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Krypto-Frühling in Südkorea: ICO-Verbot wird aufgehoben und 20-prozentige Steuer verschoben

source-logo  crypto-news-flash.com 06 Mai 2022 06:10, UTC
  • Die neue Regierung werde die beabsichtigte 20-prozentige Kryptosteuer um ein weiteres Jahr verschieben und sich zunächst auf den Verbraucherschutz konzentrieren.
  • Auch ICOs sollen wieder erlaubt werden, nachdem sie fünf Jahre verboten waren.

Südkorea war einst weltweit ein Beispiel dafür, wie moderate Vorschriften das Wachstum der Kryptobranche fördern. Das Land verzeichnete einige der höchsten Handelsvolumen, seine Start-ups florierten und die Blockchain-Technologie wurde aktiv integriert. In den letzten fünf Jahren hatte sich das geändert, da die Regierung der Branche mehr und mehr wenig sinnvolle Beschränkungen auferlegte. Mit dem neugewählten Präsidenten soll der ursprüngliche, auf Förderung angelegte Kurs wieder aufgenommen und der Anschluss des Landes an den Rest der liberalen Kryptowelt wiederhergestellt werden.
Der neue Präsident Yoon Suk-yeol, ging Mitte März aus einer heftig umkämpften Wahl als Sieger hervor. Er trat das Amt mit dem festen Versprechen an, die Geschicke des Landes zu verändern. Die Kryptowirtschaft ist einer der Bereiche, die er zu ändern versprach, und wie es scheint, verliert er damit keine Zeit, sondern macht seine Wahlkampfversprechen wahr.
Unter anderem setzt er sich für Initial Coin Offerings (ICOs) ein. Mit einem neuen Gesetz, das diese Woche angekündigt wurde, plant die Regierung die Aufhebung eines generellen ICO-Verbots, das 2017 von der Finanzaufsichtsbehörde verhängt worden war.
Zunächst wird die Regierung digitale Vermögenswerte in zwei Kategorien einteilen Wertpapiere und Nicht-Wertpapiere. Dies wird es einfacher machen, die Branche entsprechend zu überwachen, auch neue Token, die über ICOs ausgegeben werden. Darüber hinaus wird der Gesetzentwurf die Ausgabe der Token, ihre Notierung und die Kriminalitätsbekämpfung in diesem Bereich regeln.
Abgesehen von den ICOs will die neue Regierung auch eine Steuerregelung zurücknehmen, die für viele Diskussionen und Kontroversen gesorgt hat. Sie sieht eine 20-prozentige Steuer auf alle Gewinne aus dem Kryptohandel vor, die über 2.100 Dollar liegen. Das ist eine 20 mal niedrigere Schwelle als die für Aktienhändler, die bei 42.000 Dollar liegt. Die Mehrheit der Südkoreaner ist für die neue Regelung.
Die Steuer sollte eigentlich ab Januar dieses Jahres eingeführt werden. Sie wurde jedoch nun um ein weiteres Jahr verschoben, weil weder die Branche, noch die zuständigen Finanzbehörden ausreichend darauf vorbereitet waren.
Das Übergangsteam des Präsidenten teilte mit, es müssten genügend Vorschriften zum Schutz der Anleger vorhanden sein, bevor sich die Steuerbehörde einschalten könne. Es soll eine Art „Grundgesetz“ für digitale Vermögenswerte verabschiedet werden, bevor die Steuer eingeführt wird.

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