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Bitcoin-Kurs im Spannungsfeld – Die Lage am Mittwoch

source-logo  btc-echo.de 13 November 2019 05:20, UTC

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Bitcoin-Kurs im Spannungsfeld

Der Bitcoin- und Krypto-Markt sowie die Blockchain-Technologie stehen einem Widerspruch gegenüber, der sich immer wieder an den hohen Schwankungen im Bitcoin-Kursverlauf zeigt. Wir haben langfristige technische Innovation auf der einen und leicht überhitzte, emotionsgesteuerte Spekulation auf der anderen Seite. Während Krypto-Projekte (idealerweise) darauf ausgelegt sind, Prozesse zu optimieren und dabei technologisch-gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen, geht es im Trading oftmals darum, kurzfristige Gewinne einzustreichen.

Das beste Beispiel für solche Spannungen lieferte in den vergangenen Wochen China. Das Reich der Mitte verkündete durch Xi Jinping am 28. Oktober, verstärkt in die Erforschung der Blockchain-Technologie zu investieren. Der Präsident der Kommunistischen Partei erwähnte dabei Bitcoin zwar mit keinem Wort. Dennoch hat die Neuigkeit ausgereicht, um den Bitcoin-Kurs kurzfristig um 40 Prozent in die Höhe zu katapultieren. Die Folge war eine mittlere FOMO-Welle, die die Krypto-Community erreichte – schnell noch BTC kaufen, bevor es zu spät ist, war das Gebot der Stunde.

Zwischenzeitlich ist die Welle wieder abgeebbt, der Bitcoin-Kurs pendelt zwischen 8.000 und 9.000 US-Dollar. Zwar sind die Blockchain-Pläne Chinas ungebrochen. Der kurzfristige Hype konnte sich bislang jedoch noch nicht zum Bull Run umwandeln. Der Grund: Langfristige Entwicklungen stehen einem nervösen Markt gegenüber. Dabei gibt es genügend Gründe, beim Bitcoin-Kurs die Long-Brille aufzusetzen.

Bitcoin-Kurs-Prognosen: Stock to Flow & Co.

Zunächst kann man sich hier durch all die bullishen Analysen wühlen, die den Markt ebenso beherrschen wie Bitcoin-Todesanzeigen. Da wäre etwa die Stock-to-Flow-Ratio, die den Bitcoin-Kurs schon im kommenden Jahr bei 250.000 US-Dollar sieht. Ganz umsichtig ist sie zwar nicht, übersieht sie doch bisweilen wichtige Faktoren. Dennoch bezieht sie sich auf die Knappheit des „digitalen Goldes“. Schließlich verknappt sich beim regelmäßigen Halving der Nachschub der digitalen Währung um die Hälfte, was zumindest in der Vergangenheit mit Anstiegen im Bitcoin-Kurs zusammenfiel. Zwar lässt die Krypto-Glaskugel aktuell noch auf sich warten – ein Indiz für einen Kursanstieg ist das Halving jedoch allemal.

Eine kürzlich erschienene Studie aus dem Hause Chainalysis bestätigt diese bullishe Ansicht. So könnte der Bitcoin-Kurs im kommenden Jahr die 500 größten US-Börsenunternehmen in Performance-Fragen abhängen. Auch hier mag die Aussagekraft der Studie anzuzweifeln sein, da sie von einem selektierten Investorenkreis ausgeht. Dennoch geht sie von einem wichtigen möglichen Bitcoin-Kurs-Treiber aus.

Eines haben die Analysen schließlich gemeinsam: Sie setzen eine Verbreitung der Technologie voraus. Wirft man einen Blick auf den Krypto-Markt, gibt es dafür einige Anhaltspunkte.

Adaption als Kurstreiber

Ganz vorne spielt hier Krypto-Verwahrer Bakkt mit. Das Unternehmen plant nicht nur, Bitcoin an die Kaffeehaus-Theken von Starbucks zu tragen. Auch öffnet sich das New Yorker Unternehmen nun für ein weitaus breiteres Publikum. Das Bakkt Warehouse ist seit Kurzem auch für Nicht-Futures-Trader geöffnet. Auch Nutzer der Visa Travelcard für den asiatisch-pazifischen Raum können künftig über Umwege mit Bitcoin bezahlen.

Weitere Verbreitungstendenzen der dezentralen Technologie kann man im Bereich der Bitcoin-Börsen erkennen. So hat der argentinische Ableger der Krypto-Börse Huobi vergangene Woche beschlossen, ein 100 Millionen US-Dollar schweres Rechenzentrum in dem südamerikanischen Land zu bauen. Schließlich haben Bitcoin & Co. gerade in Ländern mit volkswirtschaftlichen Problemen einen guten Stand – Musterbeispiel ist hier Venezuela.

Auch die Technologie, die Bitcoin bekannt gemacht hat, breitet sich bisweilen aus. So gibt nun etwa Tunesien als erstes Land der Welt ein digitales Zentralbankengeld namens E-Dinar heraus. In Thailand fand hingegen ein Freizeitpark mittels Security Token Offering seinen Weg auf die Kette. Auch das Blockchain-Tracking von Rohstoffen findet seinen Weg in die gesellschaftliche Mitte, inzwischen nutzt etwa jeder zehnte Kaffeebauer in Indien die Blockchain. Das US-amerikanische Department of Homeland Security hat die Technologie jüngst für sich entdeckt. Die Sicherheitsbehörde der USA will die Blockchain etwa dazu nutzen, um Öl- und Gasimporte aus Kanada zu überwachen. Darüber hinaus testen J.P. Morgan und die Zentralbank Singapur die Technologie, um Zahlungsströme zu tracken.

Was also bleibt, ist, sich von kurzfristigen Bitcoin-Kurs-Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Keep calm & hodl.

Disclaimer: Die dargelegten Informationen stellen keine Kaufempfehlung oder Investment-Tipps dar. DYOR!

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