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Terra-Gründer Do Kwon versteckt 100 Millionen USD in der Schweiz

source-logo  coinpro.ch 27 April 2023 05:20, UTC

Kritiker werfen dem Terra-Gründer schon seit dem Kollaps seiner Kryptowährung im Mai 2022 krumme Geschäfte vor. Nun will ein südkoreanisches Gericht Beweise vorliegen haben. Demnach versteckt Do Kwon aktuell etwa 100 Millionen US-Dollar in der Schweiz.

Terra-Gründer Do Kwon versteckt Geld in der Schweiz

Nachdem die Kryptowährung Terra (LUNA) zusammen mit ihrem nativen Stablecoin TerraUSD im Mai 2022 kollabiert, trifft Do Kwon eine Welle der Entrüstung. Der Südkoreaner gründete das Projekt zusammen mit Daniel Shin und stellte das Aushängeschild der erfolgreichen digitalen Währung dar.

Kurze Zeit danach begab sich Kwon auf die Flucht, die ihn zunächst nach Singapur und schliesslich nach Europa führte. Kwon wurde im März in Montenegro gefasst – obwohl er zuvor erklärte, überhaupt nicht auf der Flucht zu sein.

Ein internationaler Haftbefehl forderte den Zugriff durch montenegrinische Behörden. Zugleich kam jedoch die Frage auf, wie dem Südkoreaner zuvor überhaupt die Einreise gelingen konnte. Dazu nutzte er mutmasslich gefälschte Ausweisdokumente.

Vorwürfe gegen Kwon umfassten auch die Vermutungen, er habe grosse Summen an Geld aus den Taschen der Luna Foundation Guard (LFG) entwendet und diese in seinen privaten Besitz überführt. Kwon selbst bestritt diese These stets. Einen endgültigen Beweis zur Be- oder Entlastung konnten beide Seiten nie bereitstellen.

Nun erklärt ein südkoreanisches Gericht jedoch, genau diesen Beweis erbringen zu können. Demnach verfüge man über eindeutige Hinweise, dass Kwon 10.000 Bitcoin entwenden konnte – aktuell rund 300 Millionen US-Dollar. Anschliessend transferierte er rund 100 Millionen US-Dollar des Vermögens an eine Schweizer Bank.

Die Bank trägt den Namen Sygnum und bietet Dienste an, mit denen man explizit die Kryptobranche erreichen möchte. Aufgrund der Zusammenbrüche konkurrierender Dienstleister gelangt Sygnum zuletzt ins Rampenlicht.

Das Geld beliess Kwon aber nicht in der Verwahrung von Sygnum, so berichtet das südkoreanische Magazin Digital Asset. Stattdessen teilte der Programmierer das Geld auf. Er bezahlte unter anderem seine Anwälte der Kanzlei Kim & Chang damit oder zahlte sich Bargeld aus.

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Do Kwon droht Verhandlung in Südkorea und den USA

Sowohl die US-amerikanischen Behörden als auch ihre südkoreanischen Kollegen beschäftigten sich mit dem Fall rund um Kwon und Terra. Beide Staaten stellten Anträge bei der Sygnum Bank mit der Bitte, die verbleibenden Gelder auf Kwons Konto einzufrieren.

Laut südkoreanischen Medien gestaltete sich die Kontosperre jedoch nicht so einfach, wie man zunächst angenommen hatte. Beide Staaten fordern zudem die Auslieferung des Programmierers.

In Südkorea und in den USA droht Kwon also eine strafrechtliche Verfolgung. Die US-Börsenaufsichtsbehörde wirft ihm den Handel mit einem unregistrierten Wertpapier vor. Die südkoreanische Staatsanwaltschaft spricht hingegen von Marktmanipulation und Betrug.

Sollten sich die Vorwürfe rund um gefälschte Ausweisdokumente bewahrheiten, dürften weitere Anklagepunkte hinzukommen. Aktuell befindet sich der Südkoreaner im Gewahrsam von Montenegro. Seine Zukunft ist derzeit ungewiss.

coinpro.ch