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Die Kryptobörse FTX und die Großbank Goldman Sachs erwägen eine Kooperation

source-logo  crypto-news-flash.com 22 April 2022 07:40, UTC
  • FTX-Chef Sam Bankman-Fried hatte bereits im März mit CEO David Solomon von Goldman Sachs über eine Zusammenarbeit gesprochen. Das Treffen fand in aller Stille in der Karibik statt.
  • Goldman Sachs ist am Market-Making für Kryptowährungen interessiert und sieht FTX als perfekte Ergänzung zu den Beratungsdienstleistungen der Bank – falls FTX je an die Börse gehen sollte.

Es ist noch gar nicht lange her, dass Krypto-Unternehmen von den Banken als schwarze Schafe angesehen wurden und kaum grundlegende Finanzdienstleistungen erhalten konnten. Jetzt, da der Kryptomarkt zwei Billionen Dollar übersteigt, stehen sogar die großen Banken Schlange, um sich eine Scheibe vom Schinken abzuschneiden.  Goldman Sachs ist die letzte Großbank deren CEO sich mit dem Gründer der FTX-Börse getroffen hat, um eine Zusammenarbeit zu erörtern. Doch die dürfte nun ihren Preis haben.

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Die Financial Times berichtet, dass eins der Themen, die die beiden besprochen haben, die Frage war, wie Goldman Sachs die Kryptobörse bei der Interaktion mit den US-Regulierungsbehörden unterstützen kann, insbesondere mit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), der Aufsichtsbehörde für den Handel mit Futures.
FTX hatte im März bei der Aufsichtsbehörde beantragt, gehebelte Krypto-Derivate an Privatkunden verkaufen zu dürfen und solche Geschäfte direkt abzuwickeln. Dies würde Vermittler, also  wie Banken wie Goldman Sachs von dem lukrativen Geschäft ausschließen.

FTX ist eine der größten Kryptobörsen der Welt und hat beispielsweise allein gestern 8,2 Milliarden Dollar im Spot- und Derivatehandel umgesetzt. Solche Volumen haben dazu geführt, dass das Unternehmen einige der weltweit größten Investoren angezogen hat, von Softbank bis zum Ontario Teachers‘ Pension Plan. In seiner Finanzierungsrunde im Januar wurde FTX mit 32 Milliarden Dollar bewertet – das ist mehr als die größte Bank in Deutschland – und es gab Gerüchte, dass FTX dem Weg von Coinbase folgt und an die Börse geht.

Dies war ein weiterer Diskussionspunkt zwischen den beiden CEOs. Goldman Sachs möchte als Berater für FTX bei zukünftigen Finanzierungsrunden sowie bei einem eventuellen Börsengang fungieren. Die Bank verfügt bereits über einige Erfahrung in diesem Bereich, da sie ein wichtiger Akteur beim Coinbase-Börsengang war, der einen Meilenstein für die Kryptobranche darstellte.

Außerdem liegt es im Interesse von Goldman Sachs, FTX für eine künftige Zusammenarbeit beim Market Making für den Krypto-Handel zu gewinnen , einem Sektor, in dem ein weiterer Wall Street-Riese, Ken Griffins Citadel Securities, bereits aktiv ist.

Goldman Sachs möchte generell die Bank der Wahl für FTX werden – wahrlich eine drastische Kehrtwende im Vergleich zum Geschäftsgebaren vor nur wenigen Jahren, als Großbanken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citibank und JPMorgan die Krypto-Unternehmen arrogant abwiesen.

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