coin-update.de
Die Kryptomärkte stehen erneut Kopf: Bitcoin hat ein neues Allzeithoch erreicht und zieht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Während Anleger euphorisch auf steigende Kurse blicken, stellt sich die Frage: Was passiert mit den Altcoins? Ist die erhoffte „Altseason“ schon vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hat? Experten sind sich einig – die Antwort ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
Bitcoin erreicht neues Allzeithoch und zieht Kapital an
Bitcoin hat es erneut geschafft: Mit einem Kursanstieg auf über 125.500 US-Dollar markiert die Kryptowährung ein neues Rekordhoch. Laut Daten von CoinGecko stieg die Bitcoin-Dominanz im Markt auf beeindruckende 59 Prozent. Das bedeutet, dass fast zwei Drittel des gesamten Krypto-Marktwertes auf Bitcoin entfallen – ein klares Signal für die Stärke der Leitwährung.
Der rasante Anstieg hat mehrere Gründe. Zum einen verzeichnete der Markt für Stablecoins zuletzt ein Wachstum auf 300 Milliarden US-Dollar. Zum anderen wurde bekannt, dass rund eine Milliarde US-Dollar aus den eingefrorenen Beständen der insolventen Börse FTX freigegeben wurde. Dieses frische Kapital floss in großem Stil in Bitcoin, erklärt Stephen Gregory, Gründer der Handelsplattform Vtrader.
Institutionelles Interesse befeuert den Bitcoin Aufschwung
Auch institutionelle Anleger tragen zur Dynamik bei. Laut Shivam Thakral, CEO der indischen Krypto-Börse BuyUcoin, ist es „völlig normal“, dass Investoren in frühen Phasen eines Bullenmarktes zuerst in Bitcoin investieren. Er bezeichnet die Kryptowährung als „Anker des Marktes“, der Stabilität und Vertrauen vermittelt.
Gracy Chen, CEO von Bitget, sieht die aktuelle Entwicklung ähnlich. Sie nennt die Dominanz von Bitcoin „ein deutliches Signal“, dass Kapital in das „vertrauenswürdigste Asset des Kryptomarkts“ fließt. Große Investoren suchen Sicherheit, besonders in Zeiten erhöhter Volatilität. Diese Bewegung verstärkt die Position von Bitcoin als Marktführer.
Altseason verschoben, aber nicht abgesagt
Viele Anleger fragen sich nun, ob die sogenannte Altcoin-Saison – also die Phase, in der kleinere Kryptowährungen überdurchschnittlich stark steigen – endgültig ausfällt. Die Experten geben Entwarnung: Noch ist nichts verloren. Stephen Gregory betont, dass es „keineswegs das Ende der Altseason“ sei, wohl aber eine Verzögerung.
Er warnt vor einem möglichen „Bear Trap“, also einer kurzfristigen Korrektur, die überhebelte Positionen aus dem Markt drängen könnte. Sollte die Bitcoin-Dominanz nicht über 60 Prozent steigen, könnte das Kapital schon bald in Altcoins umschichten. Besonders Projekte aus den Bereichen DeFi, künstliche Intelligenz und Layer-2-Lösungen könnten profitieren.
https://t.co/XtjkXfa2rx pic.twitter.com/oXHc87Iulr
— Aibull wif Nail-Patella Syndrome (@AibullWifNPS1) October 6, 2025
Marktbeobachter sehen Signale für Rotation von Bitcoin in Altcoins
Die Daten sprechen eine deutliche Sprache. Nutzer der Prognoseplattform Myriad schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin seine Dominanz auf 64 Prozent ausbaut, auf rund 60 Prozent – ein Rückgang gegenüber 69 Prozent zu Monatsbeginn. Dieses Abflachen deutet laut Analysten darauf hin, dass eine Marktrotation bevorstehen könnte.
Gracy Chen von Bitget sieht eine solche Rotation als wahrscheinlich, sobald Bitcoin unter die Marke von 55 Prozent Dominanz fällt. „Das wäre das Signal für den Start einer echten Altseason“, erklärt sie. Anleger sollten deshalb genau auf diesen Wert achten. Besonders neue Kapitalströme in zukunftsorientierte Sektoren könnten dann eine massive Aufwärtsbewegung bei Altcoins auslösen.
