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Bank of England unterstützt weltweite Aufrufe zu dringenden Krypto-Regulierung

source-logo  cryptomonday.de 15 Oktober 2021 12:20, UTC

Sir Jon Cunliffe, der stellvertretende Gouverneur der Bank of England, hat die Finanzaufsichtsbehörden der ganzen Welt dazu aufgerufen, Krypto dringend zu regulieren.

Auf der SIBOS-Konferenz am Mittwoch würdigte er das schnelle Wachstum der Kryptobranche. SIBOS ist eine jährlich stattfindende Finanz- und Bankenkonferenz, die von der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) organisiert wird.

In seiner Rede merkte der Gouverneur an, dass es Aufgabe der Finanzbehörden sei, ein widerstandsfähiges System für Kryptowährungen zu schaffen. Ein solches System würde sicherstellen, dass im Falle von Verlusten und Preiskorrekturen kein Schaden für die Realwirtschaft oder das Finanzsystem als Ganzes entsteht.

Das rasante Wachstum der Krypto-Branche

Das boomende Wachstum des Krypto-Raums war ein zentraler Punkt in seiner Rede. Sir Cunliffe erwähnte, dass Krypto-Assets alleine im Jahr 2021 um rund 200 % von 800 Milliarden Dollar auf 2,3 Billionen Dollar gewachsen sind. Vor fünf Jahren waren es sogar nur 16 Milliarden Dollar.

Cunliffe betonte, dass ein solch rasantes Wachstum im Finanzsystem die Aufsichtsbehörden alarmieren sollte. Vor allem, weil die Krypto-Branche weitgehend unreguliert ist. Er forderte die Regulierungsbehörden auf internationaler Ebene und in vielen Ländern auf, sorgfältig zu prüfen, was passieren könnte und ob Maßnahmen erforderlich sind.

Die Kryptowelt ist bereits mit dem traditionellen Finanzsystem verbunden. Einige zentrale Finanzmärkte und Großunternehmen sind mittlerweile in die Krypto-Welt eingestiegen. Internationale Banken prüfen den Handel mit Bitcoin-Futures oder haben damit bereits begonnen. Aufgrund der Kundennachfrage bieten einige Investitionen in Kryptowährungen an, da immer mehr Menschen Bitcoin kaufen und ihre Portfolios erweitern möchten.

Warnung vor Überreaktion

Cunliffe warnte außerdem vor einer Überreaktion sowohl der Behörden als auch der Krypto-Community. Er forderte die Regulierungsbehörden auf, Kryptowährungen nicht als gefährlich einzustufen, nur weil sie anders oder unbekannt sind.

Er wies darauf hin, dass neue Akteure, Technologien und Innovationen im Laufe der Geschichte entscheidend bei der Verbesserung der Finanzdienste waren. Krypto-Technologien können die Finanzwelt radikal verbessern und sicherer machen, indem sie seit langem bestehende Probleme und Schranken beim Marktzutritt beseitigen.

Er wies auch darauf hin, dass Kryptowährungen immer noch ein Anlass zur Sorge geben. Sie  haben keinen inneren Wert, da sie weder durch Rohstoffe noch durch Vermögenswerte gedeckt sind. Außerdem sind sie mit erheblicher Volatilität verbunden.

Er geht davon aus, dass sich diese Risiken vervielfachen werden, wenn der Krypto-Bereich weiter expandiert und sich in einem noch nie dagewesenen Tempo entwickelt. Aus der Perspektive der Regulierung und der Finanzstabilität kommt es darauf an, wie und zu welchem Zweck die Krypto-Technologie eingesetzt wird.

Wie groß die derzeitigen Risiken werden können, hängt von der Geschwindigkeit und Art der Reaktion der Aufsichts- und Regulierungsbehörden ab.

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