In einer, kürzlich auf Santiment veröffentlichten, Analyse wurde das Verhalten kleiner bis mittelgroßer Investoren hinsichtlich mehrerer großer Kryptowährungen untersucht. Dazu gehörten Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), Litecoin (LTC) und Cardano (ADA).
Der Zweck der Analyse war es, durch die Daten und Trends Einblicke in das Verhalten dieser Investorengruppen gegenüber einiger der größten Kryptowährungen zu gewinnen. Dabei ist es interessant, dass je nach Kryptowährungen große Unterschiede zu beobachten sind.
Bitcoin (BTC)
Laut der Balance of Addresses-Metrik haben kleine bis mittelgroße Anleger, die zwischen 0,1 und 100 BTC in ihren Wallets halten, in den letzten Jahren im Allgemeinen Bitcoin akkumuliert.
Während des Bullenmarktes im Jahr 2017 hatten diese Anleger aktiv mehr BTC gekauft und angehäuft. Nachdem der Bitcoin Kurs jedoch einen Höchststand von etwa 20.000 US-Dollar erreicht hatte, verkauften sie nach und nach einen Teil ihrer Bestände. In der Talsohle des Marktes begannen sie dann erneut, aggressiver Bitcoin zu kaufen. Ein Verhalten, dass sich bis Ende 2020 fortsetzte.
Ein ähnliches aggressives Kaufverhalten bei dieser Investorengruppe wurde erst wieder im Juli letzten Jahres beobachtet. Das war der Zeitpunkt, zu dem der Bitcoin Kurs das erste Mal erneut unter 20.000 US-Dollar fiel. Seit diesem Ereignis kann beobachtet werden, dass diese klein bis mittelgroßen Anleger aggressiv Bitcoin kaufen. Dabei haben sie ihre Bestände in den letzten sechs Monaten im Durchschnitt um weitere 9 % aufgestockt.
Insgesamt scheint es, dass diese Anleger in der Vergangenheit einen guten Riecher für den langfristigen Trend hatten. Kurzfristige Preisbewegungen konnten sie allerdings nicht immer genau vorhersagen.
Ethereum (ETH)
Kommen wir als nächstes auf das Verhalten bei Ethereum (ETH) zu sprechen.
Den Daten zufolge haben kleine bis mittelgroße Anleger, die zwischen 1 und 100 ETH halten, die Kryptowährung in den letzten Jahren im Allgemeinen akkumuliert. Es gab nur zwei größere Gelegenheiten, bei denen diese Anleger ihre ETH-Bestände verkauften, nämlich als der Ethereum Kurs im März 2019 über 150 US-Dollar und im Jahr 2020 über 500 US-Dollar stieg.
Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass diese Anleger Gewinne mitnehmen, wenn der Preis als “überzogen” oder zu hoch empfunden wird.
Seit dem Absturz von 2021 ist erneut zu beobachten, dass diese kleinen bis mittelgroßen Anleger aktiv Ethereum kaufen. Das deutet auf das Vertrauen der Privatanleger gegenüber der weltweit größten Altcoin hin.
Des Weiteren ist es ein Hinweis darauf, dass diese Anleger an das langfristige Potenzial von Ethereum glauben und bereit sind, ihre Positionen trotz kurzfristiger Marktschwankungen zu halten.
Litecoin (LTC)
Im nächsten Teil der Analyse dreht es sich um Litecoin (LTC), das einst als digitales Silber bekannte Pendant zu Bitcoin, dem digitalen Gold.
Kleine bis mittelgroße Anleger, die zwischen 1 und 100 LTC halten, haben am Ende des Aufschwungs in 2018 ebenfalls aufgehört, LTC zu akkumulieren. Lange hielten sie es allerdings nicht aus. Denn kurz darauf konnte beobachtet werden, dass diese Anleger erneut Litecoin kaufen. Dies taten sie bis Mai 2020.
Interessanterweise begannen diese Anleger in 2021 früher als die Halter anderer Kryptowährungen mit dem Teilverkauf ihrer LTC. Anders als bei anderen Kryptowährungen ist zudem in Oktober 2022 ein weiterer großer Abverkauf zu beobachten. Erst nach dem der Litecoin Kurs die 50 US-Dollar erreichte, begannen diese Anleger erneut mit der Akkumulation von LTC.
Hierbei ist noch anzumerken, dass die Akkumulation von LTC seit 2018 nicht mehr so aggressiv verläuft wie die bei BTC und ETH. Allgemein ist der Nettobestand dieser Anlegergruppe eher leicht rückläufig, während die Analyse von Bitcoin und Ethereum zeigt, dass dort der Nettobestand in derselben Zeitspanne deutlich zugenommen hat. Zudem verkauften sie Teile ihrer Bestände bereits vor den Allzeithoch beim Litecoin Kurs in 2021.
Was sagt uns dieses Verhalten?
Zum einen könnte es darauf hindeuten, dass diese Anleger bei der Akkumulation von LTC vorsichtiger sind oder sogar den Markt besser timen können. Man könnte es aber auch so deuten, dass das Vertrauen in Litecoin zunehmend schwindet.
Cardano (ADA)
Zu guter Letzt gilt es noch über Cardano (ADA) zu sprechen. Im Fall von der ADA Coin zeigten kleine bis mittelgroße Anleger, die zwischen 10.000 und 1.000.000 ADA hielten, ein ähnliches Verhalten wie die Anleger anderer Kryptowährungen während des Bärenmarktes in 2019.
Eine Besonderheit ist allerdings, dass sie in den letzten Phasen des Bullenmarktes 2021 aufgehört haben, weiterhin ADA zu kaufen. Das war der Fall, als der Cardano Kurs in etwa einen Preis von 1,30 US-Dollar erreichte. Seitdem waren diese Anleger Nettoverkäufer von ADA.
Erst vor ca. zwei Monaten änderte sich das wieder, nachdem der Cardano Kurs unter 33 US-Cents sank. Allerdings ist auch hier zu beobachten, dass diese Anleger wesentlich vorsichtiger Cardano kaufen, als es bei Ethereum oder Bitcoin der Fall ist. Auch dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Anleger hinsichtlich des Potentials von Cardano verunsichert sind.
Fazit zu dem Anlegerverhalten gegenüber Bitcoin, Ethereum, Litecoin & Cardano
Es ist schwierig, mit Sicherheit vorherzusagen, was kleine bis mittelgroße Investoren, die verschiedene Kryptowährungen halten, in Zukunft tun werden. Diese Daten suggerieren allerdings, dass Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) als Kryptowährungen größeres Vertrauen zu genießen scheinen, als beispielsweise Litecoin (LTC) und Cardano (ADA).
In jedem Fall ist zu erkennen, dass bei den Anlegern sowohl bei BTC als auch bei ETH, langfristig gesehen, ein konstanter Nettozuwachs zu verzeichnen ist. LTC hingegen hatte in dieser Hinsicht sein Piek in 2019 gesehen. Bei ADA liegt dieses in 2021.
Dadurch kann geschlussfolgert werden, dass sowohl bei Litecoin und Cardano etwas passieren muss, um das Vertrauen der Anleger in das zukünftige Potential der Vermögenswerte LTC und ADA zu stärken. Ansonsten scheint die Gefahr groß zu sein, dass sich diese negativen Trends fortsetzen.