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Schweizer Zentralbank offen für CBDC aber nicht für eine Bitcoin-Reserve

source-logo  blockzeit.com 24 März 2025 10:05, UTC
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Ablehnung einer Bitcoin (BTC)-Reserve bekräftigt .
  • Dagegen steht die Schweizer Zentralbank der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) aufgeschlossener gegenüber.

SNB lehnt die Einrichtung einer Bitcoin-Reserve ab

Martin Schlegel, Vorsitzender des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB), wiederholte in einem Interview mit Bloomberg Television in Zürich seine Haltung gegen die Einrichtung einer Bitcoin-Reserve in der Schweizer Staatskasse. Er schloss auch aus, dass die Bank ihr Vermögen mit anderen Kryptowährungen diversifizieren sollte.

Der Chef der Schweizer Zentralbank wies erneut auf die wichtigsten Faktoren hin, die sie dazu bewogen haben, sich dagegen zu entscheiden. Erstens behauptete er, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen nicht ideal für Devisenreserven sind, weil sie nicht mit dem Ziel der SNB übereinstimmen, die Geldpolitik zu erleichtern.

Wie schon Anfang des Monats erklärte Schlegel, dass BTC und andere Kryptowährungen aufgrund ihrer Volatilität keine gute Absicherung für den Werterhalt sind. Außerdem stellte er ihre Netzwerkintegrität in Frage. Seiner Meinung nach sind sie „im Grunde genommen Software“, was sie anfällig für Bugs macht.

Schlegels Äußerungen fielen in eine Zeit, in der die SNB unter Druck geriet, Bitcoin in ihren Reserven zu halten, nachdem die USA bereits eine ähnliche Politik verfolgt hatten. Letztes Jahr starteten Krypto-Befürworter/innen eine Kampagne für eine Initiative zur Änderung von Artikel 99, Absatz 3 der Schweizer Verfassung. Sie schlugen vor, dass ein Teil der Geldreserven der Schweiz sowohl in Gold als auch in BTC gehalten werden sollte.

Die Befürworterinnen und Befürworter haben bis Juni 2026 Zeit, mindestens hunderttausend Unterschriften zu sammeln, um die Initiative zu einer Volksabstimmung zu erheben. Von da an liegt es an den Wählern, ob sie die Regeländerung zulassen würden.

CBDC-Pilotprojekt geht weiter

Trotz Schlegels strikter Ablehnung einer Bitcoin- oder Kryptowährungsreserve positioniert sich die SNB weiterhin als Pionierin in Sachen CBDC. Die Zentralbank hat vor Kurzem grünes Licht für die Einführung des Pilotprogramms ihrer Großhandelsversion an der SIX Digital Exchange gegeben.

Heute hat das Finanzinstitut auch seinen Jahresbericht veröffentlicht, in dem es den möglichen Einsatz eines synthetischen CBDC hervorhebt. Die Schweizer Zentralbank definierte ihn als eine private Token-Währung, die von ihrem Schatzamt unterstützt wird. Das Programm lehnt sich an die britische Zahlungsinfrastruktur Fnality an, die 2023 eingeführt wurde.

Die SNB prüft diese Option als Alternative zur DLT-Abwicklung (Distributed Ledger Technology) für ihr privates Token-Geld. Zu den anderen Methoden gehören die Einführung eines wCBDC oder eines hybriden Systems, das das SIC (Swiss Interbank Clearing) Zahlungssystem der SIX mit der Blockchain verbindet.

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