Für IOTA bahnt sich ein nervöser Sommer an. Die Preiskurve verharrt in Negativtrends und bei der Entwicklungsarbeit stehen Durchbrüche aus. Zumindest beim Projekt Alvarium mit Dell gibt es Fortschritte.
IOTA Chef Dominik Schiener hat in diesen Tagen auf Twitter eine Art Durchhalte-Rede veröffentlicht, die von einem “Marathon” spricht. Schiener ruft die IOTA Anhänger auf, Geduld zu bewahren – “lasst die nächsten fünf Jahre die besten werden, die noch kommen”. Der nüchterne Blick auf die Preiskurve von IOTA macht aber klar, dass zwischen der Einschätzung von Schiener und der Stimmung von Kryptohändlern Kluften liegen. IOTA notierte zwischenzeitlich sogar unter 0,14 US-Dollar, als letzte Woche die US-Börsenaufsicht SEC ihre koordinierten Angriffe gegen die Kryptoindustrie startete. Damit wurde ein Jahrestief für IOTA erreicht.
Im selben Zeitraum hat zwar auch Bitcoin (BTC) manchmal Federn lassen müssen, aber die Leitwährung für den Kryptomarkt verbucht insgesamt seit Jahresanfang ein sattes Plus von rund 50 Prozent. Generell zeigt sich einmal mehr: Wer als Anleger in den letzten sechs Jahren nach dem Launch von IOTA auf Bitcoin gesetzt hätte, wäre zu jedem Zeitpunkt besser damit gefahren als mit einem Investment in IOTA. War IOTA zu seinen besten Zeiten unter den zehn kapitalstärksten Kryptowährungen der Welt zu finden, ist der Altcoin in der Rangliste mittlerweile auf einen Platz zwischen 80 und 90 abgerutscht und hat Dutzende von Newcomern an sich vorbeiziehen lassen müssen.
IOTA bleibt bislang von der US-Börsenaufsicht SEC verschont
Wenn man sich auf die Empfehlungen von Schiener einlässt, der Vorsitzender der IOTA Stiftung ist, dann gibt es aber auch gute Nachrichten zu entdecken. Die breit angelegte Offensive der US-Börsenaufsicht SEC gegen Kryptowährungen und -börsen ist bislang an IOTA vorbeigegangen. Die Liste der von der SEC angegriffenen Kryptowährungen umfasst zwar schon mehr als 50 Altcoins – aber IOTA ist darauf nicht zu finden. Ein Grund dafür könnte sein, dass IOTA auf dem US-Kryptomarkt kaum noch eine Rolle spielt. Twitter Nutzer “Senfda Tzu“, der ein IOTA Experte ist, erinnert derweil daran, dass die Stiftung schon vor Jahren Rechtsexperten befragt hatte, ob IOTA in den USA von der SEC als Wertpapier (“Securities”) belangt werden könnte. Diese hätten damals aufgrund der Entstehungsgeschichte von IOTA Entwarnung signalisiert.
Projekt Alvarium von IOTA und Dell will Umweltschutz stärken
Eine andere Nachricht, die für Zukunftschancen von IOTA spricht, kommt vom Computerriesen Dell. Dieser meldet per Twitter, dass man gemeinsam mit IOTA und anderen Partner ermöglicht, CO2-Fußabdrücke in Echzeit zu tracken und dabei das Projekt Alvarium als Datenzenter zum Einsatz kommt. IOTA und Dell hatten ihre Kooperation für Alvarium schon 2019 aufgenommen und nun scheint ein erster Anwendungsfall gefunden. Ein Impuls auf die IOTA Preiskurve ließ sich von dieser aktuellen Nachricht aber nicht entdecken.
Fazit: IOTA steckt im Niemandsland der Kryptowährungen fest
Wer heute von IOTA spricht, muss auch auf das Seitenprojekt Shimmer (SMR) schauen. Denn bei Shimmer sollen technologische Fortentwicklungen für IOTA in einem geldwerten Testnet ausprobiert werden. Die Integration der Ethereum Virtual Machine (EVM) zunächst bei Shimmer und anschließend bei IOTA waren dabei als erster großer Fortschritt erwartet, um das Ökosystem mit Smart Contracts für Wachstumssparten wie Dezentralisierte Finanzen (DeFi) und Blockchain-Gaming fit zu machen. Aber dieses Vorhaben steckt weiter in einer Testphase fest und ein schnelles Freischalten der EVM für Shimmer ist nicht Sicht. Über das große Ziel Coordicide zur Abschaffung des zentralen Koordinators bei Shimmer und IOTA spricht Schiener unter diesen Umständen schon gar nicht mehr. Ob IOTA aus dem Niemandsland der Altcoins noch einmal ein Comeback mit entsprechenden Kursgewinnen gelingt, muss wohl bezweifelt werden.