Der Krypto-Markt erlebt in der 2. Januarwoche 2025 ein bedeutendes Ereignis: Bitcoin- und Ethereum-Optionen im Wert von 2,27 Milliarden USD laufen aus. Dieses massive Auslaufen könnte kurzfristige Kursschwankungen auslösen und die Rentabilität der Trader stark beeinflussen.
Von diesem Gesamtbetrag entfallen 1,81 Milliarden USD auf Bitcoin (BTC)-Optionen, während Ethereum (ETH)-Optionen 459 Millionen USD ausmachen.
Bitcoin- und Ethereum-Halter in der 2. Januarwoche 2025
Laut Daten von Deribit laufen heute 19.364 Bitcoin-Optionen aus, etwas weniger als zu Jahresbeginn, als 19.885 BTC-Kontrakte letzte Woche ausliefen. Die heute fälligen Optionskontrakte haben ein Put-zu-Call-Verhältnis von 0,65 und einen maximalen Schmerzpunkt von 97.000 USD.
Das Put-zu-Call-Verhältnis zeigt eine allgemein bullische Stimmung, trotz des anhaltenden Rückgangs des Pionier-Kryptos von der 100.000 USD-Marke.
Zudem laufen heute 141.185 Ethereum-Optionen aus, weniger als 205.724 in der ersten Woche von 2025. Mit einem Put-zu-Call-Verhältnis von 0,48 und einem maximalen Schmerzpunkt von 3.450 USD könnten die Ausläufe ETHs kurzfristige Kursbewegungen beeinflussen.
Da die Optionskontrakte heute auslaufen, erwarten viele Markteilnehmer, dass Bitcoin- sowie Ethereum-Kurs jeweils ihre maximalen Schmerzpunkte erreichen. Aktuell handelt BTC bei etwa 94.900 USD, während ETH sich bei 3.300 USD hält.
Das deutet darauf hin, dass die Kurse steigen könnten, da kluges Geld versucht, sie in Richtung des „maximalen Schmerzes“ zu bewegen. Laut der Max-Pain-Theorie neigen Optionspreise dazu, sich den Strike-Preisen zu nähern, bei denen die meisten Kontrakte, sowohl Calls als auch Puts, wertlos verfallen.
Der Preisdruck auf BTC und ETH dürfte nach 08:00 Uhr UTC am Freitag nachlassen, wenn Deribit die Kontrakte abrechnet. Doch das schiere Ausmaß dieser Ausläufe könnte immer noch zu erhöhter Volatilität in den Krypto-Märkten führen.
„Ist es ein Ausbruch oder eine weitere Konsolidierung?“, fragte Deribit in einem Beitrag auf X (Twitter).
Inzwischen sind Analysten uneinig über die nächste Richtungstendenz für den Bitcoin-Kurs. Während einige auf weitere Aufwärtsbewegungen hoffen, setzen andere auf Abwärtsbewegungen, falls die Unterstützung um 92.000 USD bricht. Anderswo zeigt Glassnode eine Schwächung der kurzfristigen Nachfragedynamik im Markt.
„Die kurzfristige Nachfragedynamik von Bitcoin hat sich weiter abgeschwächt. Ein wichtiger Indikator: Hot Capital (Kapital, das in den letzten 7 Tagen wiederbelebt wurde) ist um 66,7 Prozent von seinem Höchststand am 12. Dezember von 96,2 Milliarden USD auf 32,0 Milliarden USD gesunken“, schrieb Glassnode.
Die Hot-Capital-Metrik misst oft kurzfristige Handelsaktivität und Liquidität. Der Rückgang deutet auf einen starken Rückgang der spekulativen Aktivität hin. Trader, die zuvor aktiv Bitcoin bewegten, haben sich zurückgezogen, was auf schwindendes Vertrauen oder Interesse an kurzfristigen Handelsmöglichkeiten hindeutet. Mit weniger aktiv zirkulierendem Kapital könnte die Gesamtliquidität von Bitcoin abnehmen.
Das macht es schwieriger, große Trades durchzuführen, ohne die Kurse zu beeinflussen, was möglicherweise zu erhöhter Volatilität führt. Ein Rückgang dieses Ausmaßes, von 96,2 Milliarden USD auf 32 Milliarden USD, könnte eine breitere bärische Stimmung widerspiegeln. Faktoren wie makroökonomische Unsicherheit, straffere Geldpolitik oder sogar regulatorische Entwicklungen könnten dazu führen, dass kurzfristige Trader sich zurückziehen.
Der Rückgang des Hot Capitals könnte darauf hindeuten, dass Trader an der Seitenlinie bleiben und auf eine klarere Marktrichtung warten. Diese geringere Nachfragedynamik könnte das Potenzial von Bitcoin belasten, sich von den aktuellen Kursniveaus zu erholen oder zu steigen. Ohne frisches Kapital oder erhöhte Aktivität könnte der Abwärtsdruck auf die Kurse zunehmen.