Die IOTA Stiftung legt sich fest: 2024 soll Dezentralisierung Wirklichkeit werden, zunächst beim Seitenprojekt Shimmer (SMR). Anschließend soll IOTA 2.0 live gehen und damit ein grunderneuertes Tanglenet.
Die IOTA Stiftung fährt eine massive Informationskampagne, mit der geplante technologische Neuerungen vorgestellt werden. Jetzt ist in einer offiziellen Zusammenfassung auch ein Zeitplan für IOTA 2.0 genannt: Im ersten Quartal 2024 soll ein Testnet live gehen und anschließend das neue Protokoll beim Seitenprojekt Shimmer (SMR) eingespielt werden. Später im kommenden Jahr wird dann IOTA selbst der Ankündigung zufolge das große Upgrade auf Version 2.0 erleben, mit dem das Tanglenet endlich dezentral aufgestellt werden soll.
IOTA 2.0, auch als „Coordicide“ bekannt, spukt schon seit den Anfangstagen von block-builders.de durch die Kryptoszene, wir haben hier 2018 erstmals darüber berichtet. Im Jahrestakt verspricht die IOTA Stiftung seitdem, dass Dezentralisierung in Reichweite ist – getan hat sich aber wenig. Ein zuletzt eingesetzte Komitee, welches den zentralen Koordinator im IOTA Tanglenet ersetzt, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als Mogelpackung. Der technologische Aufbau von IOTA wird seit jeher von einer zentralen Instanz beherrscht, was dem dezentralen Prinzip von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) widerspricht.
Nun aber glaubt die IOTA Stiftung einmal mehr, dieses grundsätzliche Problem in absehbarer Zeit lösen zu können. Soweit bekannt, soll eine Art Delegated Proof-of-Stake (DPoS) künftig über die Validierung von Transaktionen bei IOTA 2.0 entscheiden. DPoS ist in den letzten Jahren als Krypto-Protokoll zunehmend populär geworden und kommt unter anderem bei Ethereum (ETH) zum Einsatz.
Für IOTA 2.0 wurden seit Oktober mehrere Dutzend offizielle Blogartikel, Videos und sonstige Beiträge online gestellt. Die Community kommentiert die Ankündigungen überwiegend positiv und hofft auf positive Impulse auch auf die Preiskurven von Shimmer und IOTA.
Fazit: IOTA und Shimmer 2024 vor grundlegender Revolution?
Die Kryptomärkte lassen sich von den großen IOTA Ankündigungen nicht anstecken. Shimmer notiert mit um 0,037 US-Dollar nahe einem Allzeittief und kurz aufgeflackertes Interesse an SMR in der Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) ist bereits wieder rückläufig. Bei IOTA sorgte Ende November die Registrierung einer neuen Stiftung in Abu Dhabi temporär für einen Preissprung, der aber auch schon wieder einkassiert wird. Ob die Kryptoindustrie überhaupt noch auf ein dezentrales IOTA 2.0 wartet, ist neben der technologischen Machbarkeit die große Frage, auf die es in 2024 eventuell Antworten geben wird.