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EU will Krypto-Regulierung verschärfen – Travel Rule für Kleinbeträge?

source-logo  de.beincrypto.com 01 Juni 2022 05:40, UTC

Die Europäische Union wird in Kürze darüber entscheiden, ob sie einem Vorschlag zur strengeren Regulierung von Krypto-Transaktionen zustimmt. Demnach könnten Kryptounternehmen dazu verpflichtet werden, Daten über Absender und Empfänger einer Transaktion zu sammeln.

Die “Travel Rule” verpflichtet Banken und Zahlungsunternehmen dazu, Daten zu speichern, die zwischen Absendern und Empfängern “reisen”. Das Europäische Parlament entscheidet in den kommenden Wochen darüber, ob diese Regelung auch auf Krypto-Unternehmen ausgeweitete werden soll.

Die “Travel Rule” sieht vor, dass jede finanzielle Transaktion über 1.000 Euro den Finanzbehörden gemeldet werden muss. Der Vorschlag wird als Erfolg für die Bekämpfung der Geldwäsche (AML) gefeiert.

Krypto-Regulierung: Europäische Börsen sollen alle Krypto-Transaktionen melden

Sollte der Vorschlag genehmigt werden, würden Börsen dazu verpflichtet werden, alle Krypto-Transaktionen zu melden, auch wenn es sich dabei um eine Transaktion von 5 Euro handelt.

Die Antragssteller argumentieren damit, dass diese kleinen Krypto-Transaktionen häufig zur Finanzierung von Terrorismus und zur Geldwäsche genutzt werden. Ein solches Schlupfloch würde die Nutzung digitaler Assets zur Finanzierung und Verschleierung krimineller Aktivitäten ermöglichen, da illegales Kapital anonym und ohne geografische Einschränkungen bewegt werden kann.

“Wie du dir vorstellen kannst, haben viele Börsen stark gegen den Vorschlag lobbyiert. In einem Gespräch mit einem Europaabgeordneten konnte ich allerdings erfahren, dass die Mehrheit wohl für eine Abschaffung des Schwellenwertes ist”, sagte Ajinkya Tulpule, Head of Compliance der Kryptobörse bitFlyer.

Anonyme Kryptowährungen und Krypto-Regulierung – gar nicht möglich?

Tulpule erklärt, dass Kryptobörsen bestimmte Transaktionen möglicherweise verschieben müssen, bis der “Know Your Customer”-Prozess (KYC) vollständig abgeschlossen ist. Dadurch könnte es unter anderem zu Verzögerungen bei der Abwicklung von Transaktionen kommen.

“Es gibt außerdem einige Coins, die nicht von einem Transaktionsüberwachungssystem erfasst werden”, merkt Tulpule an. Das ist ein weiterer Nachteil, mit dem sich die Kryptobörsen auseinandersetzen müssen, um dem neuen Regelwerk gerecht zu werden.

Für die Krypto-Industrie in Europa zeichnet sich nun MiCA (Markets in Crypto Assets) ab. Die Gesetzgebung soll “die Regulierung von Distributed-Ledger-Technologien (DLT) und virtuellen Assets in der EU straffen und gleichzeitig Nutzer und Investoren schützen”.

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