Die IOTA Stiftung hat mit Charlie Varley ihren technischen Direktor verloren. Dabei hat IOTA schwierige technologische Herausforderungen zu meistern. Geht der Stiftung Geld, Personal und Luft aus?
IOTA hat wie viele andere Kryptowährungen eine Stiftung im Rücken, die technologische Weiterentwicklung und Marketing organisieren soll. Jetzt hat die IOTA Stiftung den Abgang des technischen Direktors Charlie Varley zu verkraften. Die Personalie wurde durch IOTA-Beobacher Danny auf X (früher Twitter) bekannt und ist auch auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn dokumentiert.
Varley gehörte mit seinen fast sechs Jahren bei der IOTA Stiftung zu den dienstältesten Führungskräften und kümmerte sich zuletzt vorrangig um die offizielle Wallet Firefly. Dort wurde im Juli die Unterstützung der App für Smartphones eingestellt und das Team entlassen. Wie bei vielen solchen wenig schmeichelhaften Details rund um IOTA gab es auch nun zu Varley keine offizielle Mitteilung. Spätestens seit Sommer 2022 ist bekannt, dass die IOTA Stiftung mächtig sparen muss und massiv Personal verliert.
IOTA Stiftungschef Dominik Schiener hatte finanzielle Transparenzberichte angekündigt, die aber bisher nie erschienen. Auf Grundlage von öffentlichen Informationen aus Ende 2022 ließ sich errechnen, dass der IOTA Stiftung möglicherweise bereits in diesem Jahr das Kapital ausgeht. Wie in einem solchen Fall die dringend notwendige technologische Weiterentwicklung von IOTA gestemmt werden soll – auch das kommentiert Schiener nicht.
Auf der To-do-Liste für IOTA steht die Integration der Ethereum Virtual Machine (EVM) zunächst beim Seitenprojekt Shimmer (SMR). Parallel dazu braucht IOTA ein dezentralisiertes Netzwerk, um in der Kryptoindustrie ernst genommen zu werden. Dass solche Basics im Jahr 2023 noch nicht bewältigt sind, müssen selbst IOTA Befürworter einräumen. Noch weniger Personal bei der IOTA Stiftung und im Fall Varley auch Erfahrung geben wenig Hoffnung auf eine Kehrtwende.
Fazit: IOTA Stiftung taumelt, Preiskurve im Niedergang
Die Kommentare in den sozialen Netzwerken zum Abgang von IOTA Technikdirektor Charlie Varley sprechen Bände – und Stiftungschef Dominik Schiener schweigt. Dabei hatte er erst vor wenigen Tagen höchstpersönlich Verbesserungen in der Kommunikationspolitik gelobt. Realistisch betrachtet kann man mittlerweile wohl eine Abwicklung der IOTA Stiftung mit Sitz in Berlin und gemeinnützigem Status nicht mehr ausschließen. Allein deshalb, weil solche Szenarien auftauchen, ist Schiener gefragt – denn durch andauerndes Schweigen zu sensiblen Themen und finanzielle Intransparenz wird IOTA nicht mehr auf die Spur zurückfinden. Mit um 50 Prozent Minus in der Preiskurve demonstriert IOTA über die letzten 12 Monate gegen Trends am Gesamtmarkt seinen Niedergang. Wie es übrigens transparenter geht zeigt die Link Foundation jeden Monat.