Das Midnight Blockchain Network hat gestern sein Testnetzwerk auf der Cardano-Plattform als datenschutzorientierte Sidechain gestartet. In dieser Phase der Chain sind Entwickler dazu eingeladen, Blockchain-Anwendungen zu entwickeln, bei denen der Schutz der Privatsphäre im Mittelpunkt steht. Das Midnight-Projekt stellt einen wichtigen Teil der Zukunft von Cardano dar. Die Sidechain wurde entwickelt, um den wachsenden Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes Rechnung zu tragen und gleichzeitig die Transparenz zu wahren. Midnight ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft der Blockchain. Denn viele Unternehmen scheuen sich bis jetzt davor, diese Technik zu nutzen, auch aus datenschutzrechtlichen Gründen. Midnight wurde von Input Output Global (IOG) entwickelt, also demselben Unternehmen, das auch hinter Cardano steht. Midnight unterstützt den Aufbau dezentraler Anwendungen (dApps), die darauf abzielen, Smart Contracts effektiv zu sichern und zu verwalten. Mit der Zero-Knowledge-Kryptographie sichert dieser Dienst die Identitäten und vertraulichen Daten und erfüllt gleichzeitig die regulatorischen Standards. Durch Zero Knowledge müssen die Contracts nicht neu geschrieben werden. Darüber hinaus können die Entwickler mit diesem Protokoll kontrollieren, welche Daten öffentlich gemacht werden – und welche nicht.
I'm extremely proud of the team. There are a lot of milestones ahead of us, but this one was a massive achievement, and it's worth giving some love their way https://t.co/JM8mVuNzSy
— Charles Hoskinson (@IOHK_Charles) October 1, 2024
Wann Midnight dann allerdings offiziell starten soll, ist noch nicht bekannt.
Ada fällt aus den Krypto Top 10 – schon wieder
Während Cardano also fleißig seine Blockchain weiter voranbringt, sieht es für den nativen Token ADA nicht ganz so gut aus, vorsichtig ausgedrückt. Denn nachdem es Cardano zumindest kurzzeitig gelungen war, den 10ten Platz im Kryptoranking zurückzuerobern, ist der ADA nun erneut aus den Top 10 gefallen und wieder wurde der Token von TRX, dem nativen Coin von Tron verdrängt. Aktuell notiert ADA bei 0,3535 US-Dollar, was ein Kursminus von 8,25 Prozent in den letzten 24 Stunden bedeutet. Damit ist der Coin ziemlich weit von seinem einstigen Allzeithoch von 3 US-Dollar aus dem Jahr 2021 entfernt. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei rund 12, 3 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu liegt die Marktkapitalisierung von Tron bei etwa 13,3 Milliarden US-Dollar.
Was läuft bei Cardano schief?
Die derzeitige Schieflage bei Cardano ist nicht nur auf die allgemeine Marktentwicklung zurückzuführen – seit gestern ist die allgemeine Marktkapitalisierung um knapp 5 Prozent gesunken. Denn bei dem Projekt liegt einiges im Argen. Einst war das Netzwerk als Ethereum Killer angetreten, doch momentan sieht es ganz danach aus, dass Cardano von Netzwerken wie Tron oder Solana gekillt wird. Dabei gehört die Blockchain zu den renommiertesten Netzwerken und hat einen einzigartigen wissenschaftlichen Ansatz. Wichtige Entwicklungen durchlaufen auf einen Peer-Review-Verfahren, bei dem Wissenschaftler aus den verschiedensten Bereichen diese noch einmal überprüfen und ihr Feedback geben.
Aktuell befindet sich das Projekt am Anfang der Voltaire Phase, an deren Ende Cardano komplett dezentral sein soll und in den Händen der Community liegen soll. Im August wurde die Chang-Hardfork verschoben, die den Anfang von Voltaire einläuten sollte. Der Start erfolgte dann Anfang September, was viele Community Mitglieder enttäuschte. Zudem sind einige Blockchainprojekte deutlich schneller in ihrer Entwicklung. Polygon und zkSynk haben beispielsweise schon im Frühjahr ZK-Lösungen gelauncht. Zudem gilt als Cardano als „tote Blockchain“. Derzeit sind rund 29.000 Adressen im Netzwerk aktiv. Im Vergleich dazu: Bei Ethereum sind es über 400.000 und bei Solana 3,3 Millionen.
Der Faktor Charles Hoskinson
Ein weiterer Faktor ist der Erfinder von Cardano, Charles Hoskinson. Dieser ist zwar ein Kryptorockstar und genießt bei seinen Fans Kultstatus. Aber Hoskinson ist auch äußerst umstritten. Zum einen bedient er immer mal wieder Verschwörungsmythen. Zum anderen geht er mit anderen Kryptoprojekten immer wieder hart ins Gericht. Bitcoin bezeichnete er als „unnötig“ und als „Religion“. Ethereum nannte er eine „Diktatur“, aufgrund des, seiner Meinung nach, zu großen Einflusses von Vitalik Buterin. Was durchaus interessant ist, da Hoskinson einer der Mitgründer von Ethereum ist und das Projekt aufgrund von Differenzen mit Buterin verlassen hat, lange bevor das Netzwerk gelauncht wurde. Mit solchen Äußerungen bringt Hoskinson immer wieder große Teile der Kryptocommunity gegen sich auf, was sich dann auch durchaus negativ auf Cardano auswirken kann.