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Bitcoin-Veteran veralbert Kryptobetrüger und klärt ihn über Lightning auf

source-logo  de.cointelegraph.com 25 März 2022 07:05, UTC

Welch eine Ironie, wenn Betrüger mit ihren eigenen Tricks geschlagen werden. Ein Kryptowährungsbetrüger versuchte, den Bitcoiner Felix Crisan dazu zu bringen, ihm Tether (USDT) zu senden.

Der Betrüger gab sich als John Carvalho aus, dem CEO von Synonym. Das ist ein bekannter Bitcoin-Anhänger, der häufig von Cointelegraph zitiert wird. Der Betrüger ("Fake John"), wollte, dass Crisan ihm USDT schickt, aber Crisan, der sich seit fast einem Jahrzehnt mit Bitcoin (BTC) beschäftigt, hat den Betrugsversuch sofort bemerkt.

Today I've convinced a scammer to install a Lightning Network wallet. BTW @BitcoinErrorLog there's someone impersonating you on Telegram pic.twitter.com/Qd0I9pAney

— felix crisan (@fixone) March 23, 2022

Crisan ist der technologische Leiter bei Netopia Payments und überzeugte den Betrüger, eine Lightning Network (LN) Wallet zu installieren, da er nur "LN Assets" besitze. Fake John installierte daraufhin die Bitcoin LN-Wallet Blue Wallet. Aber anstelle von Geld hat Crisan dem Fake John eine Nachricht übermittelt, die lautete: "Friss Scheiße, du verdammter Betrüger!"

Hier hat die Gerechtigkeit gesiegt und es gab eine Lektion, wie man Bitcoin LN verwendet.

Andererseits wird das die Frage auf, ob Fake John nun weiter Leute betrügen wird, nur dass ihm jetzt auch Bitcoin LN-Adressen zur Verfügung stehen.

Bitcoin Lightning Network ist ein schnell wachsendes und fast sofortiges Layer-Two-Zahlungsnetzwerk, dass die Bitcoin-Blockchain entlasten soll. Diese Technologie hat einige Innovationen mit sich gebracht. Man kann etwa ein Bier auf die Schnelle damit bezahlen. Der erwähnte John Caravalho baut sein Unternehmen in Partnerschaft mit Tether auf Lightning auf.

Crisan erklärte gegenüber Cointelegraph, er erhalte "ständig Privatnachrichten, in denen Investitionen beworben werden". Besonnenheit und Vorsicht sind wichtig, wenn man online mit Leuten interagiert und Transaktionen durchführt: Betrüger, Bots und Kryptowerbung sind auf Social-Media-Plattformen wie Twitter sehr häufig zu finden. Malware-Bots können Wallet-Adressen manipulieren und auf diese Weise Bitcoin stehlen.

Auf die Frage, ob man den Täter fassen könnte, erklärte Crisan: "Wenn der Betrüger einen Kanal mit diesem Knoten eröffnet hätte, dann wäre es möglich. Aber es gibt Dienstleister, die die Eröffnung von Kanälen auf Nachfrage anbieten, daher ist das keine sehr zuverlässige Methode." Letztendlich ist es so, "nur der Knotenbetreiber könnte diese erweiterte Nachverfolgung durchführen".

Crisan hat vorher bereits Betrügern Streiche gespielt. Im Jahr 2019 hat er einem unwissenden Bitcoin-Betrüger weisgemacht, er würde diesem 21 Millionen BTC (plus einen mehr) senden. Der Betrüger glaubte ihm das offenbar, aber da Bitcoin eine feste Grenze von 21 Millionen BTC hat, kann man davon ausgehen, dass der Betrüger nicht viel über Bitcoin weiß.

1/ I spent some time today trolling a scammer. At one point I was "ready" to send him 21mil BTC to "trade". He was being considerate, though, only wanting 100k pic.twitter.com/4sxgf0d4DI

— felix crisan (@fixone) July 7, 2019

In dem Tweet wird deutlich, dass einige Betrüger im besten Fall falsch informiert sind und dass Bitcoin mehr Leute wie Crisan braucht. 

In diesem Zusammenhang: "Wie ich Satoshi kennengelernt habe": Bis 2030 100 Millionen Leute über Bitcoin aufklären

Auf die Frage, ob Crisan irgendwelche Ratschläge für Kryptowährungs- und Internetnutzer habe, um sich vor derartigen Betrügereien zu schützen, antwortete er: 

"Um einen Betrug zu vermeiden, sollte man immer testen, ob es sich mit denjenigen handelt, für den der Fragende sich ausgibt. Zu diesem Zweck fragt man am besten etwas, was derjenige wissen sollte. (Gestern habe ich die Betrüger genauso eine Frage als erstes gestellt und die Antwort hat sofort gezeigt, dass er nicht John sein kann.)"
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