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Beginnt 2026 der echte Krypto Neustart? Warum alte Zyklen scheiterten und jetzt alles anders werden könnte

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Die Kursdaten der letzten Jahre hatten lange wie eine Art Kompass für den Kryptomarkt gewirkt, doch dieser Kompass verlor 2025 zunehmend seine Orientierungskraft. ETF Zuflüsse, politische Impulse und kurze Phasen positiver Stimmung sorgten zwar für Bewegung, dennoch kam der erwartete breite Altcoin Schub nicht ins Rollen. Die Dynamik, die frühere Zyklen geprägt hatte, brach an mehreren Stellen weg. Ein Blick zurück zeigt, wie es dazu kam und warum der kommende Jahresverlauf völlig anders aussehen könnte.

Schon 2023 begann ein Lauf, der viele überraschte. Von 23.000 US-Dollar bis hinauf zu 75.000 US-Dollar legte Bitcoin einen beachtlichen Sprint hin und erreichte noch vor dem Halving ein neues Hoch. Diese Bewegung brachte auch Altcoins kurzzeitig auf Touren.

Der Enthusiasmus rund um künstliche Intelligenz, Chat GPT und die Genehmigung der Bitcoin ETFs schob Kapital in den Markt, das zuvor an der Seitenlinie gestanden war. Doch nach dem Hoch folgte ein langsamer Rückzug. Von März bis August 2024 sank Bitcoin auf 50.000 US-Dollar zurück, etwa ein Drittel unter das frische Allzeithoch.

Starker Anstieg im Frühjahr 2024, Quelle: www.tratingview.com
Trotz der Abkühlung blieb die Stimmung jedoch vergleichsweise stabil. Viele hielten weiter an der Idee einer Altcoin Phase fest, da das Halving Jahr üblicherweise spätere Stärke bringt und die Bitcoin Dominanz weiterhin eher stieg als fiel.

Neuer Ausbruchsversuch von Bitcoin

Genau von dieser Basis aus startete der Markt zum nächsten Versuch. Der Ausbruch aus einem breiten Megaphon Muster, das sich über Monate aufgebaut hatte, brachte frisches Momentum.

Der impulsive Trump Pump trug Bitcoin schließlich zu einem neuen Rekord von 109.000 US-Dollar. Parallel dazu zeigten die Charts der Altcoins erstmals das typische Muster, das oft der Auftakt einer längeren Outperformance Phase ist: ein Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal gegenüber Bitcoin. Historisch ist das der Beginn einer monatelangen Phase, in der Altcoins langsam, aber stetig Stärke gewinnen. Dieses Muster schien sich zu wiederholen.

Doch der Impuls brach abrupt ab. Die Einführung der Zölle nach der Amtseinführung Trumps sorgte für eine überhastete Korrektur von mehr als 30 Prozent.
Gleichzeitig saugten Trump und Melania Meme Coins Milliardenbeträge an Liquidität aus dem Markt. Viele Anleger verkauften bestehende Positionen, teils sogar mit Verlust, um der FOMO nachzugeben. Dieses Kapital war jedoch rasch verpufft und hinterließ ein Loch, das besonders Altcoins traf.

Blitzartiger Ausbruch nach Launch, Quelle: www.coinmarketcap.com
Trotzdem hielt sich der Glaube an eine spätere Altcoin Phase. Die Preisstruktur wirkte weiterhin kompatibel mit früheren Post Halving Jahren, in denen die stärkste Phase traditionell erst zwölf Monate nach dem Halving einsetzt.

Ein erneuter Anstieg auf bis zu 125.000 US-Dollar schürte erneut Hoffnung. Doch unter der Oberfläche hatten sich die Parameter verändert. Die Divergenzen häuften sich, das Marktverhalten entfernte sich immer weiter von alten Mustern. Bei vielen wuchs das Gefühl, dass dieser Zyklus nicht mehr dem klassischen 4 Jahres Modell entsprach.

Rahmenbedingungen für Bitcoin haben sich geändert

Der eigentliche Grund dafür lag weniger im Kryptomarkt selbst, sondern in der makroökonomischen Großwetterlage. Während frühere Bullenmärkte stets von wachsenden Geldströmen begleitet waren, fehlte diesmal eines der wichtigsten Elemente: Nachfrage.

Das Halving verringert zwar das Angebot, doch ohne Kapitalzuflüsse verpufft diese Entlastung. Der Blick auf die Liquiditätsdaten zeigt genau das. Seit dem Frühjahr 2024 befand sich die Nachfragekurve über weite Strecken in einem roten Bereich, der eine Phase von Kapitalabzug oder zumindest stagnierender Zahlungsbereitschaft beschreibt. Die wenigen Grünphasen decken sich exakt mit ETF Euphorie und Trump Pump. Dazwischen herrschte Flaute.

Weg vom “Retail FOMO” hin zur instutitionellen Struktur, Quelle: Analyse von “No Bs Crypto” auf https://www.youtube.com
Der Bezug zur realen Wirtschaft macht dieses Bild klarer. Die Lohnsituation, Sparquoten und die Belastung durch hohe Zinsen drückten Konsumenten weltweit. Die Business Cycle Daten zeichnen ein ähnliches Bild: Der Konsum näherte sich einem Tiefpunkt, die Zyklen befanden sich in der Kontraktion. Ohne verfügbares Einkommen fehlt die Risikobereitschaft, Altcoins bleiben in solchen Phasen weitgehend unbewegt. Genau das spiegelten die Charts wider.

Bitcoin Ausblick 2026

Die Perspektive auf 2026 wirkt allerdings zumindest datenbasiert deutlich freundlicher. Der Markt befindet sich tief in der Talzone des Konjunkturzyklus. Von hier aus steigen Zyklen üblicherweise an.

2025 = Hard Mode for bulls

2026 = Nightmare Mode for bears$BTC pic.twitter.com/6o9wyR5d0c

— Super฿ro (@SuperBitcoinBro) December 4, 2025

Zentralbanken weltweit beginnen, die Zinsen zu senken. Frühindikatoren wie FCIG und M2 Wachstum drehen nach oben. Mit zeitlichem Abstand strahlt diese Erholung erfahrungsgemäß in die reale Wirtschaft, anschließend in Konsum und schließlich in Risikoanlagen. Wenn dieser Kreislauf greift, entsteht der Liquiditätsschub, der Altcoins in früheren Zyklen zu ihren stärksten Phasen getragen hatte.

Das bedeutet nicht, dass der Weg risikolos wäre. Die Überhitzung breiter Vermögensmärkte könnte später starke Gegenbewegungen auslösen. Kurzfristig jedoch zeigt sich ein Umfeld, das bessere Chancen bietet als 2025. Ein neuer Zyklus setzt sich möglicherweise gerade erst in Bewegung.

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