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FTX nutzte Alameda-Bankkonten, um Geld zu missbrauchen – Kriegen Kunden ihr Geld zurück? Bericht

source-logo  crypto-news-flash.com 29 November 2022 08:50, UTC
  • FTX leitete Kunden-Gelder auf von Alameda kontrollierte Konten bei der Kryptobank Silvergate.
  • Aufgrund Beteiligung der Bank an den FTX-Machenschaften fielen auch die Silvergate-Aktien.

Neue Details zu den Ereignissen, die zum Zusammenbruch des FTX-Imperiums geführt haben, sind aufgetaucht. Etwa der schwere Missbrauch von Kundengeldern, der seitens FTX und seiner Schwesterfirma Alameda Research stattfand.

Einem Bericht von Bloomberg zufolge hatte FTX über Alameda Research Zugang zu regulierten Banken, die für die Kryptobörse ansonsten unerreichbar gewesen wären. Der Bericht, der sich auf informierte Kreise beruft, enthüllt, dass FTX bestimmte Kunden angewiesen hat, für die Börse Überweisungen auf das Alameda-Konto bei der Kryptobank Silvergate Capital zu tätigen.

Dem Bericht zufolge entstand die Situation, weil die Banken zögerten, mit Krypto-Unternehmen wie FTX Geschäfte zu machen, während Alameda ohne weiteres ein Konto bei Silvergate haben durfte. Die Vereinbarung bestand besteht angeblich schon seit Jahren, wobei Alameda auch in diesem Jahr Überweisungen für FTX erhalten haben soll.

Alma Angotti, eine ehemalige Mitarbeiterin der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Feststellung, ob ein Fehlverhalten vorliegt, von den Fakten abhängt, unter anderem davon, ob die Silvergate Bank von der Absprache wusste. Angotti fügte jedoch hinzu, dass die Vereinbarung ein fragwürdiges Geschäftsgebaren und schlechtes Risikomanagement sei.

„Die Vermischung von Kundengeldern mit Geldern der Gegenpartei und anderen Geldern ist eine sehr schlechte Praxis und Risikomanagement in jedem Buch. Dies ist ein komplizierter Sachverhalt, und es ist schwer zu sagen, wogegen verstoßen wurde. Es handelt sich um schlechtes Risikomanagement und zumindest um Schlamperei.“

Ist Silvergate das letzte Opfer des FTX-Crashs?

Die Silvergate Bank mit Sitz in La Jolla, Kalifornien, ist eine der wenigen Banken, die der Federal Reserve angehören und mit über 11,9 Milliarden Dollar an Einlagen von Krypto-Kunden – Stand: 30. September – als Fiat-On-Ramp für den Kryptomarkt fungiert hat. Das Silvergate Exchange Network der Bank ist offenbar ein attraktives Angebot für Krypto-Börsen und anderen Firmen im Kryptomarkt.

Es ist bezeichnend, dass Silvergates Engagement bei FTX und mit FTX verbandelten Unternehmen in letzter Zeit für Turbulenzen gesorgt hat. In einer Pressemitteilung der Bank heißt es, ihre gesamte Geschäftsbeziehung zum Krypto-Kreditgeber BlockFi – der Anfang dieser Woche ebenfalls Konkurs anmeldete – habe weniger als 20 Millionen Dollar ihrer gesamten Krypto-Einlagen von Kunden ausgemacht.

Silvergate beschwor die Kunden, „falsche und irreführende Aussagen“ zu ignorieren und nur direkt auf die Bank-Website zu gehen, um genaue Informationen zu bekommen. Trotzdem ist der Kurs der Silvergate-Aktien in den letzten 24 Stunden um 11 Prozent gefallen und liegt derzeit an der Wallstreet bei 25,09 Dollar. Das Vertrauen in die Bank ist jedenfalls erschüttert.

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