In den USA wurde der erste Litecoin-ETF beantragt. Infolgedessen explodiert der LTC-Kurs. Über wie viel Potenzial verfügen börsengehandelte Litecoin-Produkte wirklich? So verheissungsvoll ist der Ausblick tatsächlich.
Litecoin ETF beantragt: Darum explodiert der LTC-Kurs jetzt
Vermögensverwalter Canary Capital hat gestern den ersten Litecoin-ETF in den USA beantragt, wie ETF-Experte Eric Balchunas auf X berichtete. Es ist die vierte Kryptowährung, die in dem nordamerikanischen Staat über Börsen gehandelt werden könnte.
“Canary hat einen Litecoin-ETF beantragt. (…) Es ist der Erste seiner Art in den USA, aber wahrscheinlich auch auf der ganzen Erde”, kommentierte Balchunas das Ereignis.
Am Kryptomarkt machte sich anschliessend rasch Bullenstimmung breit. Innerhalb weniger Stunden stieg der Litecoin-Kurs um beeindruckende Ausmasse. Zeitweise lag er im Tagestrend rund sieben Prozent im Plus.
Zu Redaktionsschluss verzeichnet die Kryptowährung im Tagestrend immerhin noch ein Plus von 5,70 Prozent und notiert bei 70,87 US-Dollar. Anleger hoffen augenscheinlich auf eine Bestätigung des Antrags, die dann wiederum deutliche Kursgewinne zur Folge haben könnte.
Dazu müsste der Litecoin-ETF zu einem beliebten Investmentprodukt werden. Als Zielgruppe des ETFs gelten vor allem institutionelle Investoren, die über ein enormes Kapital verfügen.
Einmal mehr dient Bitcoin dazu als Vorbild. Im Januar erfolgte die Freigabe der elf ersten Bitcoin-Spot-ETFs in den USA, die daraufhin so viel Kapital einsammelten, dass der Bitcoin-Kurs im März ein neues Allzeithoch erreichte.
Wie viel Potenzial haben Litecoin-ETFs wirklich?
Canary Capital reichte bereits vor einer Woche den Antrag für einen Krypto-Funds bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ein. Damals ging es um ein Börsenprodukt, über das Anleger in XRP investieren können.
Eine Entscheidung über den Antrag traf die SEC noch nicht. Nun zieht Canary bereits mit der nächste Anfrage nach. Hinter dem Vorgehen des Unternehmens könnte sich eine bewusste Strategie verbergen.
Am 5. November steht die Wahl zum neuen US-Präsidenten an. Sollte der republikanische Spitzenkandidat Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt werden, könnte der US-amerikanischen Kryptobranche eine Umwälzung bevorstehen.
Trump erklärt seit Mai, er wolle die Branche vehement fördern. Auch die Hürden für Krypto-ETFs könnten deshalb sinken. Unter der aktuellen Biden-Regierung gilt die SEC als kryptofeindlich.
Da eine mögliche Übernahme der Regierung durch die Republikaner allerdings Zukunftsmusik ist, lässt sich über Ablehnung oder Annahme des ETF-Antrags nur spekulieren.
Nach aktuellem Stand könnte eine Freigabe durch die SEC schwierig werden. Litecoin-Futures-ETFs existieren noch nicht. In der Vergangenheit nutzte die Behörde diesen Kritikpunkt bereits zur Ablehnung von ähnlichen Anträgen. Technisch gesehen ähnelt Litecoin dem Bitcoin, da er 2011 als dessen Abspaltung entstand.
Aufzeichnungen von CoinShares zeigen, dass LTC heute bereits die fünftbeliebteste Kryptowährung an US-amerikanischen Börsen ist. Bitcoin, Ethereum, Solana und BNB sind beliebter.
Litecoin gelingt es allerdings, sich vor XRP zu setzen – und das, obwohl die digitale Anlage auf dem Kryptomarkt weit hinter XRP zurückbleibt. Litecoin ist gemessen an der Marktkapitalisierung zu Redaktionsschluss auf Platz 21 unter allen Kryptos.
Die Investments an der Börse konzentrieren sich bislang deutlich auf Bitcoin – dort kommen ganze 69 Milliarden US-Dollar zusammen. Ethereum konnte 9,9 Milliarden US-Dollar einsammeln und ist damit schon deutlich abgeschlagen.
Litecoin liegt mit einem AUM von 137 Millionen US-Dollar noch weiter vom Marktführer entfernt. In den USA bietet Grayscale bereits einen Litecoin Trust an.