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Russlands größter Darknet-Markt startet Kryptowährung, Exit Scam voraus?

source-logo  coinkurier.de 13 Dezember 2019 10:40, UTC

Hydra, der größte Darknet-Handelsplatz Russlands, hat ein eigenes Initial Coin Offering (ICO) angekündigt. Der Token-Verkauf soll am kommenden Montag starten und der kriminellen Organisation 146 Millionen US-Dollar einbringen.

Viele Krypto-Projekte kommen wegen der Durchführung ihrer Initial Coin Offerings (ICOs) in Konflikt mit dem Gesetz. So musste der EOS-Entwickler Block.one in den USA 24 Millionen US-Dollar Strafe zahlen und der Start des Telegram Open Network (TON) wurde wegen rechtlicher Probleme auf 2020 verschoben.

Russischer Schwarzmarkt startet Kryptowährung

Ein kürzlich ans Licht gekommenes ICO-Projekt dürfte sich dagegen von vornherein wenig um Fragen der Legalität scheren: Hydra, der führende russische Darknet-Markt, plant, per Token-Verkauf 146 Millionen US-Dollar einzunehmen und damit eine internationale Expansion voranzutreiben, wie die örtliche Krypto-Nachrichtenseite Forklog und CoinDeks berichteten.

Geplant sei, ab dem 16. Dezember (kommenden Montag) 1.470.000 Tokens zum Preis von jeweils 100 US-Dollar pro Stück herauszugeben. Dabei würden 49 Prozent der Gesamtmenge aller Tokens verkauft. Der Kauf soll in Bitcoin (BCT) abgewickelt werden.

Dabei lassen einige Details die Alarmglocken schrillen: So wird beispielsweise nicht erwähnt, auf welchem Blockchain-Netzwerk (wenn überhaupt) der Token eigentlich laufen soll. Außerdem wird eine wahnwitzige monatliche Dividende von 500 US-Dollar pro Token versprochen, sofern mehr als 100 Tokens auf einmal gekauft werden.

Aber auch sonst macht der Schwarzmarkt mit angeblich über drei Millionen Nutzern große Versprechungen: So soll das ICO ein neues System namens Eternos finanzieren, einen weltweiten Darknet-Marktplatz in Kombination mit einem verschlüsselten Messenger, einer Krypto-Börse, einem Tor-ähnlichen anonymen Browser, einer KI-basierten Streitbeilegung und einem Over-the-Counter (OTC)-Handelsplatz.

Es wundert nicht, wenn Forklog angesichts dieser überambitionierten Pläne davor warnt, dass es sich bei dem ICO in Wirklichkeit schlicht um einen Exit Scam handeln könnte.

Darknet-Handel wichtiger Teil von Bitcoins (BTC) Geschichte

Heute mag sich Bitcoin zu einem respektablen Finanzprodukt entwickelt haben, auf dessen Grundlage in den USA regulierte Terminkontrakte (Futures) und in Europa Exchange Trades Products (ETPs) gehandelt werden.

Doch in seiner Vergangenheit war auch Bitcoin vielen primär als Schwarzmarktwährung bekannt. So diente BTC auf dem zwischen 2011 und 2013 aktiven Darknet-Handelsplatz Silk Road als Zahlungsmittel.

Ross Ulbricht, der den Schwarzmarkt unter dem Pseudonym “Dread Pirate Roberts” betrieben hatte, wurde verhaftet und 2015 zu einer Gefängnisstrafe von zweimal lebenslänglich plus 40 Jahre ohne Chance auf Bewährung verurteilt. Er nimmt jedoch weiterhin an der Krypto-Szene teil und sagte beispielsweise kürzlich voraus, dass der Bitcoin-Preis 2020 auf 100.000 US-Dollar steigen könnte.

Glaubst Du, dass das ganze Hydra-ICO ein einziger Scam ist oder könnten Investoren dabei tatsächlich Geld machen? Schreib uns Deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!

© Bild via Richard Patterson, Flickr.com, Lizenz

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