold als Schutz vor Inflation

Weltweit wenden sich Anleger verstärkt Edelmetallen zu, um sich vor Inflation und wirtschaftlichen Schwankungen zu schützen. Marktbeobachter berichten, dass inzwischen auch Menschen ohne vorherige Handelserfahrung lieber Gold und Silber kaufen statt Krypto.

„Leute, die ich kenne und die nie gehandelt haben, kaufen jetzt Gold und Silber. Die Kleinanleger sind da, und sie haben Coins gepusht – aber nicht bei Krypto. Die Alt-Season, auf die wir gewartet haben, fand dieses Mal bei Edelmetallen statt“, sagte ein Krypto-Beobachter im Netz.

Im Nahen Osten berichten lokale Medien, dass die Rekordpreise vor allem jüngere Anleger zum Goldkauf motivieren. Laut Gulf News erklärte Chirag Vora von Bafleh Jewellers, dass Erstkäufer inzwischen 55 bis 60 Prozent der Gold-Nachfrage ausmachen. Besonders viele dieser Käufer sind aus der Generation Z und den Millennials. Sie sehen Gold zunehmend als Schutz vor Inflation.

Die gestiegenen Preise haben außerdem das Kaufverhalten verändert. Zwar ist der Schmuckabsatz gesunken, doch insgesamt wird mehr Geld ausgegeben, weil die Preise höher sind. Kleinanleger achten nun stärker auf den Anlagewert und wählen kleinere Stückelungen sowie flexible Optionen. Das Interesse hat sich verschoben – von klassischen Schmuckstücken zu Goldbarren, Münzen und Stücken, die leichter verkauft werden können.

Auch in Indien zeigt sich dieses Muster. Die Nachfrage nach Gold ist dort gespalten: Die Anlagenachfrage bleibt stark, während bei Schmuck die Verkaufszahlen schwächer sind.

„Die Nachfrage nach Gold-Anlageprodukten, besonders Barren und Münzen, bleibt hoch. Der Trend zum investitionsorientierten Kauf zeigt sich an den Goldimporten. Sie stiegen deutlich auf 340 Tonnen zwischen Juli und Oktober, verglichen mit 204 Tonnen zwischen Januar und Juni. Das unterstreicht die Stärke der Anlage-Nachfrage“, schrieb Kavita Chacko, Research-Leiterin für Indien beim World Gold Council, in einem Bericht.

Diese starke Nachfrage ist nicht neu. Bereits im Oktober berichtete BeInCrypto, dass Kleinanleger Schlange standen, um physische Edelmetalle zu kaufen.

Interessant ist, dass unter den Käufern immer mehr junge Menschen sind. Dies zeigt noch einmal, dass ein Generationenwechsel hin zu klassischen sicheren Anlagen stattfindet.

Auch das Suchverhalten im Internet zeigt diesen Wandel. Laut Google Trends werden Begriffe wie „Gold kaufen“ seit Monaten häufiger gesucht als „Bitcoin kaufen“. Das spricht für ein größeres Interesse an Edelmetallen im Vergleich zu Krypto.

Trotz dieser Entwicklung macht Gold in den USA weiterhin nur einen kleinen Teil der Portfolios aus. Kip Herriage, Geschäftsleiter und Gründer der Vertical Research Advisory, sagt, dass Gold nur rund ein Prozent des Gesamtvermögens von US-Kleinanlegern ausmacht. Wenn der Trend anhält, gibt es hier also noch Luft nach oben.

„In US-Haushalten von Kleinanlegern macht Gold etwa ein Prozent des gesamten Portfolios aus (Silber ist sogar noch weniger). Wir glauben, dass der Anstieg gerade erst beginnt – mit einem Ziel-Kurs von 15.000 USD je Unze für Gold und 200 USD je Unze für Silber, da nun die echte Preisfindung läuft. 2003, als wir Gold und Silber (350 USD bzw. 5 USD je Unze) erstmals empfahlen, rieten wir auch dazu, Geld lieber in Gold zu sparen statt in Fiat-Konten. Das empfehlen wir immer noch. Sehr“, erklärte Herriage im Netz.

