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IOTA: Populärer Entwickler Moog meldet Fortschritte in Sachen Dezentralisierung

source-logo  block-builders.de 28 Juli 2023 06:05, UTC

Bei IOTA wird die angestrebte Dezentralisierung (“Coordicide”) seit Jahren verfehlt. Jetzt beschreibt IOTA Entwickler Hans Moog einen geänderten Ansatz und glaubt, das große Ziel sei in Reichweite.

IOTA spielt unter den bekannten Kryptowährungen deshalb eine Sonderrolle, weil das zugehörige Netzwerk nicht wirklich dezentralisiert gestaltet ist. Quasi im Zentrum des IOTA Tanglenet sitzt – von der Stiftung kontrolliert – ein sogenannter “Koordinator”, der das Recht besitzt, Transaktionen zu stoppen oder sonst wie einzugreifen. Damit erfüllt IOTA aus Sicht von großen Teilen der Kryptoszene nicht das Kriterium, ein Ökosystem aufzubauen, welches tatsächlich autonom und unabhängig funktioniert. Im Grunde alljährlich kommen aus der IOTA Stiftung große Ankündigungen, die unter dem Arbeitstitel “Coordicide” geplante Dezentralisierung des Netzwerks sei in Sichtweite – und genauso oft werden dann später neue Probleme bei der Entwicklungsarbeit bekannt, welche den “Coordicide” vorerst verhindern.

Vor diesem Hintergrund ist ein aktueller Twitter-Beitrag von IOTA Entwickler Hans Moog aka hus_qy zu lesen, der einen Einblick in den Stand der Dinge zum “Coordicide” geben soll. Moog verteidigt zunächst einmal mehr die Entscheidung der IOTA Stiftung aus dem April, die Arbeit an einem Minimum Viable Product (MVP) für den “Coordicide” abzubrechen und stattdessen zu versuchen, den zentralen Code von IOTA auf Dezentralisierung vorzubereiten. Mit der neuen Vorgehensweise werde viel Zeit eingespart und sie erlaube es einfacher, neue Konzepte auszuprobieren, so Moog, der in der IOTA Community viel Vertrauen genießt.

Weiter erklärt Moog, wie ihm “vor dem inneren Auge” eine Lösung des Dezentralisierungsproblems bei IOTA aufgegangen sei. Die Logik des angestrebten dezentralen Systems müsse demnach gar nicht in den Netzwerkregeln und -punkten verankert sein, sondern könne auch direkt den Blöcken einer Blockchain zugewiesen werden. Moog schweben IOTA Blöcke vor, die sich wie Zellen in einem lebendigen Organismus verhalten und den Netzwerkpunkten genügend Informationen liefern für die Entscheidung, ob eine Transaktion gültig geschrieben wird. Laut Moog ist dieser geänderte Ansatz bei der IOTA Dezentralisierung seit letzter Woche in Testläufen und habe bisher reibungslos funktioniert. Weitere Vorteile seien vollständige Kompatibilität zum bisherigen IOTA Code und “Eleganz” in der Programmierung.

IOTA ändert wieder einmal Konzept für Dezentralisierung

Mit einem dezentralen IOTA 2.0 werden Hoffnungen verbunden, auch Wachstumssparten wie Dezentralisierte Finanzen (DeFi) zu erschließen. So erhält Moog für seine aktuelle Erfolgsmeldung viel Applaus auf Twitter – doch auch Kritiker melden sich zu Wort. Erinnert wird beispielsweise daran, dass Moog doch früh in 2022 bereits mit einem damals noch anderen Konzept zum IOTA “Coordicide” von einem “Durchbruch” geschwärmt hatte. Zweifel werden auch daran angemeldet, wie die von Moog skizzierte künftige Netzwerkstruktur auf Konfliktfälle reagieren könne. Moog selbst verspricht, spätestens “in einigen Tagen” technologische Details zu dem neuen Lösungsansatz für die IOTA Dezentralisierung nachzuliefern.

Fazit: Dezentrales IOTA 2.0 auf der Zielspur?

Selbst wenn man IOTA Fan ist, fällt es schwer, den immer neuen Versprechen zur Verwirklichung des “Coordicide” zu glauben. Seit sieben Jahren mittlerweile ziehen sich Planung und Umsetzung von IOTA 2.0 in die Länge und die Tatsache, dass in der Zeit die Konzepte für den “Coordicide” mehrfach umgekrempelt wurden, haben die Glaubwürdigkeit der Fortschrittsberichte beschädigt. Nichtsdestotrotz ist IOTA natürlich zu wünschen, in absehbarer Zeit den Sprung zu einer echten dezentralisierten Kryptowährung zu schaffen und damit neue Anwendungsfelder für sich zu eröffnen.

block-builders.de