Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank führte letzte Woche dazu, dass der Stablecoin $USDC sich vom USD abkoppelte, was sich auch auf andere Stablecoins auswirkte. Aber was genau is da passiert?
Die Silicon Valley Bank (SVB), die sechzehntgrößte Bank in Amerika und ein wichtiger Akteur bei der Finanzierung von Startups (insbesondere Web3-Startups), brach vor kurzem innerhalb von nur 48 Stunden zusammen. Dies war die zweitgrößte Bankenpleite in der Geschichte der USA und hatte schwerwiegende Folgen für die Kryptowährungsbranche.
Was hat zum Zusammenbruch der Bank geführt und was hat das mit dem Kryptowährungsmarkt zu tun?
Was ist passiert?
Schon vor einigen Jahren erlebte SVC einen kometenhaften Anstieg der Einlagen, die von 62 Milliarden Dollar im März 2020 auf 124 Milliarden Dollar im März 2021 stiegen. Du fragst dich jetzt vielleicht, wie es trotz dieses großen Erfolgs so weit kommen konnte?
Leider liegt die Antwort darin, wo die berüchtigte Bank diese Gelder investiert hat. Die SVB investierte diese Gelder in langfristige Staatsanleihen, aber die steigenden Zinsen führten dazu, dass die Wertpapiere den größten Teil ihres Wertes verloren. Es wurde berichtet, dass die Bank satte 15 Milliarden Dollar an nicht realisierten Verlusten einfuhr.
In der Zwischenzeit zogen die Startups ihre Gelder schneller ab, als die SVB sie bewältigen konnte, so dass die Bank gezwungen war, ihre langfristigen Wertpapiere mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Dollar zu verkaufen.
Infolgedessen musste die Bank Anlagen im Wert von über 21 Mrd. $ verkaufen und 15 Mrd. $ leihen. Der Bank-Run löste eine Panik aus, die dazu führte, dass die Kunden 42 Milliarden Dollar abhoben und ein negativer Kassenbestand entstand, der schließlich am 10. März zur Übernahme der SVB durch die FDIC führte.
Die Auswirkungen auf die Kryptowährung
Der Zusammenbruch der SVB hat viele Tech-Startups in Bedrängnis gebracht und auch den Kryptowährungsmarkt beeinflusst.
Circle, der Emittent des zweitgrößten Stablecoins USDC, bestätigte, dass sie 3,3 Milliarden Dollar in der SVB Bank hatten. Das sorgte für Gerüchte und führte schließlich dazu, dass USDC seine 1:1 Bindung zum US Dollar verlor. Daraufhin pausierte Coinbase die USDC:USD-Konvertierung und Binance stoppte die automatische Konvertierung von USDC in BUSD.
Die Abkopplung von USDC löste Panik aus und wirkte sich auch auf andere Stablecoins wie DAI und FRAX aus, die teilweise durch USDC gedeckt sind.
Diese Situation verdeutlicht das übermäßige Vertrauen in zentralisierte Instanzen und den Bedarf an dezentralen Lösungen auf dem Kryptowährungsmarkt. MakerDAO zum Beispiel hat derzeit Sicherheiten in Höhe von über 3,1 Mrd. USDC, die DAI sichern. Dieses Problem ist zwar bekannt, wurde aber noch nicht gelöst. Der Zusammenbruch von SVB unterstreicht außerdem, wie wichtig es ist, bei Investitionen in Stablecoins und andere Kryptowährungen mit der nötigen Sorgfalt vorzugehen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Zusammenbruch der SVB weitreichende Auswirkungen über den traditionellen Bankensektor hinaus hat und die Verflechtung des Finanzsystems verdeutlicht.
Der Kryptowährungsmarkt, der noch relativ neu und unreguliert ist, ist besonders anfällig für solche Schocks, und dieses Ereignis erinnert uns daran, dass Vorsicht und Risikomanagement geboten sind.