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Russische Gazprombank rät zur langsamen Einführung des digitalen Rubels

source-logo  de.cointelegraph.com 09 Februar 2023 08:35, UTC

Die Gazprombank, eine Tochter des staatlichen russischen Gaskonzerns Gazprom, fordert öffentlich, dass Banken mehr Zeit für die Einführung des digitalen Rubels eingeräumt werden muss. Die Pläne um eine russische Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) wurden durch die gegen das Land verhängten Sanktionen in den letzten Monaten stark beschleunigt.

Wie russische Medien am 7. Februar berichten, hat die Gazprombank als einer der 15 Teilnehmer an den ersten Pilot-Tests zur geplanten CBDC, ein entsprechendes Statement veröffentlicht, das Banken zur Vorsicht mahnt:

„Es ist unabdingbar, dass Banken vorsorgende Maßnahmen ergreifen, um etwaige Verluste abzufedern. Aus diesem Grund ist es von äußerster Wichtigkeit, den potenziellen Risiken bei Transaktionen mit dem digitalen Rubel Rechnung zu tragen und dessen Einführung nur mit Vorsicht umzusetzen, damit das Finanzsystem genug Zeit hat, um sich dem anzupassen.“

Allerdings hebt das Statement gleichsam positiv hervor, dass eine CBDC für deutlich mehr Transparenz im russischen Finanzsystem und der Wirtschaft sorgen kann.

Der russische Ableger der einflussreichen Wirtschaftsberatung McKinsey schätzt, dass traditionelle Banken in Russland durch die Einführung des digitalen Rubels in den nächsten fünf Jahren knapp 3,5 Mrd. US-Dollar verlieren werden. Für den Handel könnte die Digitalwährung wiederum zusätzliche Gewinne von 1,1 Mrd. US-Dollar pro Jahr in die Kassen spülen.

Die Arbeit an Russlands Digitalwährung wurde im Jahr 2020 aufgenommen. Zunächst wird der digitale Rubel nur zur Zahlungsabwicklung zwischen den Banken getestet. Spätestens ab 2024 sollen nach und nach dann alle russischen Banken und Finanzinstitute an die zugehörige Plattform angebunden werden.

Die russische Zentralbank entwickelt zudem ein Zahlungssystem für internationale Zahlungen unter Verwendung der CBDC. Ganz besonders, weil die globalen Sanktionen den Außenhandel massiv erschweren, soll das neue System Abhilfe schaffen.

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