In Kürze zusammengefasst, ist das Render Network ein Blockchain-Projekt, das es jedem ermöglicht, dem Netzwerk ungenutzte GPU-Leistung zur Verfügung zu stellen. Diese CPU-Leistung wird verwendet, um Projekte beim Rendern von Grafikanimationen und visuellen Effekten zu unterstützen. Im Gegenzug erhalten diese Nutzer den nativen Render-Token mit dem Kürzel RNDR.
Doch das wirft natürlich einige Fragen auf. Warum zum Beispiel ist das 3D-Rendering für Krypto-Games und das Metaverses so wichtig? Warum sollten sie Render Network dazu nutzen und stellt der RNDR Token eine gute Investition dar?
Auf all diese Fragen liefert Dir dieser Artikel die passenden Antworten, während er Dir gleichzeitig erklärt, was Render Network ist, wie es funktioniert und welche Rolle dabei der RNDR Token spielt.
Die Rolle von 3D-Rendering im Krypto-Metaverse
Animationsfilme, hochauflösende Video-Spiele und selbst das Krypto-Metaverse verzaubern die Menschen oftmals durch ihre tolle Grafiken. Dabei stützen sie sich, so wie mittlerweile die meisten Formen der digitalen Unterhaltung, auf visuelle, dreidimensionale (3D) Effekte.
3D-Grafiken erlauben eine realistische, räumliche Darstellung und ihr Nutzen geht weit über die Unterhaltungsindustrie hinaus. Auch für technische Simulationen, sowie wissenschaftliche und architektonische Visualisierungen sind sie unverzichtbar.
Mit der wachsenden Nachfrage nach solchen hochauflösenden Grafiken hat auch der Bedarf an 3D-Rendering stark zugenommen. 3D-Rendering beschreibt nämlich den Prozess, bei dem die Grafikverarbeitungseinheit (GPU) eines Geräts ein 3D-Modell in eine visuelle Darstellung mit Textur und Details umwandelt.
Dieser Prozess der Umwandlung von Daten in visuelle 3D-Grafiken erfordert komplexe algorithmische Berechnungen. Das macht das 3D-Rendering nicht nur zu einem sehr wichtigen, sondern vor allem auch rechenintensiven Schritt. Insbesondere dann, wenn Grafiken in Echtzeit erzeugt werden müssen. Letzteres ist bei digitalen Spielen und einer virtuellen Realität (VR) der Fall. Das beinhaltet vor allem das Metaverse.
Durch die wachsende Popularität von dem Krypto-Metaverse und -Games steigt auch die Nachfrage nach 3D-Rendering in dieser Nische. Tatsächlich ist es auch unter anderem das Rendering gewesen, welches wir als eine der Schlüsseltechnologien in dem zweiten Teil unseres Investment-Ratgeber für das Metaverse & Gaming aufgezählt haben. Schauen wir uns also an, wie Render Network sich hier platziert.
Was ist Render Network (RNDR)?
Render Network ist eine Plattform, die es Nutzern ermöglicht, anderen die ungenutzte GPU-Leistung ihrer privaten Geräte zur Verfügung zu stellen. Diese GPU-Leistung wird zur Verfügung gestellt, um beim Rendern von Grafikanimationen und visuellen Effekten zu unterstützen. Der RNDR Token ist die Belohnung, die Nutzer für das Anbieten ihrer GPU-Leistung erhalten. Auf dessen Funktion im Netzwerk gehen wir im später folgenden Tokenomics-Teil noch näher ein.
Quelle: Render Network Whitepaper
Render Network schafft also einen Peer-to-Peer (P2P)-Marktplatz, in dem Menschen und Unternehmen nicht ausgelastete Rechenleistung kostengünstig und effizient nutzen können. Dabei möchte es vor allem drei Hauptprobleme der Industrie lösen.
Vorteile von Render Network
Eines seiner Hauptvorteile ist sein skalierbares GPU-Rendering-Netzwerk. Dieses kann auf jede beliebige Größe aufgestockt werden, um die individuellen Anforderungen der Nutzer zu erfüllen. Render Network stützt sich dabei auf ein automatisiertes Reputations- und Auftragszuweisungssystem. Dadurch kreiert die Plattform ein Netzwerk von geprüften Rendering-Dienstleistern, die eine effiziente Alternative zu kostspieligen, zentralisierten Marktlösungen darstellen.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit für Grafiker und Unternehmen, die Anschaffung kostspieliger Hardware auszulagern. Für Unternehmungen, die auf 3D-Rendering und -Modellierung angewiesen sind, stellen die dafür nötigen GPU-Leistungen enorme Kostenpunkte dar. Vor allem, da die Technologie der GPUs schnell veraltet ist und alle paar Jahre ersetzt werden muss. Render Network schafft für solche Unternehmungen eine attraktive Alternative zu externen Rechenzentren, um diesen Kostenpunkt möglichst effizient auszulagern. Da Nutzer des Netzwerks lediglich überschüssige GPU-Leistung zur Verfügung stellen, können sie diese in der Regel für günstigere Preise anbieten, als zentralisierte Anbieter.
