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Türkische Neobank wird Bitcoin verwahren und Assets tokenisieren

source-logo  bitcoinblog.de 02 April 2024 11:05, UTC

Misyon, laut eigener Angabe die erste Neobank der Türkei, kooperiert mit dem Technologieanbieter Taurus. Die Bank möchte für ihre Kunden Kryptowährungen verwahren und Wertpapiere tokenisieren. Dies könnte auf eine freundliche Entwicklung des regulatorischen Klimas in der Türkei hindeuten.

Die türkische Misyon Bank hat eine Partnerschaft mit Taurus, einem Schweizer Technologieanbieter für Tokenisierung und Kryptoverwahrung, vereinbart.

Konkret wird Misyon die Technologien von Taurus nutzen, um digitale Assets zu verwahren und Dienstleistungen rund um die Tokenisierung traditioneller Wertpapiere anzubieten. Verwahrt werden zunächst Bitcoin, Ether und Avalanche, doch später sollen alle „essenziellen Kryptowährungen“ folgen. Daneben wird Misyon auch eine Infrastruktur aufbauen, um für Unternehmen in der Türkei und der weiteren Region Assets wie Anleihen oder Aktien zu tokenisieren.

Önder Halisdemir, CEO „der ersten Neo-Bank der Türkei“, kommentierte die Partnerschaft damit, dass man die Vision habe, „Türkei zur Schweiz in der Region zu machen“. Die Zusammenarbeit mit Taurus sei ein signifikanter Schritt auf diesem Weg. „Mit dieser Kollaboration werden türkische Assets weltweit für Investoren als attraktiv verfügbar gemacht“, während die Türkei zum Hub der Region für die Tokenisierung werde.

In der Türkei zeichnet sich derzeit die Vollendung eines regulatorischen Frameworks für die Verwahrung von digitalen Assets ab. Der Finanzminister Mehmet Şimşek zeigt sich der Branche gegenüber wohlwollend, und selbst Präsident Erdoğan scheint kryptofreundliches Personal zu unterstützen.

Die Ankündigung von Misyon, tatächlich Bitcoin und Ether zu verwahren, deutet auf eine liberalere Linie der Regierung hin, die bisher eher restriktiv gewirkt hat. Mit Taurus als Partner setzt die Misyon-Bank allerdings auf einen konservativen Weg, den sie selbst dann fortsetzen kann, wenn die Regierung echte Kryptowährungen wie Bitcoin verbietet und nur kontrollierbare „digitale Assets“ zulässt.

Das Genfer Unternehmen Taurus verbindet als Krypto-Plattform konsequent Blockchain und traditionelles Banking. Die Plattform ist kompatibel mit den üblichen technischen Systemen der Banken, was dem Startup vermutlich geholfen hat, zahlreiche großen Finanzinstitute zum Kunden zu gewinnen, etwa die spanische Banco Santander, die Deutsche Bank oder die Credite Suisse. Seine technische Plattform kann sowohl an öffentliche als auch private Blockchains andocken, womit den Kunden vorbehalten bleibt, auch ausschließlich digitale Zentralbankwährungen zu bedienen.

Mit einem 65-Millionen-Dollar-Investment, das sich Taurus im Februar vergangenes Jahr gesichert hat, dürfte das Unternehmen zudem gut ausgestattet sein, ohne Profit-Druck seine Technologie weiter zu entwickeln und weitere Finanzinstitutionen zum Kunden zu gewinnen.

Taurus ist zwar vom Ideal der echten Kryptowährungen weit entfernt. Doch im Vergleich zu R3, das sich mit seinen digitalisierten Fiatwährungen und Schuldverschreibungen immer weiter an die großen Banken und Zentralbanken Europas heran wanzt, dürfte es eine erheblich offenere Alternative sein.

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