Die Celo Blockchain soll als Layer 2 Rollup auf Ethereum zurückkehren. Den Entwicklern zufolge könne das Projekt dadurch von einigen Vorteilen profitieren, doch kann dieser Schritt dem Projekt zu alter Stärke verhelfen?
cLabs, der Hauptentwickler der Celo-Blockchain, plant, das Netzwerk als Layer 2 auf Ethereum umzusiedeln. Dies wolle das Team mithilfe des Optimism-Stacks erreichen, so hieß es am Samstag auf der Ethereum Community Conference in Paris.
🔊 L2 Alert: A Special-Edition EthCC Announcement from @CeloOrg & @cLabs 📣 pic.twitter.com/Ct7N190lNG
— Celo 🦇 🌳 (@CeloOrg) July 16, 2023
Die Entscheidung sei das Resultat monatelanger Recherchen und erster Gespräche mit den verschiedenen Interessengruppen. Zudem habe das Projekt auch schon erste Schritte im Bereich der Rollup-Entwicklung gemacht.
Celo als eigenständige Blockchain
Im Jahr 2020 beschloss die Celo-Community, sich von Ethereum, damals noch auf einem Proof-of-Work-Konsensmechanismus basierend, abzugrenzen. Schon damals war die zweitgrößte Blockchain von altbekannten Problemen, wie niedriger Netzwerkgeschwindigkeit und hohen Transaktionkosten, geplagt.
Durch die Umstellung auf einen eigenständigen Layer 1 erhoffte sich Celo, diesen Problemen aus dem Weg gehen zu können.
Mit dem Beginn des Bärenmarktes Ende 2021 stand das Projekt jedoch vor einer neuen, ungeahnten Herausforderung. So stürzte die Marktkapitalisierung seit einem Allzeithoch von 2,36 Milliarden USD im Oktober 2021 auf aktuell noch etwa 295 Millionen USD – ein Absturz von fast 90 %. Seitdem scheint Celo sich nicht wirklich erholt zu haben.
Mittlerweile wurden auf Ethereum jedoch einige Upgrades implementiert. Daher sollten Transaktionskosten und Netzwerkgeschwindigkeit schon bald kein Problem mehr für das Netzwerk darstellen.
Für Celo tut sich damit eine attraktive Option auf, um via Trustless-Verbindung von der ökonomischen Sicherheit der zweitgrößten Blockchain zu profitieren.
Ein neues Optimistic Rollup für Ethereum?
Layer 2 Blockchains bedienen sich verschiedener Mechanismen, um Transaktionen zu verarbeiten und dadurch das Hauptnetzwerk zu entlasten. Ziel von Celo ist es, ein Optimistic Rollup werden. Diese Art von Skalierungslösung verarbeitet Transaktionen mithilfe von Zero-Knowledge-Technologie off-chain. Das bedeutet, der Verarbeitungsprozess geschieht nicht auf der Hauptkette, sondern auf der Skalierungslösung selbst. Anschließend wird lediglich das Ergebnis auf Ethereum eingespeist.
Zudem plant cLabs die Integration von EigenDA, einer von EigenLayer bereitgestellten Schicht zur Datenspeicherung. Dadurch sollen die Speicherkosten des Netzwerks möglichst niedrig bleiben.
Darüber hinaus beabsichtigt das Team, einen dezentralen Sequenzer für die bestehenden Validatoren von Celo zu entwerfen. Ein Sequenzer hat die wichtige Aufgabe, die Reihenfolge der Transaktionen in einem Block festzulegen.
Trotz geplanter Hard Fork soll der native CELO-Token auch weiterhin für Governance-Zwecke dienen. Infolge dieser Neuigkeiten stieg er heute kurzzeitig um 11 %.
Laut einem Post im Governance-Forum könne die Umwandlung in ein Rollup dem Netzwerk zu mehr Wachstum verhelfen.
Zudem bezeichnet sich Celo selbst als “Kohlenstoffnegativ”, was es laut eigener Aussage durch ein Kompensationsprogramm mit Wren, einem Start-up zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks, erreiche.
Infolge des Upgrades sollen weder Transaktionsgebühren wesentlich steigen noch bestehende Dapps sowie mobile-first Funktionen verloren gehen. Auch das nachhaltige DeFi-Ökosystem von Celo bleibt weiter bestehen.
Doch trotz all dieser interessanten Neuigkeiten stellt sich dennoch die Frage, wodurch sich das Projekt gegenüber der Konkurrenz abgrenzt.
Celo plant den Stack von Optimism zu nutzen und auch der kohlenstoffnegative Charakterzug ist keine Neuigkeit in der Welt der Blockchains.
Andererseits änderten bereits zahlreiche andere Kryptoprojekte, wie Polygon, ihr Narrativ – und das äußerst erfolgreich.
Es wird also alles von der Umsetzung dieses Vorhabens abhängen. Enthusiasten dieser Technologie bleibt nichts übrig, außer weitere Entwicklungen abzuwarten.