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Ethereum Gasgebühren: 37.000 CHF für eine Transaktion?

source-logo  coinpro.ch 24 Januar 2023 18:55, UTC

Erreichen die Ethereum Gasgebühren schon wieder Rekordwerte? Ein Nutzer wird vom Blockchain-Netzwerk aufgefordert, ganze 24 Ether für nur eine Transaktion zu bezahlen. Aktuell entspricht das einem Gegenwert von 40.000 US-Dollar oder 37.000 Schweizer Franken. Dahinter steckt nur ein simpler Fehler.

Ethereum Gasgebühren erreichen keinen neuen Rekordwert

Ethereums Gasgebühren erreichen keinen neuen Rekordwert. Wer kürzlich den Tweet des Krypto-Autors Jason A. Williams könnte das allerdings glauben. Informationen von Bitinfocharts zufolge liegt die höchste durchschnittlich gezahlte Gasgebühr bei knapp unter 200 US-Dollar. Diesen Wert erreichte das ETH-Netzwerk im Mai 2022.

Ethereum working great! only $39,050 in gas fees for a transaction… pic.twitter.com/lBjDkNse2Y

— Jason A. Williams (@GoingParabolic) January 22, 2023

Seither normalisierten sich die Netzwerkgebühren der Smart Contract Plattform glücklicherweise wieder. Inzwischen listet der Datenaggregator eine durchschnittliche Gebühr von rund 1,5 US-Dollar.

Die höchste bis heute bekannte Gasgebühr des Ethereum-Netzwerks, zahlte die Krypto-Börse Bitfinex beim Transfer von 100.000 Tether. Dafür übermittelte das Unternehmen dem zuständigen Miner eine Gebühr von fast 7.700 ETH, die damals einen Wert von rund 24 Millionen US-Dollar hatten. Das Ereignis spielte sich im September 2021 während des Bullenmarktes ab.

Später erklärte Bitfinex, ein Mitarbeiter habe “gewurstfingert” und dabei versehentlich eine viel zu hohe Gebühr eingegeben. Binance stellte einen Kontakt zwischen dem Miner und Bitfinex her. Schliesslich zahlte der Miner nahezu die vollständige Summe zurück. Tether- und Bitfinex-Direktor Paolo Ardoino bedankte sich.

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Abnormal hohe Gasgebühren sind ein Anzeigefehler

Autor Williams hatte ohnehin keine realistische Chance, einen neuen Rekordwert aufzustellen, wenngleich der Fauxpas von Bitfinex rückgängig gemacht wurde. Die vermeintlich vom ETH-Netzwerk geforderte Gasgebühr war schliesslich keine tatsächliche Forderung, sondern lediglich eine Art Anzeigefehler.

Versucht ein Nutzer, einen digitalen Gegenstand auf Ethereum zu kaufen oder zu minten, kann es zu diesem Anzeigefehler kommen. Die abnormal hohen Gasgebühren sind zu sehen, wenn der Inhalt bereits verkauft oder gemintet ist.

Laut NFT-Trader Jen Zazen tritt der Fehler besonders häufig dann auf, wenn der betroffene Nutzer einen NFT ergattern möchte und dabei eine bestimmte Token ID konfiguriert.

Dass extrem hohe Gasgebühren teilweise nicht einmal rückabgewickelt werden, beweist ein Vorfall aus dem Juni 2020. Damals versendete ein Nutzer umgerechnet 133 US-Dollar via ETH und gab dafür 10.000 Ethereum an Transaktionsgebühren aus. Zum damaligen Zeitpunkt entsprach dieser Wert 2,6 Millionen US-Dollar.

Der chinesische Miner SparkPool erhielt das Geld. Einige Beobachter unterstellten dem Sender den Versuch der Geldwäsche. Der Empfänger behielt das Vermögen. Man spricht dabei von sogenannten Goose Eggs – Gänseeiern.

coinpro.ch