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IOTA Stiftung übt Selbstkritik – aber technologische Fortentwicklung stockt

source-logo  block-builders.de 15 August 2023 07:12, UTC

IOTA Stiftungschef Dominik Schiener hat Fehler bei der Kommunikationspolitik eingeräumt und gelobt Besserung. Parallel bleiben technologische Entwicklungsziele wie IOTA 2.0 und die EVM im Ungefähren.

Neues von IOTA: Stiftungschef Dominik Schiener will die Kommunikation mit der Community verbessern und hat gleichzeitig Selbstkritik an der bisherigen Praxis geübt. Es sei „generell schlecht für die IOTA Stiftung, eine Blackbox darzustellen, nicht mit der Community zusammenzuarbeiten und nicht transparent dazu zu sein, was passiert“, so Schiener in einer aktuellen Nachricht, welche IOTA Vrom auf X ausgegraben hat. Schiener führt die IOTA Stiftung seit Dezember 2020, als der damalige Chef David Sønstebø geschasst wurde.

Nun führt Schiener das Beispiel Ethereum Virtual Machine (EVM) an, deren Einführung zunächst beim IOTA Seitenprojekt Shimmer (SMR) erwartet wird. Intern habe man sich in der Stiftung auf die Fertigstellung des Projekts konzentriert und dabei die Kommunikation mit außen vernachlässigt, so der Endzwanziger. Tatsächlich war die Integration der EVM, einem Standardmodul für Smart Contracts, bei Shimmer bereits zeitnah zum Börsendebüt von SMR im September 2022 in Aussicht gestellt worden.

EVM bei Shimmer noch im September?

In einer anderen aktuellen Diskussion deutet Schiener nun an, dass die EVM vielleicht im September bei Shimmer live geschaltet werden könne. „Wenn alles perfekt läuft mit dem Testen und dem Feedback der Entwickler“, so Schiener, könne die EVM in drei bis vier Wochen bei Shimmer live gehen. Später soll sie dann auch bei IOTA selbst Einzug halten. Stiftung und Großteile der Community verbinden mit der EVM im IOTA Ökosystem die Erwartung, neue Anwendungsfelder wie Dezentralisierte Finanzen zu erschließen. Skeptiker halten dem entgegen, dass in der Kryptoindustrie schon mehr als 100 andere Projekte die EVM eingebaut haben und IOTA reichlich spät käme.

Dezentralisiertes IOTA 2.0 frühestens in 2024

Auf IOTA 2.0 geht Schiener derweil nicht konkret ein. Das Ziel, den zentralen Koordinator bei IOTA abzuschalten, wird unter dem Arbeitstitel „Coordicide“ seit sieben Jahren verfolgt. Zuletzt hatte Entwickler Hans Moog Fortschritte durch ein geändertes Konzept für den „Coordicide“ verkündet. Nun aber meldet sich ein anderer IOTA Entwickler zu Wort und dämpft den Optimismus. Selbst wenn der Kern von IOTA 2.0 in Tests funktionieren würde, müsse man auch einen Blockchain Explorer, eine Wallet und andere Module programmieren. Dann könne man auch ein öffentliches Testnet für IOTA 2.0 starten. Klar wird damit, dass IOTA 2.0 frühestens in 2024 Wirklichkeit werden könnte.

Fazit: IOTA verspricht bessere Kommunikation – und liefert nicht

In den Community-Kommentaren zu den jüngsten Wasserstandsmeldungen von IOTA häufen sich Fragen à la „wie bald ist „bald““ und verdeutlichen damit das Problem. Angesichts ständiger Verzögerungen und dem Ausbleiben konkreter Zeitpläne geht vielen, die IOTA eigentlich gutheißen, die Geduld aus. Falls Schiener wirklich die Kommunikationspolitik verbessern wollte, müsste er wohl seine Entscheidung von März 2021 zurücknehmen, keine Zeitpläne mehr zu veröffentlichen. Auch zur Finanzlage der IOTA Stiftung gibt es viele Fragen. Oder zum IOTA Seitenprojekt Assembly (ASMB), bei dem schon seit über einem Jahr gerätselt wird, ob es je live gehen wird. Wir bleiben dran bei IOTA, wo positive Impulse auf die Preiskurve sehr selten geworden sind.

block-builders.de