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Bitcoin-Szene trauert: Bitcoin-Developer Tamás Blummer erlag Krebsleiden

source-logo  btc-echo.de 16 Januar 2020 12:20, UTC

Ein Kommentar von Dr. Philipp Giese

Am 3. Januar las man einen kurzen Kommentar von Tamás Blummer zum elfjährigen Geburtstag von Bitcoin:

Happy birthday bitcoin. It has been exciting and enriching working for you for many years.

— Tamas Blummer (@TamasBlummer) January 3, 2020

Herzlichen Glückwunsch Bitcoin. Es war aufregend und bereichernd, für dich so viele Jahre zu arbeiten.

Ein knapper Kommentar, in dem es weder um Maximalismus, Stock 2 Flow oder den Proof of Keys ging. Er hatte schon damals den Charakter eines Abschieds. Jene, die Tamás Blummer kannten, wussten von seinem jahrelangen Krebsleiden. Dennoch kam der Tod überraschend: Am 15. Januar merkte man, dass selbst zum Zynismus neigende Maximalisten wie Giacomo Zucco schockiert waren:

I had no idea Tamas was fighting cancer. A good guy. One of the first bitcoiners I met back in 2013. His last tweet was epic. RIP. https://t.co/8wdeUBbgOD

— Giacomo Zucco [I identify as #ProUDI] (@giacomozucco) January 15, 2020

Ich wusste gar nicht, dass er Krebs hatte. Ein guter Mensch, einer der ersten Bitcoiner, die ich 2013 kennenlernte. Sein letzter Tweet war episch. RIP.

Viele andere Stimmen gedachten Tamás Blummer und dem Werk, welches er nun hinterlässt. Insbesondere Bitcoin-Entwickler Matt Corallo gibt für jene, die den Verstorbenen bisher nicht kannten, eine kurze Einführung in sein Werk:

Over the last year or so, Tamas had been hard at work leaving a legacy of better bitcoin SPV client libraries. While they’ve been a one-man project up to now, he was a talented man and his work is worth checking out and continuing.https://t.co/pO33FQy2xohttps://t.co/2Kp83Ekyy1 https://t.co/JAkzgwXipE

— Matt Corallo (@TheBlueMatt) January 15, 2020

Während des letzten Jahres hatte Tamás hart an einer Verbesserung der bestehenden Bitcoin SPV-Client Libraries gearbeitet. Es war für diesen talentierten Mann ein Soloprojekt und seine Arbeit ist es wert, dass man sie anschaut und weiterführt.

Tamás Blummer – Bitcoin-Entwickler und -Philosoph

Tamás Blummer betrat im Jahr 2012 den Krypto-Space, also zu Zeiten, als es noch wenige Altcoins gab. Vor und neben seinem Engagement im Bitcoin-Ökosystem arbeitete er bei der Deutschen Bank und später bei Morgan Stanley.

Als Entwickler fokussierte er sich auf die Entwicklung von Bibliotheken in der Programmiersprache Rust. Gemäß Github hat er noch vor zwei Wochen an seinen Projekten gearbeitet. Gerade 2019 war ein besonderer Fokus seiner Arbeit die Entwicklung eines ebenfalls Rust-basierten SPV-Client. Bei SPV-Clients handelt es sich um Nodes, die nicht die gesamte Blockchain, sondern nur die Header der einzelnen Blöcke herunterlädt.

Dadurch ist die Menge der zu speichernden Daten deutlich geringer, weshalb SPV-Clients für einfache User leichter zugänglich sind. Entsprechend wird eine Arbeit an SPV-Clients, die möglichst wenig auf Full Nodes vertrauen müssen, als wichtiger Schritt in Richtung Adaption gesehen.

Neben seiner Entwicklertätigkeit hinterlässt Tamás Blummer einen großen Katalog an Gedanken über Bitcoin, das Finanzwesen und das Krypto-Ökosystem. Auf Medium und Twitter können Interessierte seine Gedanken zu einem Alternativkonzept zum Fractional Reserve Banking, über den Gebühren-Markt im Bitcoin-Ökosystem und vieles andere Lesen. Auch bezüglich seiner Gedanken zu Bitcoin blieb er bis zum Ende aktiv und schrieb Mitte Dezember einen Artikel über das Ende der Zentralbanken.

Tamás Werk lebt weiter

Tamás Blummer hinterlässt eine große Lücke. Nicht nur bei seiner Familie und seinen Freunden, sondern bei vielen im Krypto-Ökosystem. Wir trauen um seinen Heimgang und sprechen seinen Liebsten unsere Anteilnahme aus. Je nach ideologischem Hintergrund kann das Gedenken unterschiedlich aussehen, erinnern können wir uns jedoch gemeinsam an ihn. Er lebt nicht einfach weiter in unseren Herzen, sondern in unserer Erinnerung und im Weiterführen seines Werks.

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