Binance Coin hat in seinem Konzept verankert, quartalsweise massiv BNB zu zerstören („burning“). Dies betraf bei der 25. solchen Runde jetzt Binance Coin für rund eine halbe Milliarde US-Dollar und sorgt anhaltend für Deflation.
Für die erfolgsverwöhnte Kryptobörse Binance ist 2023 kein einfaches Jahr. In den USA wurde man von der Börsenaufsicht SEC verklagt, in Europa ist der SEPA-Finanzdienstleister Paysafe abgesprungen und noch kein Nachfolger gefunden. Diese Hindernisse für die Geschäftsentwicklung von Binance spiegeln sich auch in der Preiskurve von BNB wieder, Aufwärtstrends der Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) konnte Binance Coin zuletzt nicht mehr folgen. Und doch gibt es wichtige Argumente für BNB, darunter das sogenannte „Burning“ jedes Quartal. Dies ging gestern bereits zum 25. Mal über die Bühne und betraf laut Mitteilung von Binance gut 2,1 Millionen BNB im Wert von umgerechnet rund 500 Millionen US-Dollar.
Warum aber werden automatisiert alle drei Monate große Mengen von BNB zerstört, für das zurückliegende Quartal etwa 1,38 Prozent aller im Umlauf befindlichen Binance Coin? Die Antwort ist einfach: Als Changpeng Zhao (CZ) 2017 Binance gründete, wurde dies durch den Verkauf der damals neuen Kryptowährung BNB finanziert. Mit Binance Coin verband sich das Versprechen auf erheblichen Rabatt bei den Gebühren (Discount Token) und geplante Deflation durch das Burning Programm. Tatsächlich haben Binance und CZ ihre Versprechen gehalten. Von den ursprünglich generierten 200 Millionen BNB existieren jetzt nach dem 25. Burn noch knapp 152 Millionen. Da von Anfang ausgeschlossen wurde, dass jemals Binance Coin „nachgedruckt“ werden, ergibt sich durch das Burn Programm natürliche Deflation, welche bisher auch immer die Preiskurve von BNB stützte oder stärkte. Beendet werden soll das Zerstören von BNB übrigens dann, wenn nur noch 100 Millionen Binance Coin im Umlauf sind.
Fazit: Binance Coin als deflationäre Kryptowährung eine Ausnahme
Große Börsendebüts der vergangenen zwölf Monate wie SUI, Arbitrum (ARB) oder Aptos (APT) wurden regelmäßig von kritischen Diskussionen zur Tokenverteilung begleitet. Diese jungen Kryptowährungen haben bislang nur kleinere Anteile der geplanten Gesamtmenge ihrer Token auf den Markt gebracht und oft ziemlich große Mengen für ihre Gründer reserviert. Binance Coin ist hier komplett anders aufgestellt und CZ erinnert auf X (früher Twitter) vor einer Woche daran, dass BNB fair gelauncht wurde. Niemand bekam BNB kostenlos zuteilt und die ursprünglich als „Team Token“ gedachten Rücklagen fließen in das Burn Programm. Mit der dadurch garantierten Deflation unterscheidet sich Binance Coin positiv von vielen anderen Kryptowährungen und weist weiterhin andere Pluspunkte auf wie Gebührenrabatt oder der Einsatz als Teilnahme-Ticket für Launchpool und Launchpad. Gut möglich also, dass die Preiskurve von BNB wieder anzieht, wenn Binance seine regulatorischen Probleme in den Griff bekommt.