IOTA kündigt mysteriös eine Ankündigung an – und erntet dafür beißenden Spott aus der Kryptoszene. Zudem hat Binance eine Risikowarnung zu IOTA ausgesprochen. Die Preiskurve macht daraufhin knapp 10 Prozent Minus.
IOTA erlebt einen denkbar schlechten Start in den Oktober: Die Preiskurve verzeichnet über die zurückliegenden 24 Stunden ein Minus von fast 10 Prozent und IOTA droht es, erneut unter die Marke von 0,12 US-Dollar zurückzufallen. Hintergrund sind gleich zwei Nachrichten zu und von IOTA, die am gestrigen 1. Oktober Anleger erreichten.
Zum einen hat die weltgrößte Kryptobörse Binance damit begonnen, Risikowarnungen zu Kryptowährungen auszusprechen, bei denen in den letzten 18 Monaten „signifikante Änderungen“ bei den Tokenomics passierten. IOTA ist hier einer von zunächst zehn Altcoins, die Binance anzählt. Die Ursache liegt auf der Hand: Im September letzten Jahres hatte die IOTA Stiftung im Alleingang verfügt, rund 1,8 Milliarden Token „nachzudrucken“, was den Gesamtbestand aller IOTA um etwa 65 Prozent erhöht. Dieser „Inflationshammer“ verursacht ständigen Preisdruck auf IOTA und hat deutlich gemacht, dass das Ökosystem immer noch zentral aufgestellt ist.
Was will IOTA am 15. Oktober vorstellen?
Auch eine Ankündigung von IOTA, die gestern über X verbreitet wurde, ging nach hinten los. Denn dem Post zufolge will IOTA am 15. Oktober offenbar mit einer Neuigkeit an die Öffentlichkeit gehen. Krypto-Veteranen wie Dennis Nagpal erinnert das an die Ankündigungen zu IOTA Qubic, wo ebenfalls mithilfe eine Countdowns Aufmerksamkeit erzielt werden sollte. Doch IOTA Qubic wurde 2020 eingestampft und erreichte nie Praxisreife. Auch jetzt vermuten viele Kommentatoren, dass IOTA sich wieder in die „Ankündigung einer Ankündigung“ verstrickt.
Neutrale Beobachter verweisen auf zwei große Ziele für 2024, welche von der IOTA Stiftung unter Dominik Schiener ausgegeben wurden, aber noch nicht erfüllt sind. Denn eigentlich sollte IOTA 2.0 in diesem Jahr live gehen und damit das Netzwerk endlich dezentralisiert werden. Doch seit dem Starentwickler Hans Moog ein „Maulkorb“ auferlegt wurde, gab es keine Fortschrittsberichte zu IOTA 2.0 mehr. Die baldige Implementierung ist damit sehr unwahrscheinlich geworden, obwohl IOTA 2.0 schon seit bald einem Jahrzehnt versprochen wird.
Das zweite knifflige Thema bei IOTA ist die EVM (Ethereum Virtual Machine). Dieses Standardmodul der Kryptoindustrie ist bei IOTA seit Juli live, muss aber bereits mit einem Kunstgriff gestützt werden. Schiener hatte für die IOTA EVM mindestens 100 Millionen US-Dollar TVL in 2024 anvisiert, DeFiLlama misst aktuell 11 Millionen. Kommt hier ein „Retter“ ins Spiel, der bereit ist, zig Millionen US-Dollar in die IOTA EVM zu pumpen?
Fazit: IOTA wird von seiner Vergangenheit eingeholt
Die unzuverlässige und erratische Kommunikationspolitik der IOTA Stiftung ist in der Community ein Dauerthema, eine Terminankündigung ohne Inhalte wie jetzt provoziert deshalb Anleger zu erheblichem Misstrauen. Die Risikowarnung von Binance tut ihr übriges, auch wenn sie nicht nur IOTA betrifft, sondern zudem andere Altcoins wie Chiliz (CHZ) oder Lisk (LSK). Aber letztendlich sind Skepsis, Spott und Kritik, die IOTA wieder einmal entgegenschlagen, hausgemachte Probleme der Stiftung.