Ripple arbeitet intensiv daran, den Stablecoin RLUSD zu testen. In der Krypto-Szene wird hitzig darüber diskutiert, wann und wie dieser Stablecoin offiziell eingeführt wird. Fest steht bislang nur, dass er sich an institutionelle Investoren richten wird und sowohl auf dem XRP Ledger als auch auf Ethereum verfügbar sein soll.
Es wird spekuliert, dass der Stablecoin direkt in AMM-Protokollen (Automated Market Makers) Verwendung finden könnte, was seinen Nutzen erheblich steigern würde. Da die Automated-Market-Maker auf dem XRP Ledger bestimmten Beschränkungen unterliegen, ist jedoch noch unklar, wie sich diese auf RLUSD auswirken werden. Wenn ein digitales Asset mit einer Clawback-Funktion ausgestattet ist, kann es nämlich zumindest auf dem XRP Ledger nicht in einem AMM verwendet werden.
RLUSD verfügt über diese Funktion, was auch aus regulatorischer Sicht von Bedeutung ist. Aktuell werden zwei Ergänzungen diskutiert, um dieses Problem zu lösen: XLS-73d und XLS-77d.
Die SEC geht wahrscheinlich in Berufung
Von größerer Bedeutung ist jedoch, ob die SEC Berufung einlegen wird. Die Frist dafür läuft am 6. Oktober ab, und erst danach wäre das im Juli 2023 ergangene Urteil unanfechtbar. Laut der Journalistin Eleanor Terrett plant die SEC, Berufung einzulegen.
Grundsätzlich könnte RLUSD auch dann an den Start gehen, falls die SEC tatsächlich Berufung einlegt. Allerdings wäre das Marktumfeld in einem solchen Fall eher ungünstig. Da ein Berufungsverfahren erneut Jahre dauern könnte, interpretiert man die Situation jedoch so, dass der Start nicht vom Ausgang einer möglichen Berufung abhängig gemacht wird. Schließlich sind die Pläne bereits so konkret, dass man sie nicht mehr lange auf Eis legen dürfte. Daher gehen einige Marktbeobachter davon aus, dass der Launch möglicherweise noch bis Ende des Jahres erfolgen könnte.
Während eine Berufung für RLUSD vermutlich keine negativen Auswirkungen hätte, könnte sie jedoch den XRP-Kurs beeinflussen.
Anleger sehnen den Ausbruch herbei
XRP-Investoren brauchen derzeit einen langen Atem. Viele andere Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, zeigen eine deutlich bessere Performance. Betrachtet man das XRP/BTC-Chart auf Wochenbasis, wird deutlich, dass XRP langfristig gesehen die schlechtere Wahl war.
Da der Launch von RLUSD bevorstehen könnte und Mitte Oktober die Ripple-Konferenz „Swell 2024“ in Miami stattfindet, hoffen viele Anleger, dass sich dieses Bild ändern wird. Solange die Bitcoin-Dominanz sinkt und XRP im Verhältnis zum US-Dollar ein positives Bild im Chart abgibt, besteht auch eine realistische Chance auf eine Kurssteigerung.
Um einen bullischen Ausbruch zu erzielen, müssten die Bullen die Marke von 0,75 US-Dollar erobern und verteidigen. Der Kryptomarkt liebt Narrative, und daher sollten Anleger alle Neuigkeiten rund um den Stablecoin-Launch im Auge behalten. Oft können Ankündigungen sogar stärkere Auswirkungen haben als die tatsächliche Produkteinführung. Gleichzeitig könnte der Markt ins Wanken geraten, sollte die SEC tatsächlich Berufung einlegen. Damit wird der Oktober für XRP voraussichtlich ein spannender Monat.