Zu guter Letzt bietet Render Network ein effektives digitales Managementsystem, das auf Blockchain-gestützter Aufzeichnung und Verschlüsselung und OctaneRender-basierter Serviceabwicklung und -bewertung aufbaut. Die meisten existierenden Serviceoptionen verlassen sich auf zentralisierte Plattformen, die Nutzerdaten ohne Vorwarnung zensieren oder löschen können. Render Network hingegen nutzt die Unveränderlichkeit der Blockchain-Technologie, um sicherzustellen, dass die Rechte von Urhebern während ihres gesamten kreativen Lebenszyklus geschützt sind.
Proof of Render (PoR) Governance System
Das Render Network ist keine eigene Blockchain, sondern baut auf der von Ethereum auf. Um den dortigen oftmals viel zu hohen Transaktionsgebühren zu entfliehen, hat Render Network eine Proof-of-Stake (PoS) Brücke zwischen Ethereum und Polygon implementiert. Dadurch können die Gasgebühren und Transaktionszeiten drastisch gesenkt werden.
Das OctaneRender Cloud (ORC)-Netzwerk stellt den Cloud-Rendering-Marktplatz von OTOY, dem Unternehmen hinter Render Network, dar. In diesem ORC-Netzwerk können die Nutzer Konten erstellen, die durch Smart Contracts und Wallets mit der Ethereum-Blockchain verbunden sind. Mit Hilfe von RNDR Token können sie auf dem Marktplatz verschiedene Rendering- und Streaming-Dienste erwerben.
Render Network verwendet hier ein mehrstufiges Preisbildungsprotokoll (MTP), das die Reputationswerte der Nutzer berücksichtigt, um die Auftragsvergabe zu bestimmen und eine hohe Servicequalität zu gewährleisten. Kunden (Creators) können dabei zwischen drei verschiedenen Stufen wählen: Stufe 1 (Vertrauenswürdige Partner), Stufe 2 (Priorität) und Stufe 3 (Economy).
Dienste der Stufe 1 werden in der Regel von seriöseren Anbietern von GPU-Rendering-Diensten (Node Operators) ausgeführt, die eine höhere Gebühr verlangen. Creators erhalten einen Reputationswert, der auf dem Feedback der Node Operators basiert und bestimmt, auf wie viele gleichzeitige Nodes sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zugreifen können. Damit bestimmen die Reputationswerte der Ersteller, wie schnell die von ihnen angeforderten Aufgaben erledigt werden. Ebenso dürfen nur Node Operators mit hohen Reputationswerten höherwertige Aufträge bearbeiten. Gleichzeitig erhalten sie durch den automatischen Job-Matching-Algorithmus schneller zukünftige Aufträge.
Diese abgestufte Konfiguration bildet die Grundlage für das Proof of Render (PoR) Governance-System von Render Network. Es stützt sich auf eine Kombination aus automatisierten und manuellen Eingaben, um die Reputationswerte der Nutzer zu ermitteln.
PoR ähnelt Proof of Work (PoW) insofern, als dass Node-Operatoren Rechenressourcen aufwenden, um Krypto-Token zu verdienen. Im Fall von PoR nutzen die Node-Operatoren ihre Rechenleistung allerdings nicht für die Verarbeitung von Transaktionen, sondern um 3D-Rendering-Dienste durchzuführen.
RNDR Tokenomics
Alle Transaktionen im Render Network erfolgen in dem hauseigenen RNDR Token. Die Auftraggeber, also Creators, zahlen damit für die von Node-Operatoren bereitgestellte GPU-Rechenleistung.
Investoren erhielten erstmals im Oktober 2017 für einen Preis von 0,25 $ Zugang zu dem RNDR Token. Mit aktuell 2,37 $ (Stand: 29.04.23) handelt der Token damit deutlich über dem damaligen Verkaufspreis. Interessanter Weise wurde erst nach dieser öffentlichen eine weitere private Verkaufsrunde von Januar bis Mai 2018 für denselben Preis abgehalten. Allerdings erhielten Investoren hier einen Bonus 2,5 % bis 30 %.
