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Bitcoin-Miner leiden unter den hohen Energiekosten

source-logo  bitcoin-2go.de 20 Oktober 2022 07:35, UTC

Das Bitcoin-Mining-Portal "Hashrate Index" enthüllte in ihrem jüngsten Quartalsbericht das Ausmaß, in dem die Miner unter dem derzeitigen Marktumfeld leiden. Denn obwohl der Bitcoin-Kurs fällt, schnellen die Hashrate und der Mining-Schwierigkeitsgrad weiter in die Höhe, wodurch das Mining-Geschäft zunehmend unprofitabel wird.

Wie lange ist Bitcoin Mining noch profitabel?

Außerdem steigen nicht nur in Europa, sondern auch in den USA die Energiekosten rapide an. Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung des Bitcoin Hashrate Index.

Bitcoin Hashprice Index, 1Y Quelle: https://data.hashrateindex.com/chart/bitcoin-hashprice-index

Laut dem Bitcoin Hashrate Index ist der sog. Hashprice, auch bekannt als Mining-Rentabilität, von 0,412 US-Dollar/ Terahashes pro Tag im Oktober 2021 auf 0,068 US-Dollar heute gefallen. Damit ist die Rentabilität für Bitcoin Mining um satte 83 Prozent innerhalb eines Jahres eingebrochen.

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Der Hashprice (Mining-Rentabilität) ist ein Maß für den Marktwert, der pro Einheit Hashing-Leistung in US-Dollar pro Terahash pro Sekunde pro Tag ($/TH/s/d) gemessen wird.

Der Bericht verdeutlicht weiter, dass Mining-Unternehmen während des gesamten dritten Quartals weiterhin Mining-Anlagen und BTC liquidiert haben, um den Betrieb überhaupt weiter finanzieren zu können. So kam es bei einigen Unternehmen zu Notverkäufen von Vermögenswerten und "Compute North", der zweitgrößte BTC-Mining-Hosting-Anbieter in den USA, musste im September sogar Konkurs anmelden.

Dabei ist die sinkende Rentabilität direkt auf die steigenden Energiepreise und die fallenden BTC-Preise zurückzuführen. Laut dem Bericht sind die durchschnittlichen Kosten für Industriestrom in den Vereinigten Staaten sind von Juli 2021 bis Juli 2022 um 25 % von 75 US-Dollar pro Megawattstunde auf 94 US-Dollar pro MWh gestiegen. In einigen Bundesstaaten wie Texas und Georgia sind die Kosten in diesem Zeitraum sogar noch stärker gestiegen, nämlich um rund 65 %.

Die Kosten pro BTC sind kaum tragbar

Der Bitcoin-Mining-Forscher Jaran Mellerud verglich auf Twitter die Kosten für die Produktion eines BTC in Texas vor einem Jahr mit den heutigen:

"Vor einem Jahr konnte ein Miner in Texas einen BTC für 5.000 US-Dollar herstellen. Damals lag der BTC-Preis bei mehr als 60.000 US-Dollar. Jetzt kostet es 14.000 US-Dollar, um denselben BTC zu produzieren, und der Preis liegt bei nur 19.000 US-Dollar."

Es ist daher kaum verwunderlich, dass die Mehrheit der Hosting-Anbieter in den USA schon an die Gewinnschwelle stößt. Dies scheint sogar für Mining-Hardware der neueren Generation wie den Bitmain Antminer S19j Pro zu gelten, so der Bericht.

Weiter heißt es, dass die in Geldnot geratenen Miner im dritten Quartal weiterhin Bitcoins verkauft haben, auch wenn sich der Verkauf gegen Ende des Zeitraums verlangsamte.

Zum ersten Mal seit Mai verkauften die öffentlichen Miner sowohl im August als auch im September weniger BTC als sie monatlich produzierten.

Die Bitcoin-Mining-Hashrate erreichte kürzlich ein neues Allzeithoch

Diese Leistungsprobleme wurden durch die jüngsten Höchststände bei der Netzwerk-Hashrate und -Schwierigkeit noch verschärft. Dies hat es mathematisch schwieriger gemacht, den nächsten Block zu schürfen.

Laut BitInfoCharts liegt die durchschnittliche Hashrate (oft auch als Netzwerkleistung bezeichnet) bei 271,5 Exahashes pro Sekunde (EH/s). Dies ist ein Anstieg von 66,5 % seit dem gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr. Am 11. Oktober wurde ein Allzeithoch von 295 EH/s erreicht.

Die Difficulty, die den Wettbewerb unter den Minern misst, die den nächsten Block des Netzwerks produzieren wollen, hat mit 35,6T ebenfalls ein Allzeithoch erreicht. Beide Kennzahlen machen es sowohl für Unternehmen als auch für Mining-Pools sehr viel schwieriger, Bitcoins zu minen.

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