Positive Stimmung bei Bitcoin trotz Unsicherheit
Trotz der Unsicherheit über die weitere Kapitalrotation bleibt die Stimmung im Markt insgesamt positiv. Laut Le Shi, Managing Director bei der Handelsfirma Auros, ist dies „eine sehr gute Zeit für den Kryptomarkt“. Er rechnet damit, dass das positive Momentum in den kommenden Wochen anhalten wird, selbst wenn es kurzfristige Rücksetzer geben sollte.
Viele Marktteilnehmer sehen die aktuelle Phase als Übergang. Bitcoin festigt seine Führungsrolle, während Altcoins auf ihren Moment warten. Sobald Bitcoin eine Seitwärtsbewegung einleitet, könnte die Energie, die sich im Markt aufgestaut hat, in alternative Coins fließen – und die ersehnte Altseason 2025 auslösen.
Bitcoin is already up 8.79% in October
Q4 is Bitcoin season 🚀 pic.twitter.com/oUD52mjvlY
— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) October 6, 2025
Neue Kapitalströme deuten auf nächste Marktphase hin
Während Bitcoin weiter den Ton angibt, zeigen sich erste Anzeichen für eine Umschichtung. Viele Analysten beobachten eine zunehmende Aktivität in DeFi-Protokollen und auf Layer-2-Netzwerken wie Arbitrum oder Optimism. Diese Entwicklungen gelten als Vorboten einer neuen Marktphase, in der Investoren gezielt nach alternativen Renditechancen suchen.
Auch das gestiegene Handelsvolumen auf Altcoin-Börsen könnte ein Signal sein, dass sich Kapital auf die „zweite Welle“ vorbereitet. Sobald Bitcoin an Dynamik verliert, könnten diese Projekte den nächsten Aufschwung anführen. Besonders Token mit realem Nutzen oder innovativen Anwendungen stehen im Fokus institutioneller Anleger.
Ausblick: Bitcoin als Anker einer neuen Marktstruktur
Langfristig könnte die aktuelle Rallye eine Verschiebung in der Marktstruktur bedeuten. BTC wird zunehmend als digitales Basis-Asset gesehen – ähnlich wie Gold in traditionellen Finanzmärkten. Diese Wahrnehmung stärkt seine Rolle als Wertaufbewahrungsmittel und Basis für Kapitalbewegungen innerhalb des Kryptosektors.
Altcoins hingegen könnten stärker als Innovationsmotor wahrgenommen werden, deren Wert an technologische Entwicklungen und Trends gebunden ist. Diese Dualität zwischen Stabilität und Wachstum könnte die Kryptoökonomie der kommenden Jahre prägen – mit Bitcoin als Fundament und Altcoins als Motor der Evolution.
Altcoin MCap hasn't hit a new ATH.
If you exclude stablecoins, Altcoin MCap is still down 15% from its 2021 high.
Until Altcoin MCap excluding stables hits a new ATH, Altseason won't start. pic.twitter.com/Tx3KQ5aY4z
— Ted (@TedPillows) October 6, 2025
Langfristig denken: Der Durchschnittskosteneffekt als clevere Bitcoin-Strategie
Immer mehr erfahrene Anleger setzen beim Bitcoin-Investment auf den sogenannten Durchschnittskosteneffekt (Dollar Cost Averaging). Dabei wird regelmäßig – zum Beispiel wöchentlich oder monatlich – ein fester Betrag in Bitcoin investiert, unabhängig vom aktuellen Preis. Diese Strategie reduziert das Risiko, zu ungünstigen Zeitpunkten zu kaufen, und führt langfristig zu einem stabileren Durchschnittspreis.
Bitcoin gilt als das sicherste Computernetzwerk der Welt und hat sich in über einem Jahrzehnt als unzerstörbar und dezentral bewiesen. Während Altcoins oft kurzfristigen Trends folgen und ein deutlich höheres Risiko tragen, bleibt Bitcoin das Fundament des gesamten Kryptomarkts. Wer regelmäßig akkumuliert, investiert nicht nur in eine Währung, sondern in die robusteste digitale Infrastruktur der modernen Finanzwelt.