de
Zurück zur Liste

„Es tut mir Leid“ – FTX-Chef entschuldigt sich für zwei große Fehler

source-logo  de.cointelegraph.com 11 November 2022 05:20, UTC

In einem seiner ersten öffentlichen Statements seit den Entwicklungen um seine insolvente Kryptobörse FTX hat sich Geschäftsführer Sam Bankman-Fried schlicht mit den Worten: „Es tut mir Leid“ zurückgemeldet.

Im zugehörigen Twitter-Thread hat der FTX-Chef am heutigen 10. November seine Schuld eingestanden und eingeräumt, dass er „Mist gebaut hat“. Dabei sieht SBF gleich zwei große Versäumnisse seinerseits, von denen eines die schlechte Kommunikation zu Beginn der Krise ist, denn er selbst hatte vor wenigen Tagen lediglich von einem „Liquiditätsengpass“ gesprochen, obwohl die Lage akut war.

Laut den Angaben von Bankman-Fried wurden am 6. November satte 5 Mrd. US-Dollar von der Handelsplattform ausgebucht, und obwohl die Vermögen der FTX größer sind als die von den Nutzern angelegten Gelder, könne keine ausreichende Liquidität garantiert werden, weil diese „stark schwankt“.

Weiter führt der FTX-Chef aus: „Ich bin selbst noch dabei, die genauen Gründe für diese Entwicklungen zu verstehen, aber als Verantwortlicher muss ich eingestehen, dass ich gleich zwei Mal Mist gebaut habe. Erstens, hat eine schlechte interne Kenntlichmachung von Nutzerkonten zur Folge gehabt, dass ich mich massiv verschätzt habe, was die Auszahlungsbedürfnisse der Nutzer angeht. Ich dachte, diese wären weitaus niedriger.“

Neben diesem Scheitern auf operativer Ebene nennt SBF noch seine schlechte Kommunikation als zweiten großen Fehler. Entsprechend fügt er an:

„Ich hätte mehr sagen sollen. Es tut mir Leid. Ich hatte so viele Dinge um die Ohren und habe euch keine Updates gegeben.“

1) I'm sorry. That's the biggest thing.

I fucked up, and should have done better.

— SBF (@SBF_FTX) November 10, 2022

Obwohl eine Übernahme durch die marktführende Kryptobörse Binance inzwischen vom Tisch ist, gibt Bankman-Fried an, dass er bereits ähnliche Deals „mit mehreren Playern“ aus der Kryptobranche verhandelt. Bei einem etwaigen Verkauf soll dann „jeder Penny“ an die Nutzer der Plattform fließen, damit diese möglichst unbeschädigt aus der Affäre kommen.

Seinen ausführlichen Twitter-Thread schließt der FTX-Chef dann noch mit einer kryptischen Ankündigung:

„Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich noch mehr über einen bestimmten Sparringspartner zu erzählen, aber wer im Glashaus sitzt, ihr wisst schon. Deshalb kann ich jetzt nur sagen: Gut gespielt, du hast gewonnen.“

Womögliche eine Anspielung auf Changpeng „CZ“ Zhao, Chef des großen Konkurrenten Binance, der nach einem Medienbericht über die finanziellen Verstrickungen zwischen der FTX und deren Schwesterunternehmen Alameda Research den gesamten Abverkauf der FTT-Vermögen von Binance – in Form der firmeneigenen Kryptowährung der FTX – angekündigt und damit mutmaßlich den Bankansturm auf die Handelsplattform ausgelöst hat.

de.cointelegraph.com