de
Zurück zur Liste

„Der dunkelste Moment“ – Justin Suns Brief an die Öffentlichkeit wirft Fragen auf | BTC-ECHO

source-logo  btc-echo.de 25 Juli 2019 06:00, UTC

„Liebe Freunde, in den letzten Wochen hatte ich meinen dunkelsten Moment mit Krankheit und Müdigkeit. Ich litt unter dem größten Drama meines Lebens. Ich zweifelte und hinterfragte mich und war in mich selbst versunken für mein Verhalten und meine Worte – ich schämte mich für mein Über-Marketing. Darum möchte ich mich bei der Öffentlichkeit, den Medien, den Führungskräften und der zuständigen Aufsichtsbehörde, die sich um mich gekümmert haben, entschuldigen.“

Dies schreibt Sun in einem Brief, den der Tron-Gründer am gestrigen Mittwoch, dem 24. Juli, auf dem chinesischen Twitter-Pendant Weibo veröffentlicht hatte. Zwar löschte der umstrittene Unternehmer das Statement alsbald wieder. Screenshots des Schreibens gingen aber dennoch viral.

In dem Brief reflektiert Sun auf sein Gebaren innerhalb der Krypto-Community. So bezeichnet er sich selbstkritisch etwa als „unreif“, „unerfahren“ und „jung“ und bittet mehrfach bei nicht näher spezifizierten Regulatoren um Vergebung. Ganze zehn Mal ist in dem Brief die Rede von jenen „Regulators“ mit denen Sun von nun an kooperieren möchte. Dass Justin Sun Ärger mit chinesischen Aufsichtsbehörden hat, liegt entsprechend nahe.

All-you-can-shill-Lunch mit Buffett verschoben

Auch das Mittagessen mit Warren Buffett, in das sich der Entrepreneur für die stolze Summe von 4,5 Millionen US-Dollar eingekauft und das Sun kurzfristig verschoben hatte, war Inhalt des Schreibens.

Ich habe das Warren Buffett Mittagessen bezahlt, weil ich ihn sehr bewundere und eine große Leidenschaft für Wohltätigkeit habe. Die ursprünglichen Gründe sind gut und einfach. Ich kann nicht leugnen, dass ich gleichzeitig auch die Blockchain fördern wollte. Wegen meiner unreifen Worte, meines Verhaltens, meiner Jugend und meiner Kraft sprach ich jedoch, ohne zweimal nachzudenken. Es wurde ein Versagen des Über-Marketings, das außerhalb meiner Kontrolle lag. Ich ignorierte die Verantwortung, die öffentliche Persönlichkeiten haben. Das war nicht meine ursprüngliche Absicht. Während des Prozesses war ich aufgeregt, dann besorgt, dann ängstlich, und jetzt bedaure ich es.

Dieser Abschnitt klingt zumindest nicht so, als wären Nierensteine der einzige Grund für die Absage des Treffens mit dem Millionär gewesen.

Gestern kursierten ferner Gerüchte, nach denen chinesische Behörden über Sun eine Ausreisesperre verhängt hatten. Der Vorwurf lautet auf Geldwäsche.

Die gesamte Übersetzung des Weibo-Eintrags findet ihr hier.

btc-echo.de