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Der Chef der US-Notenbank möchte die Zinsen weiter erhöhen

source-logo  de.cryptonews.com 08 Februar 2023 07:45, UTC

Die Inflation beginnt zwar in einigen Ländern leicht zu sinken, doch sie bleibt anhaltend hoch. Für 2023 sehen die meisten Experten noch keine Anzeichen für Entwarnung, schließlich bleiben die Risiken hoch. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, geht davon aus, dass er auch in diesem Jahr weiter an der Zinsschraube drehen wird müssen.

Bei einer Veranstaltung in Washington hat er weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Zwar hat die Fed zuletzt das Tempo etwas zurückgenommen, doch von einem Stopp oder gar einer Zinssenkung ist bisher nichts zu sehen. Powell rechnet zwar mit einem signifikanten Rückgang der Inflationsrate in diesem Jahr, doch die immer wieder als Ziel formulierten 2 Prozent Preissteigerung bleiben vorerst außer Reichweite.

Die Fed hält den Kurs trotz guter Arbeitsmarktdaten

Dieses Ziel sieht er erst im nächsten Jahr als realistisch an. Powell betonte, dass sich der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin in sehr gutem Zustand befinde. Während viele Marktteilnehmer weiterhin Angst vor einer Rezession haben, behält die Fed ihre Politik der Zinserhöhungen bei. Sie möchte auch 2023 nicht von diesem Kurs abweichen, auch wenn die Zinsschritte nicht mehr so hoch ausfallen werden.

Powell sieht derzeit keine Möglichkeit, mit Zinssenkungen zu beginnen, um die Wirtschaft weiter zu stimulieren. Die Fed kämpft weiterhin gegen die hohe Inflation. Das möchte sie mit hohen Zinsen erreichen. Der Zinssatz liegt derzeit bei 4,75 Prozent, ein Anstieg auf ein Niveau von 5,1 Prozent erscheint den Notenbankern notwendig.

Jetzt ist Geduld gefragt

Daher mahnte Powell in seiner Rede auch zur Geduld. Er sieht zwar den Prozess einer zurückgehenden Inflation bereits ins Rollen gekommen, doch dieser befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium. Bis weitere Fortschritte zu sehen seien, dürfte es also noch einige Zeit dauern. Daher kündigte er an, dass die Zinssätze weiterhin auf hohem Niveau verbleiben werden. Der US-Dollar reagierte auf diese Aussagen mit Verlusten.

Hohe Kerninflation in Europa

In der EU dürfte man die Situation ähnlich beurteilen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sieht ebenfalls keinen Grund, von der bisherigen Politik abzugehen. Sie sieht die sogenannte Kerninflation als ausschlaggebend. Diese schließt die Werte für Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol aus der Berechnung aus, weil diese erfahrungsgemäß stark schwanken. Doch eben dieser Wert befindet sich weiter auf hohem Niveau, daher gäbe es keinen Anlass, die Leitzinsen zu senken. Erst wenn hier Bewegung ins Spiel kommt, ist eine Reaktion der EZB zu erwarten.

In Europa ist die Inflation zuletzt von 9,2 Prozent auf 8,5 Prozent gesunken, das war der insgesamt dritte Rückgang in Folge. Doch die Kerninflation stagniert weiterhin auf hohen 5,2 Prozent, daher erfolgte zuletzt eine weitere Anhebung der Zinsen um 0,5 Prozent. Diesen Schritt erwarten Beobachter auch für die nächste Sitzung der EZB im März dieses Jahres.

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