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Bitcoin: Tesla verkauft 75 Prozent seiner BTC Reserven, 64 Millionen US-Dollar Gewinn

source-logo  block-builders.de 26 Juli 2022 06:40, UTC

Der Autohersteller Tesla hat Anfang 2021 mit Investments in Bitcoin (BTC) die Kryptobranche elektrisiert. Jetzt löst Tesla seine BTC Reserven weitgehend auf, will das aber nicht als Abkehr von Krypto verstanden wissen.

Tesla, Elon Musk und Bitcoin (BTC) – im Februar 2021 erschien diese Kombination vielen in der Kryptoszene als nahezu perfekt. Für 1,5 Milliarden US-Dollar kaufte Tesla damals Bitcoin und kündigte zudem an, BTC als Zahlungsmittel für seine Fahrzeuge zu akzeptieren. Die Nachricht trieb Bitcoin vor rund 17 Monate auf ein damaliges Allzeithoch von 47.000 US-Dollar und Elon Musk als Chef von Tesla wurde von Anlegern gefeiert. Eine erste Ernüchterung setzte schon im Frühjahr 2021 ein, als Tesla plötzlich von Bitcoin als Zahlungsmittel abrückte und die schlechte Klimabilanz von BTC als Grund anführte.

Jetzt aber kehrt Tesla Bitcoin noch deutlicher den Rücken, denn das Unternehmen hat 75 Prozent seiner Bitcoin verkauft. Dabei konnten 64 Millionen US-Dollar Gewinn verbucht werden, wie die Pflichtmitteilung zum 2. Quartal 2022 zeigt. Die bei Tesla verbleibenden Bitcoin wurden um 170 Millionen wertberichtigt in die Bilanz eingetragen. Von Musk und Tesla ist zu hören, dass man BTC verkauft hat, um kurzfristig Liquidität sicherzustellen in einem schwierigen Umfeld. In China war Tesla mit seinen Produktionsstätten von Corona-Lockdowns betroffen.

Noch im Mai 2021 hatte Musk per Twitter versprochen, dass Tesla seine Bitcoin Reserven nicht veräußern werde. Der 51-Jährige setzt sich öffentlichkeitswirksam immer wieder für Dogecoin (DOGE) ein und lobt Kryptowährungen allgemein als innovativ. Doch eine Ansage, in Zukunft die Bitcoin Reserven wieder aufzustocken, gibt es von Tesla und Musk derzeit nicht.

So drängt sich die Frage auf, ob auch andere Unternehmen in Sachen Bitcoin umdenken werden. Im Spätsommer 2020 hatte MicroStrategy als erstes Nasdaq-Unternehmen Geldreserven in Bitcoin umgeschichtet und später einige Nachahmer wie Tesla gefunden. Dieser Geldzufluss für Bitcoin ließ BTC bis Ende 2021 eine Reihe von Allzeithochs erleben und viele Beobachter glaubten, solche mittel- und langfristig gedachte Großinvestments würden die Preiskurve von Bitcoin nachhaltig stärken und stabilisieren.

Fazit: Tesla und Bitcoin – das einstige Traumpaar hat sich entzweit

Eine bekannte Grundregel beim Handel mit Bitcoin und Co. lautet, nur das Kapital zu investieren, welches tatsächlich frei zur Verfügung steht und nicht für den Alltag gebraucht wird. Hier scheinen sich Tesla und Musk laut vorliegenden Informationen verzockt zu haben. Zusammengerechnet würde Tesla offenbar seinen Ausflug Richtung BTC mit einem Minus von gut 100 Millionen US-Dollar abschließen, wenn man aktuell auch die letzten Bitcoin Reserven auf den Markt brächte. Einen Einfluss auf die Preiskurve von BTC lässt sich aber im Zusammenhang mit den Verkäufen von Tesla nicht ablesen, das ist ein vorerst gutes Zeichen. In diese Richtung argumentiert auch CZ, Chef der weltgrößten Kryptobörse Binance. Auf Twitter erinnert CZ daran, dass selbst Bitcoin für 1 Milliarde US-Dollar (wie von Tesla) auf dem Tagesmarkt mit Umsätzen von bis zu 100 Milliarden US-Dollar „nur ein Tropfen im Ozean“ sind.


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