Monero geknackt? Erneut Ärger um anonyme Kryptowährung XMR
Wurde Monero geknackt? Schon wieder kommen Debatten um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der anonymen Kryptowährung XMR auf, nachdem japanische Behörden gemeldet hatten, Kriminelle dank der Blockchain geschnappt zu haben.
Der Beschuldigte soll sich der Geldwäsche, des Phishings sowie des Betrugs schuldig gemacht haben – davon berichtet das japanische Nachrichtenmagazin Nikkei. Es handele sich um den Anführer eines kriminellen Rings.
Yuta Kobayashi, so der Name des Beschuldigten, habe mit 18 Komplizen zusammengearbeitet, um das betrügerische Geschäft am Laufen zu halten. Über Phishingmethoden sei man an Kreditkartendaten gelangt, über die man sich finanzierte.
Die Kreditkarten habe man ohne Zustimmung der rechtmäßigen Eigentümer auf dem Online-Marktplatz Mercari eingesetzt. 42 illegale Einkäufe wirft die japanische Polizei Kobayashi nun vor.
Die gesamte Gruppe habe sich von Juni 2021 bis Januar 2022 ganze 900 illegale Transaktionen vorzuwerfen. Die Kryptowährung Monero habe man genutzt, um die Profite zu verschleiern.
Dem 26-Jährigen Anführer der Gruppe sei man durch die Auswertung von Nachrichten in einem Messengerdienst auf die Schliche gekommen, über den die Gruppe kommunizierte. Zudem habe man ihn über die Geldflüsse von Monero identifizieren können, heißt es.
Genau das soll Monero durch seine starke Verschlüsselung aber eigentlich verhindern. Folgerichtig kam es unter den Anhängern des Projekts zu einem erneuten Aufschrei. Auf Reddit kam es zu vielerlei Spekulationen.
Wie es der Polizei gelungen sein soll, Monero-Transaktionen zu verfolgen, ist nicht bekannt. Fakt ist: Erst Anfang September kam es zu ähnlichen Debatten. Der Hintergrund könnte derselbe sein.
Ist Monero im Jahr 2024 nicht mehr sicher?
Im September wurde ein Video des Unternehmens Chainalysis publik, in dem der Blockchain-Forensiker Jake DeBacher erklärte, wie sicher Monero wirklich ist. Seine Erkenntnis: Eine Verfolgung von Transaktionen ist nur sehr schwer möglich.
Die Überwachung der Nutzer über bösartige Netzknoten hält er für den naheliegendsten Angriffsvektor. Dabei setzt ein Angreifer einen oder mehrere Netzknoten auf und versucht möglichst viele Daten der Nutzer abzugreifen, die man später kombinieren könnte.
So besteht für Nutzer vor allem die Gefahr eines IP-Leaks. Während der neuesten Nachrichten aus Japan kam auch die Thematik rund um bösartige Nodes erneut ins Gespräch. Mittlerweile legte die Gemeinschaft mehrere Listen an, um derartige Netzknoten zu identifizieren.
Künftig wolle man sie aus dem Netzwerk ausschließen, um das Risiko für Nutzer zu mildern. Weil jederzeit neue Nodes aufgesetzt werden können, ist eine Gefahr bei der aktuellen Funktionsweise der Blockchain letztlich nie ganz gebannt. Bisher konnte die Gemeinschaft 355 Netzknoten mit bösartigen Ambitionen identifizieren.
Monero gilt als eine der modernsten verschlüsselten Blockchains. Sender und Geldbeträge bleiben verschlüsselt. Auch der Empfänger bleibt üblicherweise anonym. Aktuell gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Verschlüsselung einen systemischen Fehler aufweist.