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Grayscale will Vermögen „aus Sicherheitsgründen“ nicht offenlegen

source-logo  de.cointelegraph.com 20 November 2022 05:15, UTC

Die Krypto-Investmentfirma Grayscale lehnt es aus „Sicherheitsgründen“ ab, die eigenen Vermögen durch Proof of Reserves oder die Offenlegung von Wallet-Adressen transparent zu machen.

Wie aus einem entsprechenden Twitter-Thread vom 18. November hervorgeht, führt Grayscale lang und breit aus, wie die angelegten Krypto-Vermögen der Investoren gesichert und verwahrt werden. So wird zum Beispiel darauf verwiesen, dass die Nutzergelder von Coinbase verwahrt werden und nicht direkt bei Grayscale selbst eingelagert sind. Nichtsdestotrotz will die Investmentfirma keine genaueren Angaben zu den jeweiligen Wallets öffentlich machen.

6) Coinbase frequently performs on-chain validation. Due to security concerns, we do not make such on-chain wallet information and confirmation information publicly available through a cryptographic Proof-of-Reserve, or other advanced cryptographic accounting procedure.

— Grayscale (@Grayscale) November 18, 2022

„Wir verstehen, dass dieser Punkt für einige von euch enttäuschend ist“, wie Grayscale einräumt, um zu ergänzen: „Doch die Panikmache von Dritten ist für uns kein ausreichender Grund, um komplexe Sicherheitsvorkehrungen zu untergraben, die die Gelder unserer Kunden seit mehreren Jahren sichern.“

Damit reagiert die Investmentfirma auf den zunehmenden Druck auf Krypto-Unternehmen, die nach dem Debakel um die FTX dazu aufgefordert werden, die Bestände ihrer Kundengelder transparent zu machen.

Erwartungsgemäß kritisieren einige Krypto-Nutzer die Auffassung von Grayscale, dass auf das Offenlegen der Wallet-Adressen aus Sicherheitsgründen verzichtet wird. So gibt ein Kommentator stellvertretend zu bedenken, dass selbst die Wallet-Adresse von Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto bekannt ist, doch obwohl diese massive Vermögen enthält, sind diese noch immer unangetastet.

Um die Community zu überzeugen, hängt Grayscale dem Thread noch einen Brief von Coinbase-Finanzchefin Alesia Haas und Coinbase Custody CEO Aaron Schnarch an, in dem die Vermögensaufteilung von Grayscale heruntergebrochen und als „sicher“ bestätigt wird. So habe jedes Investitionsprodukt eine eigene Wallet-Adresse und gleichsam werden penibel darauf geachtet, dass alle Krypto-Vermögen „dem jeweiligen Grayscale-Finanzprodukt zugeordnet werden“.

Dahingehend ergänzt Grayscale, dass jedes Finanzprodukt auch rechtlich voneinander getrennt sind. Zudem würden „Gesetze, Regulierungsvorgaben, etc. […] untersagen, dass die angelegten Vermögen verliehen oder anderweitig eingesetzt werden können“.

Grayscale ist für den Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) bekannt, der größte Bitcoin-Investmentfonds überhaupt. Auch für Ethereum (ETH) und andere Kryptowährungen bietet die Investmentfirma verschiedene Krypto-Investmentfonds an.

Das Unternehmen ist zuletzt ganz besonders in den Fokus der durch FTX verunsicherten Anleger geraten, weil der Krypto-Broker Genesis Global am 16. November vorübergehend alle Auszahlungen abgeschaltet hat.

Genesis gehört wiederum der Digital Currency Group (DCG) an, unter deren Schirm auch Grayscale operiert. Eine Pleite von Genesis könnte im Zweifel auf indirektem Weg also auch den größten Bitcoin-Investmentfonds überhaupt in Mitleidenschaft ziehen, wie die Anleger befürchten.

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