Das Metaverse ist seit seinen Anfängen in den 1990er Jahren ein heißes Thema. In den 2000er Jahren, insbesondere im letzten Jahrzehnt, ebnete der rasche technologische Fortschritt den Weg für seine Entwicklung. In den letzten Jahren schien der Hype jedoch abgeflaut zu sein, da er von anderen bahnbrechenden Innovationen überschattet wurde. Das Metaverse war in der Unterhaltungsszene einst sehr vielversprechend, doch scheint das Interesse in letzter Zeit etwas nachgelassen zu haben. Ein Experte auf diesem Gebiet gibt wichtige Einblicke in die Zukunft dieser Nische in Hollywood.
Lässt Hollywoods Interesse am Metaverse nach?
Das Metaverse als Netzwerk gemeinsamer, immersiver, virtueller Erfahrungen war eine vielversprechende Perspektive in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen, Unterhaltung und mehr. Die eigentliche Anwendung der Technologie kann jedoch der Virtual-Reality-Plattform (VR) Second Life im Jahr 2003 zugeschrieben werden. Seitdem wurde sie in anderen beliebten Spielen wie World of Warcraft, Minecraft und Fortnite massiv eingesetzt. Weitere Potenziale wurden später von Tech-Giganten wie Microsoft und Facebook (jetzt Meta) vorgestellt.
In den nächsten Jahren wurde die Vorfreude auf das, was in diesem Sektor noch kommen sollte, immer größer. Insbesondere Hollywood stellte sich vor, dass Filme durch das Metaverse den Zuschauern eine persönlichere Interaktion und Erzählung bieten sollten. Aber hat man ihr in letzter Zeit die kalte Schulter gezeigt?
John Harrison, EY Americas Media & Entertainment Leader, teilte kürzlich seine eher entmutigenden Gedanken über die gegenwärtigen und zukünftigen Aussichten des Metaverse im Glanz und Glamour Hollywoods.
“Es ist sehr ruhig gewesen”, sagte Harrison gegenüber The Hollywood Reporter, als er zu diesem Thema befragt wurde. “Wenn überhaupt, dann sind die Ankündigungen der Firmen in die andere Richtung gegangen, wo die Metaverse-Teams, die vor zwei oder drei Jahren gegründet wurden, entweder in anderen Organisationen neu eingesetzt oder einfach ganz gestrichen worden sind.”
“Ich glaube, dass die Begeisterung nachgelassen hat”, so der EY-Analyst.
“Ich denke, es gibt immer noch Gruppen in den Strategieteams der Medienunternehmen, die die Entwicklungen im Auge behalten, insbesondere bei VR und AR (Augmented Reality) und ob es eine Art kreatives Element gibt, sei es bei Spielen oder Sportübertragungen, das in Zukunft ins Spiel kommen könnte”, fügte Harrison hinzu. “Die Unternehmen haben also den Finger am Puls der Zeit, stecken aber jetzt nicht unbedingt viel Zeit, Energie und vor allem Kapital in das Metaverse.”
Was hat die Entwicklung des Metaverse in Hollywood gebremst?
Harrison glaubt, dass die “enorme Aufregung um KI (künstliche Intelligenz)” das Metaverse in den Schatten gestellt hat. Er glaubt, dass generative KI auch im Jahr 2024 die Erzählungen in Hollywood prägen wird.
“Medienunternehmen in allen Teilbereichen experimentieren aktiv mit Tools und Lösungen, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind”, so der Branchenexperte und sein Team in ihrer Prognose. “Mit Blick auf das Jahr 2024 werden die Unternehmensleiter alle strategischen Wege in die Zukunft ausloten.”
Harrison wies darauf hin, dass die Fortschritte in der generativen KI erheblich dazu beigetragen haben, den kreativen Prozess zu erleichtern. Er weist aber auch darauf hin, dass die Herausforderung darin bestehen könnte, die Nutzer für die mit der Technologie geschaffenen Werke zu begeistern.