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Grayscale, Celsius angeklagt: Werden Krypto-Investoren belogen?

source-logo  btc-echo.de 31 Januar 2023 08:45, UTC

Sowohl Grayscale als auch Celsius stehen im Verdacht, ihre Investoren mit irreführender Werbung getäuscht zu haben.

Grayscale muss sich seit Montag, dem 30. Januar, mit einer Klage wegen irreführender Werbung auseinandersetzen. Der US-amerikanische Krypto-Vermögensverwalter gibt den weltweit größten Bitcoin-Fonds GBTC heraus. Dabei ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von 99,5 Prozent in diesem Sektor nahezu konkurrenzlos. Nahezu, denn einen Konkurrenten gibt es: Osprey. Und der hat nun Klage eingereicht.

Grayscale vs. Osprey

Der Vorwurf von Osprey lautet, Grayscale habe Kunden durch falsche Angaben über die Wahrscheinlichkeit der Zulassung seines Fonds als börsengehandelter Spot-ETF getäuscht und so seine Marktdominanz erhalten. Grayscale plant indessen schon seit geraumer Zeit, seinen Bitcoin-Treuhand-Fond in einen Spot-ETF umzuwandeln. Die bisherigen Versuche scheiterten allerdings an der US-amerikanischen Börsenaufsicht (SEC).

“Nur aufgrund der falschen und irreführenden Werbung und Verkaufsförderung konnte Grayscale bis heute einen Marktanteil von etwa 99,5 % in einem Markt mit zwei Teilnehmern halten, obwohl es mehr als das Vierfache der Vermögensverwaltungsgebühr verlangt, die Osprey für seine Dienstleistungen erhebt”, erklärt das Unternehmen in der Klage. Grayscale habe die Umwandlung als “eine ausgemachte Sache” dargestellt, obwohl das Unternehmen gewusst habe, dass die Zulassung so niemals stattfinden würde.

Es scheint, eine regelrechte Klagewelle bricht derzeit über den Krypto-Space herein – mal aus den eigenen Reihen, mal von außerhalb. So auch bei der Digital Currency Group, dem Mutterkonzern von Grayscale, welche sich aktuell in einem weiteren Rechtsstreit mit der SEC wegen nicht registriertem Wertpapierhandels befindet.

Irreführende Werbestrategien kein Einzelfall

Auch der insolvente Krypto-Lender Celsius muss sich vor Gericht verantworten, ebenfalls bezüglich seiner Marketingmaßnahmen. Reuters liegt ein Bericht eines US-Konkursprüfers vor, der im Insolvenzverfahren des Unternehmens ermittelt. Laut des Berichts entsprach das Geschäftsmodell, das die Firma beworben und der Kundschaft verkauft hatte, nicht dem, das sie tatsächlich betrieb. Von Anfang an sollen Celsius und sein Gründer Alex Mashinsky, gegen den derzeit in den USA Betrugsvorwürfe erhoben werden, ihre Versprechungen im Zusammenhang mit dem hauseigenen Token (CEL) und anderen Geschäftsaktivitäten nicht eingehalten haben, heißt es weiter in dem Dokument.

Nachdem Celsius insolvent gegangen war, hatte der verantwortliche Konkursrichter Glenn Miller im September die ehemalige Staatsanwältin Shoba Pillay zur unabhängigen Prüferin ernannt. Sie soll unter anderem untersuchen, ob das Unternehmen Kundengelder veruntreut hat. Derzeit befinden sich Kundengelder in Milliardenhöhe in der Insolvenzmasse des bankrotten Krypto-Unternehmens. Wie viel die Anleger davon wiedersehen werden, ist weiter ungewiss.

btc-echo.de