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BaFin fordert DeFi Regulierung – Terra Luna als Auslöser?

source-logo  de.beincrypto.com 17 Mai 2022 07:55, UTC

Birgit Rodolphe von der deutschen Bankenaufsicht fordert eine härtere Regulierung des DeFi-Sektors. Das Risiko für Verbraucher sei einfach zu groß, um den Sektor unbeaufsichtigt zu lassen. Könnte dies eine Antwort auf den Terra Luna-Crash vergangene Woche sein?

Birgit Rodolphe, Exekutivdirektorin für Geldwäsche der BaFin, sieht in DeFi eine Bedrohung für Verbraucher. In seiner jetzigen Form sei der Nischenmarkt DeFi nicht bereit, eine echte Konkurrenz zum traditionellen Finanzmarkt darzustellen. Dafür brauche es in Zukunft Regulierungen.

“Die Uhr tickt. Je länger der DeFi-Markt unbeaufsichtigt bleibt, umso mehr steigt das Risiko für die Verbraucher. Und umso größer ist die Gefahr, dass sich kritische Angebote etablieren, die eine systemische Relevanz haben.”

Besonders auffallend in Rodolphes Statement ist die Aussage “systemische Relevanz“. Vermutlich soll dies als eine Anspielung zum bitteren Ende der Terra-Blockchain samt Stablecoin UST gemeint sein. Bei einer Marktkapitalisierung USTs von knapp 19 Milliarden US-Dollar, waren nur noch die beiden Stablecoin-Giganten USDC und USDT vor UST gerankt. Ein Blick auf den Total Value Locked, lässt noch einprägsamere Schäden erkennen: Von den zuvor 29 Milliarden US-Dollar sind noch 250 Millionen übrig. Der Chart sieht eher aus wie ein Meme:

Was lehrt uns Terra Luna? Muss sich DeFi neu erfinden?

Der BaFin-Brief ist wohl als Aufforderung an die Politik zu regulatorischem tätig-werden zu verstehen. Rodolphe begründet dies mit den für Verbrauchern fehlenden Schutzmechanismen:

“An wen kann ich mich wenden, wenn ich meine Krypto-Darlehen stunden will? Was passiert, wenn meine Kryptowerte plötzlich ganz verschwinden? […] Die Szene ist reich an technischen Problemen, Hacks und betrügerischen Aktivitäten.”

DeFi dürfe trotz all der technischen Innovation nicht annehmen, einen regulatorischen Freibrief zu erhalten. Als Beispiel für positive Regulierung nennt sie die von der deutschen Regierung eingeführte Kryptoverwahrregulierung. Deutsche Kryptobörsen z.B. müssen seither eine Erlaubnis der BaFin einholen.

Gerade zur richtigen Zeit scheint die BaFin mit diesem Schreiben hervorzupreschen: Bis Mitte Juni soll die EU über die umstrittenen TFR-Rule abstimmen, zwischenzeitlich finden immer wieder Sitzungen zu MiCa statt. Die TFR-Rule sieht vor, dass z.B. Kryptobörsen bei Transaktionen von bzw. zu Self-Custodial-Wallets (Metamask z.B.) eine Verifizierung der Person durchführen müssen. Die Europäische Kommission offenbarte im letzten Trilog diese Regelung nicht willkommen zu heißen. Ob sie allerdings das Europäische Parlament überzeugen kann, bleibt fraglich.

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