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Brasilien: Aussicht auf neue Gesetzgebung beflügelt Krypto-Käufe

source-logo  btc-echo.de 20 Oktober 2021 11:20, UTC

Brasilianer kauften in diesem Jahr Kryptowährungen für mehr als vier Milliarden US-Dollar, während eine Regulierung des Marktes bevorsteht.

Der Kryptomarkt in Lateinamerika gewinnt zusehends an Bedeutung. Davon legt nicht nur El Salvador ein Zeugnis ab. Erst kürzlich berichtete BTC-ECHO über einen Flughafen Venezuelas, der nun auch Bitcoin-Zahlungen akzeptiert. Brasilien ist ein weiteres Land, in dem die Adaption voranschreitet. Die regulatorischen Bestimmungen waren dort indes noch nicht wirklich weit gediehen. Gleichwohl haben die Einwohner Brasiliens zuletzt eine beträchtliche Menge an Kryptowährungen gekauft. 

Nach Angaben von Bruno Serra, der brasilianischen Zentralbank, haben die Einwohner im Jahr 2021 Kryptowährungen im Wert von 4,27 Milliarden US-Dollar gekauft. Brasilianische Medien berichten, dass der höchste Betrag aus dem Monat Mai stammt und bei 756 Millionen US-Dollar lag. Seinerzeit hatte Bitcoin sein neues Allzeithoch von fast 65.000 Dollar erreicht. Man muss in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass die brasilianischen Investitionen mit einem Jahr korrelieren, in dem Kryptowährungen weltweit massiv im Wert gestiegen sind.

Kürzlich hat die brasilianische Legislative jedoch einem Gesetzentwurf zur Regulierung von Kryptowährungen im Land grünes Licht gegeben. Damit rückt Bitcoin zwar nicht in den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels auf. Aber immerhin wird ein Rahmen geschaffen, der es den Einheimischen erleichtert, in Kryptowährungen zu investieren. Gleichzeitig soll es für Hacker und Betrüger schwieriger werden, im Land zu agieren. Jeder, der bei der Verwendung von Kryptowährungen zum Zwecke der Geldwäsche erwischt wird, muss zusätzlich zu einer Geldstrafe mit 4 bis 16 Jahren Gefängnis rechnen.

Finanzielle Inklusion in Brasilien schreitet voran

Beobachter werten dieses neue Gesetz eher positiv. Schließlich fahren andere Länder einen deutlich restriktiveren Kurs. Wie die meisten südamerikanischen Länder wurde auch Brasiliens Wirtschaft von einer Kombination aus Inflation, Hyperinflationszyklen und Deflation heimgesucht. In diesem Fall haben sich Kryptowährungen als eine Absicherung gegen solche wirtschaftlichen Turbulenzen erwiesen. Die beträchtliche Anzahl von Krypto-Käufen ist auch damit zu erklären, dass ein großer Teil der brasilianischen Bevölkerung kein Bankkonto besitzt. Kryptowährungen sind für diese Bevölkerung ein sinnvolles Mittel zur finanziellen Inklusion, da es in diesem Sektor keine strengen Eintrittsbarrieren gibt. 

Der aktuelle Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Anbieter von Dienstleistungen für virtuelle Vermögenswerte, wie Kryptobörsen, sich bei der Regierung registrieren lassen müssen. Zu diesem Zweck soll eine neue Einrichtung entstehen werden, über die zu einem späteren Zeitpunkt eine Entscheidung fällt. Das vorgeschlagene Gesetz räumt den in diesem Sektor tätigen Unternehmen eine Frist von 180 Tagen ein, um sich nach der Verabschiedung an die neuen Vorschriften anzupassen.

btc-echo.de