IOTA Stiftungschef Dominik Schiener freut sich über einen erweiterten Vorstand und einen neuen Direktor für technologische Adoption. Doch es ist fraglich, ob damit der Abwärtstrend von IOTA gestoppt werden kann.
Wenn IOTA Stiftungschef Dominik Schiener unregelmäßig bei X in die Tasten haut, gibt es eigentlich immer nur gute Nachrichten. Den Widerspruch zur Preiskurve von IOTA, die sich deutlich unter 0,20 US-Dollar in einer Todeszone festgesetzt hat, ignoriert Schiener lieber. Aber immerhin: Jetzt begrüßt Schiener auf X einige Personalentscheidungen, welche per Blogpost bekannt gemacht wurden. Schiener hebt Christoph Strnadl hervor, der von der Software AG zu IOTA wechselt und als neuer Direktor für technologische Adoption B2B vorwärtsbringen soll.
Ein Teil der weiteren Personalien war schon seit Mai bekannt und hatte kritische IOTA Anleger enttäuscht, weil sie nicht wie zuvor versprochen externe Prominenz in die Führung der Stiftung brachten. Auch jetzt ist Strnadl anscheinend der einzige, der nicht schon zuvor direkt bei der IOTA Stiftung beschäftigt war. Allerdings hat die Software AG schon mehrfach mit IOTA kooperiert und Strnadl war dabei Ansprechpartner. Zu seiner neuen Rolle schreibt er auf X, man müsse Verschwiegenheitserklärungen respektieren und Zusammenarbeiten mit Unternehmen seien keine Sprints, sondern langfristige Initiativen.
Schwer vorzustellen, dass dies IOTA schnell einen Schub verschafft. Experte DLTimes bemerkt, er habe sich Strnadl im Stiftungsvorstand gewünscht und Schiener in einer Rolle als Markenbotschafter. Doch überhaupt geht DLTimes hart ins Gericht und führte vor Kurzem auf X neun Gründe und Zeichen dafür an, warum IOTA vor dem Kollaps stehe. Der fehlgeschlagene Start der IOTA EVM ist darunter ebenso vertreten wie die Abwärtsspirale der Preiskurve und Managementfehler von Schiener. Wohlgemerkt: DLTimes ist generell ein Anhänger von IOTA, räumt aber immer öfter ein, sich in seinem früheren Optimismus geirrt zu haben.
Fazit: Wie bei IOTA langsam die Lichter ausgehen ….
Seit rund dreieinhalb Jahren hält Schiener jetzt bei IOTA die Zügel in der Hand, vorausgegangen war ein überraschender Rausschmiss von Vorgänger David Sønstebø. In der Amtszeit von Schiener hat IOTA bisher fast 50 Prozent Kurswert verloren, einen Inflationshammer ebenso wie Massenentlassungen beim Personal erleben müssen und viele Versprechen nicht erfüllen können, auch mit Blick auf dezentralisiertes IOTA 2.0. Dynamiken von zwei Bitcoin Booms seit 2020 konnte IOTA nicht für sich nutzen, aber Schiener schart Vertraute um sich und ist nach Abu Dhabi umgezogen. Von außen beobachtet ist IOTA in einer Situation gefangen, in der Durchhalteparolen von Schiener auf X auf Rücktrittsforderungen, Scam-Vorwürfe und beißenden Spott treffen.