Nicht nur Kleinanleger setzen auf Gold. Auch Zentralbanken haben ihren Gold-Anteil erhöht. Die weltweiten Goldreserven überschritten im dritten Quartal 2025 die Marke von 40.000 Tonnen. Das ist der höchste Stand seit mindestens 75 Jahren.

Zentralbanken kauften allein im Oktober netto 53 Tonnen Gold – ein Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vormonat und der größte Monatswert in diesem Jahr.

Von Krypto zu Goldbarren: Darum setzen immer mehr neue Investoren auf Gold

Die hohe Nachfrage treibt den Gold-Kurs weiter nach oben. Das Edelmetall erreichte heute ein neues Allzeithoch von 4.497 USD je Unze.

Der Bitcoin-Kurs ist in den letzten 24 Stunden hingegen fast zwei Prozent gesunken. BeInCrypto hat kürzlich berichtet, dass BTC im laufenden Jahr hinter Gold zurückbleibt, während Silber als starker Gewinner gilt und um 138 Prozent gestiegen ist.

Ray Youssef, CEO von NoOnes, sagte zu BeInCrypto, dass Gold im Debasement-Trade 2025 beim Kurs klar vorne liegt. Allerdings sei der Vergleich komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht.

Gold hat vor Kurzem neue Höchststände erreicht und ist seit Jahresbeginn um 67 Prozent gestiegen. Das zeigt, dass viele Anleger auf Sicherheit setzen. Sie suchen nach Stabilität, weil der Markt stark von zu hohen Staatsausgaben, Problemen zwischen Ländern und unsicherer Wirtschaftspolitik geprägt ist. Zudem kaufen besonders viele Zentralbanken Gold. Auch ein schwacher USD und anhaltende Inflationsrisiken sorgen dafür, dass Gold weiter als wichtigste Absicherung gilt.

„Bitcoin hat dagegen zuletzt seine Rolle als Absicherung nicht erfüllt. Das liegt daran, dass sich das Verhalten am Markt verändert hat. Im Jahr 2025 verhält sich der Coin nicht wie digitales Gold, da er stärker auf wirtschaftliche Entwicklungen reagiert. Der weitere Kurs von BTC hängt inzwischen mehr von wachsender Liquidität, klarer Politik der Staaten und der Risikobereitschaft ab. Nicht mehr allein von Wertverlust des Geldes”, sagte er.

Krypto-Märkte weiter in der „Wall of Disbelief“-Phase: Was steckt dahinter?

Trotzdem glauben manche Analysten, dass Krypto weiter wachsen kann. Das Interesse der Community ist zwar gesunken. Ein Analyst erklärt, dass früher das Interesse vor allem am höchsten war, wenn der Markt auch am stärksten war. Dieses Mal ist es anders: Die Community hat das Interesse nicht wirklich groß gesteigert und die Begeisterung war nach kurzen Anstiegen gleich wieder vorbei.

Bei unserem Crypto Talk wurde betont, dass die Kursstärke im Dezember 2024 ohne starke Beteiligung der Community kam. Stattdessen haben vor allem Institutionen, Fonds und gezieltes Kaufen für die Bewegung gesorgt.

„Märkte enden normalerweise erst dann, wenn die Community voll dabei ist, laut wird, zu viel Risiko eingeht und selbstsicher ist. Davon sind wir noch weit entfernt. Im Moment sieht es mehr so aus, als ob der Markt langsam und mit viel Zweifel steigt. Die Kurse gehen hoch, aber viele machen noch nicht mit und die Stimmung bleibt vorsichtig, auch nach starken Anstiegen. Das heißt nicht, dass es morgen höhere Kurse gibt. Aber es spricht dafür, dass wir den Punkt der Übertreibung im aktuellen Zyklus noch nicht erreicht haben. Die Community steht noch am Rand. In der Vergangenheit kamen die größten Bewegungen meistens erst dann, wenn die Community voll einstieg, nicht davor”, erklärte der Analyst hier.

Ob die Community ihr Kapital bald wieder von Gold und Silber zurück in digitale Werte wie Bitcoin verschiebt, ist nicht sicher. Bis jetzt ziehen Edelmetalle weiter viel Interesse und Geld an. Mit Blick auf 2026 bleibt offen, ob diese Vorliebe bestehen bleibt oder sich doch ändert.

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