Insgesamt hat das Team 25 % der RNDR Token an die Öffentlichkeit verkauft. Weitere 10 % hatte es der RNDR-Reserve zugewiesen und die restlichen 65 % in einem Treuhandkonto gehalten, um den Angebots- und Nachfragefluss des Netzwerks zu regulieren. Das Gesamtangebot von RNDR ist auf 536.870.912 Token begrenzt. Das zirkulierende Angebot beläuft sich laut Coingecko mittlerweile auf 363.911.539 Token. Das entspricht also knapp 68 % des maximalen Angebotes.
Render Network hat zudem Anfang 2022 RNDR-Credits eingeführt,. Diese ermöglichen es Creators Rendering-Leistung im Netzwerk über PayPal und Stripe zu erwerben. Diese RNDR-Credits sind nicht austauschbar und können nur im Netzwerk verwendet werden. Dadurch bietet die Plattform eine benutzerfreundlicher Möglichkeit für nicht-technische Creators, seine dezentralen Dienste zu nutzen.
Kritische Würdigung zu Radiant Network und dem RNDR Token
Durch die Schaffung eines P2P-Netzwerks, über das Privatpersonen und Unternehmen kostengünstig und effizient auf ungenutzte Rechenleistung zugreifen können, vereinfacht Render Network die Standardprozesse für das Rendern und Streaming von 3D-Umgebungen und anderen visuellen Effekten erheblich.
Das dezentrale GPU-Sharing-Netzwerk von Render Network kann zudem ein breites und beeindruckendes Spektrum von Branchen und Anwendungsfällen abdecken. Gleichzeitig hat sich Render Network aber auf einen bestimmten Teilbereich konzentriert, der insbesondere ein wichtiger und interessanter Baustein in der Technologie-Schicht für das Krypto-Metaverse und die Gaming-Nische darstellt.
Verschiedene Investitionsschichten im Bereich von Metaverse & Gaming: Quelle: Investitions-Guide für Metaverse & Gaming
Das macht Render Network zu einem interessanten Projekt in dieser Nische. Von der Tokenomics des RNDR Tokens bin ich allerdings nicht überzeugt.
Meiner Meinung nach gibt es keinen anderen als einen spekulativen Grund, diesen langfristig zu halten. In dem Netzwerk selbst dient er lediglich als Währung. Auftraggeber werden diesen nur kurzfristig zum Bezahlen der dort angebotenen Dienstleistungen erwerben, während Anbieter der GPU-Leistung motiviert sind, diesen zu verkaufen, um zumindest ihre laufenden Betriebskosten zu decken, die in der realen Welt anfallen.
Erschwerend kommt meiner Meinung nach die Tatsache hinzu, dass mit der Einführung von RNDR-Credits Auftraggeber nicht einmal mehr den tatsächlichen Token kaufen müssen. Das mag benutzerfreundlicher sein, aber beraubt dem RNDR Token seine, in meinen Augen, ohnehin schon brüchige Daseinsberechtigung. Das verdeutlicht umso mehr, dass der einzige Preistreiber der spekulative Markt sein dürfte.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der RNDR Token von der mit Sicherheit noch einmal aufkeimenden Krypto-Metaverse & -Gaming Narrative nicht profitieren könnte. Es bedeutet nur, dass dieser Token mit seiner aktuellen Tokenomics in meinen Augen einen reinen spekulativen Wert besitzt, da mit der Einführung von RDNR-Credits selbst seine Utility-Funktion eigentlich überflüssig ist.
Nach dem das gesagt ist, kommen wir zu dem Chart des Tokens. Der RNDR Kurs durchläuft aktuell eine bullische Chartformation. Diese legt ein kurzfristiges Mindestkursziel von 3,31 $ nahe.
Händler können hier also sehr gut auf einen kleinen Kursrückgang auf rund 2 $ spekulieren, um sich für die hier antizipierte Aufwärtsbewegung günstig zu positionieren. Bei der Erreichung des Mindestkursiels entspräche dies immerhin einer Preissteigerung von 50 % oder mehr.
Die Krypto-Börse MEXC bietet sogar Futures für RNDR an. Trader, die das aktuelle Setup ebenfalls als interessant empfinden, können sich mit Hilfe von Hebelprodukten mit einem Limit-Auftrag vorzeitig am Markt positionieren, um diese Bewegung mitzunehmen. Doch handelt es sich hier weder um einen Anlagetipp, noch kann ich Anfängern guten Gewissens den Handeln mit Hebelprodukten empfehlen.