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Identität im Metaverse in Gefahr: Ehemaliger Windows-Architekt warnt Nutzer

source-logo  de.cointelegraph.com 16 Dezember 2022 08:05, UTC

Das Metaverse findet immer mehr Verbreitung. Unternehmen und Marken haben großes Interesse an der digitalen Realität und laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage steigt auch das Interesse der Verbraucher im Zuge all dieser Aktivitäten.

Je mehr Nutzer im Metaverse sind, desto größer wird die Gefahr, dass in der digitalen Realität auch bösartige Aktivitäten stattfinden. Ein Bericht des Cybersicherheitsunternehmens Kaspersky zeigt, dass Missbrauch im Metaverse im nächsten Jahr zunehmen werden.

Bedrohungen sind etwa Betrügereien, die bei digitalen Interaktionen zu erwarten sind, oder auch Identitätsdiebstahl und Missbrauch im Zusammenhang mit Avataren.

Cointelegraph sprach mit Andrew Newman, den technologischen Leiter und Mitbegründer des Cybersicherheitsunternehmens ReasonLabs. Er ist auch ein ehemaliger Entwickler der Anti-Malware-Software Windows Defender von Microsoft. Er will die Gefahren und Risiken, denen sich Nutzer beim Eintritt in die digitale Realität aussetzen könnten, verständlich machen.

Das wichtigste Konzept, das die Nutzer verstehen müssen, ist, dass die Metaverse-Identität "wahrscheinlich zur digitalen Identität der Nutzer wird", so Newman. Weiter erklärte er dazu:

"Da unsere realen und Online-Identitäten immer mehr miteinander verschmelzen, wird Identitätsdiebstahl im Metaverse für bösartige Akteure attraktiver."

Er wies darauf hin, dass auf Plattformen wie Roblox bereits Avatar-Betrug gemeldet wurde. Newman nannte dazu auch Beispiele. Ein Hacker könnte etwa versuchen, einen Nutzer davon zu überzeugen, dass er aus verschiedenen Gründen Zugang zu seinem Avatar benötige, um letztendlich dessen digitale Identität zu stehlen.

Bedrohungen für die digitale Identität sind zwar keine Seltenheit, doch wenn Geld oder virtuelle Währungen mit Metaverse-Avataren verknüpft werden, werden diese Bedrohungen zunehmen. Newman warnt Verbraucher: Immer mehr Geld für digitale Vermögenswerte für diese Avatare

"Genauso wie wir unsere physischen Vermögenswerte schützen, müssen wir dafür sorgen, dass die Leute ihre digitalen Vermögenswerte und persönlichen Informationen im Metaverse schützen."

Die Anzahl und die verschiedenen Arten von digitalen Vermögenswerten mit echtem Wert, die Nutzer besitzen können, nehmen unendlich zu. Das führt dazu, dass Cyberkriminalität und -diebstahl mit der zunehmenden Verbreitung der digitalen Realität immer komplexer werden.

Die Blockchain und neue Technologien für Transparenz und Sicherheit sind vielversprechend. Newman sagt jedoch, die Benutzer müssten trotzdem wachsam sein:

"Wir sollten nicht davon ausgehen, dass unsere Gelder nicht gestohlen werden können, nur weil sie im Metaverse und nicht in einem traditionellen Bankennetzwerk liegen."

Besonders Minderjährige sind im Metaverse beliebte Ziele im Hinblick auf Identitätsdiebstahl. In vielerlei Hinsicht ist das Metaverse so konzipiert, dass es Jugendliche und junge Erwachsene anspricht.

Minecraft, Fortnite und Roblox haben alle junge Nutzer. Oft begreifen Minderjährige nicht, wie wichtig Cybersicherheit und ihr digitaler Fußabdruck sind. Newman sagt, es gebe bereits Bedrohungen, denen Minderjährige in digitalen Onlinewelten ausgesetzt sind. Allerdings:

"Die Finanzen könnten sich im Laufe der Zeit von virtueller Ingame-Währung und Gegenständen zu traditionelleren Finanzen wie echtem Geld oder Krypto-Verbindungen zu neueren 'Web3'-Identitäten in Spielen verlagern."

Das würde einen größeren Wert schaffen, den man ahnungslosen minderjährigen stehlen könnte.

Derzeit entwickeln viele große Web3-Entwickler wie Chainlink, neue Sicherheitsprotokolle für Benutzer in der digitalen Realität. Entwickler innerhalb und außerhalb der Branche wollen das Metaverse auf globaler Ebene regulieren, um die immer weiter zunehmenden Probleme zu lösen.

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