Die Entwicklungsarbeit bei IOTA stottert erneut: Die Integration der Ethereum Virtual Machine (EVM), zunächst beim Seitenprojekt Shimmer (SMR), kann nach neuen Informationen nicht vor Oktober stattfinden.
Ein Gutteil der Zukunftspläne bei IOTA und Shimmer (SMR) beruht darauf, das Standardmodul Ethereum Virtual Machine (EVM) für die Organisation von Smart Contracts ins Ökosystem zu integrieren. Doch auf die Schnelle wird das eigentlich schon für 2022 versprochene Vorhaben nicht umgesetzt werden können. Denn Dave de Fijter, bei IOTA federführend in der Angelegenheit, hat bei seiner jüngsten Wasserstandsmeldung zur EVM Integration Problem einräumen müssen. Dies hat IOTA-Experte Vrom per Twitter weitergegeben. Dave de Fijter spricht von einigen Themen, die in Sachen EVM noch gelöst werden müssen.
Wenn dies bewerkstelligt sei (“in einer Woche oder so”), werde ein neues Testnet für die EVM bei Shimmer aufgesetzt, so der Entwickler. Und wenn dann dort keine neuen, unerwarteten Probleme aufträten, könnte die EVM endlich den Schritt in das Shimmer Mainnet schaffen. Optimistisch kalkuliert ergibt sich daraus ein Startdatum frühestens im Oktober 2023. Für das IOTA Mainnet dürfte der Zug für eine EVM noch in diesem Jahr damit abgefahren sei. Dave de Fijter selbst betont, keinen Zeitplan vorlegen zu wollen, weil bei den jetzt bevorstehenden Tests für die Shimmer EVM alles von “keine Probleme” bis zu “Themen, die mehr Zeit für die Lösung brauchen” passieren könne. IOTA und Shimmer benötigen die EVM, um komplexere Krypto-Lösungen anbieten zu können. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass IOTA bei weitem nicht das erste Kryptoprojekt ist, dass eine EVM anbietet. Aktuell haben schon über 100 Kryptoprojekte eine EVM live.
Schweizer Fonds sammelt Kapital für Investments bei IOTA und Shimmer
Ungeachtet der Verzögerungen bei der technologischen Weiterentwicklung des IOTA Ökosystems bleibt Mitgründer Dominik Schiener Berufsoptimist. Er trommelt auf Twitter die Werbetrommel für den “SwissOne IOTA Shimmer Opportunities Fund (SISO)”, der Risikokapital einsammeln will, um in aussichtsreiche Projekte im IOTA Ökosystem zu investieren. Schiener betont die Möglichkeit für die ganze IOTA Community, bei SISO einzusteigen. Damit dürfte er darauf anspielen, dass bei SISO von SwissOne Einlagen von 10.000 Euro an angenommen werden.
Aber was der IOTA Stifungschef Dominik Schiener an SISO so gut findet, lässt erfahrene Anleger zusammenzucken. Denn bei Fonds solcher Art ist die Einstiegshürde üblicherweise bei 150.000 bis 200.000 Euro angesetzt, weil sich sonst die notwendige Organisationsarbeit nicht lohnt. Andere Parameter bei dem Investmentfonds für IOTA und Shimmer sind aber marktüblich: 2 Prozent jährlich nimmt SISO als Managementgebühr und von potenziellen Gewinnen würden 20 Prozent an SwissOne zurückfließen. Würde der Fond 20 Millionen einsammeln, wären damit immerhin 400.000 Euro Managementgebühren für SwissOne jährlich garantiert. Auffällig bleibt aber, dass die bisher von SwissOne aufgelegten Fonds sich im Grunde auf thematisch gebündelte Körbe von großen Kryptowährungen beschränkten und damit wenig originell sind. Mit SISO will das Unternehmen insofern ein eher risikoreiches Experiment beginnen. Einen Fond mit dem SwissOne erfolgreiche Investments gemacht hat und der als Referenz dienen könnte sucht man bei dem Unternehmen vergeblich.
Fazit: IOTA und Shimmer bereiten Anlegern Sorgenfalten
Im Pressetext zu SISO schwärmt Schiener noch von der Shimmer EVM, die viele neue Möglichkeiten eröffnen würde. Wußte er da noch nichts bereits von den erneuten Verzögerungen, die nahezu gleichzeitig bekannt wurden? Darüber hinaus ist IOTa dann nur ein Projekt von vielen, dass eine EVM anbietet. Man kann die Situation bei IOTA und Shimmer fast beliebig hin- und herdrehen und findet trotzdem kaum Hoffnungsschimmer für ein baldiges Erstarken des Ökosystems.
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